Gallagher, Charlie - Ein Freund


 Über den Autor: /Amazon

Charlie Gallagher war 13 Jahre lang Polizist in Großbritannien. Während dieser Zeit durchlief er verschiedenen Stellen in der Polizei bis hin zum Detectiv. Er schreibt Thriller, die wenig immer einen großen Anteil von Polizeiarbeit enthalten. Zusammen mit seiner Familie lebt er an der Südküste von Kent.

Kurzbeschreibung: /Amazon

Ein Fremder. Ein Versprechen. Ein tödliches Spiel, dem du nicht entkommen kannst. Weil die Polizei im Fall seiner Tochter nicht weiter kommt, ist Danny überrascht, als ein Fremder ihm Informationen anbietet. Im Gegenzug soll Danny seinem neuen Freund ebenfalls helfen. Er willigt ein, dabei ahnt er nicht, auf welch makaberes Spiel er sich eingelassen hat – denn der Freund nutzt Danny lediglich für seine eigenen Zwecke, für ein Spiel, das sein Leben nicht bloß verändern, sondern beenden wird ...

Meine Meinung:

Danny, das Hauptcharakter des Romans, lebt von seiner Frau und Sohn getrennt. Sie hat ihn gebeten, auszuziehen, da er dem Alkohol nicht widerstehen konnte. Doch was hat zu dieser Situation geführt? Die Tochter von Danny ist auf einen Täter, einen Pädophilen in Social Media hereingefallen. Er brachte sie dazu, ihm intime Bilder zu schicken, die er später gegen sie einsetzte und ihr drohte, diese in die Öffentlichkeit zu bringen. Sein Ziel war, das Mädchen zu einem Selbstmord zu bewegen. Und er war erfolgreich, doch leider, reichten die tödlichen Medikamente nicht aus und das Mädchen überlebte. Seitdem liegt sie allerdings in Koma, und keiner weiß, ob sie jemals aufwacht. Was macht das mit den Eltern? Wie fühlt man sich als Vater, der es nicht geschafft hat, sein Kind zu beschützen? Sehnt man sich nach Rache? Danny sucht Hilfe und Trost im Alkohol. Eines Tages wird er von einem Fremden angesprochen, der ihm seine Hilfe anbietet. Und das tut er tatsächlich, doch da weiß Danny noch nicht, was von ihm im Gegenzug gefordert wird...

Man merkt dem Roman an, dass der Autor als Polizist gearbeitet hat. Er kennt sich gut bis in das kleinste Detail in der Ermittlungsarbeit aus. Der Roman handelt überwiegend von der Polizeiarbeit, in anderem Teil der Geschichte geht es um die Menschen, ihre Charaktere, ihre Handlungen, ihre Gefühle, ihr Leben. Die Protagonisten sind gut gezeichnet, allerdings bieten die keine Besonderheiten. Wie auch das Buch im Allgemeinen. Man nehme Täter, Opfer, Ermittlungen und schon hat man eine Geschichte. Ich will damit nicht sagen, dass der Roman schlecht war, allerdings hat es mich nicht ganz überzeugt. Ich fühlte mich gut unterhalten, doch in der Erinnerung bleibt "Ein Freund" nicht. Dabei muss ich anmerken, dass ich viele Leser von Krimis und Thrillern kenne, die gerade unauffällige, undramatische Protagonisten sich wünschen. Die wären bei diesem Roman vermutlich richtig. Die Glaubwürdigkeit der Handlungspersonen hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Die Geschichte es flüssig erzählt und lässt sich leicht lesen. Wenn man eine spannende, nicht anstrengende Unterhaltung sucht, die den winterlichen Abend versüßt, würde ich das Buch empfehlen. Doch bleibenden Eindruck hinterlässt der Roman nicht.

 Michael Kumpfmüller - Mischa und der Meister


 
Über den Autor: /Amazon

Michael Kumpfmüller, geboren 1961 in München, lebt als freier Autor in Berlin. Im Jahr 2000 erschien mit dem gefeierten Roman »Hampels Fluchten« seine erste literarische Veröffentlichung, 2003 sein zweiter Roman »Durst« und 2008 »Nachricht an alle«, für den er vor dem Erscheinen mit dem Döblin-Preis ausgezeichnet wurde. Bei seiner Veröffentlichung im Jahr 2011 wurde der Roman »Die Herrlichkeit des Lebens« zum Bestseller und von der literarischen Kritik hochgelobt. Mittlerweile ist er in 24 Sprachen übersetzt worden. Zuletzt erschienen seine Romane »Die Erziehung des Mannes« (2016), »Tage mit Ora« (2018) und »Ach, Virginia« (2020).

Kurzbeschreibung: /Amazon

Wenn man göttlichen Beistand anruft, hat das normalerweise keine Folgen. Nicht so bei Mischa und Anastasia, Studenten der Slawistik, vernarrt in die russische Literatur und – wie sie feststellen werden – ineinander. Sie laden Jeschua ein, und Jeschua nimmt die Einladung an. Aber das ist nicht die einzige Überraschung: Jeschua zeigt sich irdischer als gedacht, vollbringt kein einziges Wunder und steckt doch alle Menschen, denen er begegnet, mit Liebe an. Und die grassiert bald in der ganzen Stadt, was in Kürze eine Bande von Teufeln auf den Plan ruft. Denn für sie sind Freundlich- und Glückseligkeit ein Alptraum.

»Mischa und der Meister« ist ein wunderbar leichtfüßiger, herrlich grotesker und komischer Roman über das Heilige und das Teuflische und die unstillbaren Sehnsüchte und Begierden der Menschen, die zu allen Zeiten dieselben sind.

Meine Meinung:

Der Roman "Mischa und der Meister" erzählt die Geschichte zwei Studenten der Slawistik, Mischa und Anastasia, die begeisterte Liebhaber der russischen Literatur sind, vor allem Dostojewski hat es ihnen angetan. Mein Interesse an dem Roman wurde durch die Anspielung auf Bulgakows "Der Meister und Margarita" geweckt. Eines Tages, in einem Gespräch mit Mischa, äußert Anastasia den Wunsch, möge doch Jesus erneut auf der Erde erscheinen. Gewünscht - erfühlt. Gleich am nächsten Morgen ist ein Engel bei Mischa im Zimmer, der den Jesus ankündigt. So kommt das eine zum anderen und schon ist Jeschua wieder in der Stadt, diesmal ist es allerdings Berlin und nicht Moskau. Jesus hat keine großen Ambitionen, die Welt zu verändern. Er lebt leicht und locker bei Mischa, sie schlendern durch die Stadt, essen Borschtsch und kommen hier und da in Kontakt mit unterschiedlichen Menschen. Jeschua macht nicht viel, doch die Menschen ändern sich nach diesen Begegnungen: manche verbessern die Beziehung, die anderen bereuen ihre Taten, noch welche suchen Vergebung bei den Leuten, die sich verletzt haben. Auch die in der Stadt lebende sieben Teufeln werden unruhig. Denen passt es gar nicht, dass das Gute in Erscheinung tritt...

Dieser Roman ist ein Gedankenexperiment, leicht und locker erzählt, ohne Pathos, ohne prätentiös zu sein.

Andrea Gerk schrieb:" Immer wieder taucht der Schriftsteller Michael Kumpfmüller für einen Roman tief in das Werk eines großen Kollegen ein - zuletzt war es Virginia Wolf, von der er in "Ach, Virginia" erzählt hat. Oder Kumpfmüllers Bestseller "Die Herrlichkeit des Lebens", in dem er das letzte Lebensjahr Franz Kafkas heraufbeschworen hat. Jetzt ist sein neuer Roman unter dem Titel "Mischa und der Meister" erschienen."

Mir ist der Autor zuvor noch nicht bekannt gewesen, allerdings der Titel, der ganz eindeutig Bezug auf Bulgakows "Meister und Margarita" nimmt, hat mich sehr neugierig gemacht. Leichtfüßig überträgt der Autor die große Satire von Bulgakow in unsere Zeit in Berlin und schreibt eine Gesellschaftssatire. Die ewige Sehnsucht der Menschheit nach Erlösung, nach Liebe, kommt in dem Roman zur Sprache. Sehr interessant fand ich das Bild von den Teufeln. In welcher Gestalt die auftreten, wie die reden, was denen wichtig ist.

Was weniger gelungen ist, sind die zahlreichen Figuren, die in der Geschichte auftreten. Denen fehlte doch etwas Tiefe und Substanz. Insgesamt hat mir der Roman von Michael Kumpfmüller recht gut gefallen. Allerdings witzig fand ich es nicht, falls dies u.a. das Anliegen des Autors war. Könnte aber auch an meinem Verstehen von Humor liegen. Ich würde den Roman gerne weiterempfehlen.

Thich Nhat Hanh - Alles, was du tun kannst für dein Glück

Kompletter Titel:

Alles, was du tun kannst für dein Glück: Übungen für Körper, Seele und Geist



Über den Autor: /Verlag

Thich Nhat Hanh, 1926–2022, gilt neben dem Dalai Lama als der bedeutendste und im Westen bekannteste spirituelle Weisheitslehrer des Buddhismus. Der Mönch, Dichter, Gelehrte und Menschenrechtsaktivist wurde schon 1967 von Martin Luther King jr. für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Über 100 Bücher, in Millionenauflagen erschienen, haben ihn weltweit berühmt gemacht.

Kurzbeschreibung: /Verlag

Glücklich zu sein ist leicht und wie es geht, kann jeder lernen. Der Schlüssel dazu ist: Wir dürfen nicht der Vergangenheit nachtrauern oder uns in der Zukunft verlieren, sondern wir müssen den Mut haben, im Augenblick zu leben, im Hier und Jetzt. Dies ist der Weg, um wahrhaft Frieden zu finden, sowohl im eigenen Inneren als auch in der Welt.

Thich Nhat Hanh zeigt zugänglich, umfassend und übersichtlich, wie das im Alltag gelingt. Wahres Glück und Herzensruhe lassen sich mit Aufmerksamkeitsübungen erlangen. Wer diese in sein Leben integriert, kultiviert Frieden und wahre, tiefe Freude in sich selbst.

Meine Meinung:

"Achtsamkeit ist die Energie des Gewahrseins und des Erwachens zur Gegenwart". Achtsam leben bedeutet eine fortwährende Übung und Verbesserung seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten. Um Achtsamkeit zu praktizieren, müssen wir uns nicht an bestimmte Orte begeben. Die Übungen können problemlos in den Alltag eingebunden sein, und erleichtern somit den Alltag und nicht zu selten ändern die den Blickwinkel in die positive Richtung. Sicherlich hat schon jeder Mensch mal gemerkt, dass er sich nicht auf den Augenblick konzentriert, sondern mit seinen Gedanken in der Vergangenheit oder Zukunft verweilt. Die Übungen in Achtsamkeit helfen jedem, sein Blick zu fokussieren und entspannter zu werden.

Auch dieses Buch ist so angelegt, dass nicht nur geübte Leser für sich was Neues entdecken können, sondern auch Anfänger große Hilfe bekommen. Der Autor zeigt anhand der Atemübungen, wie man am besten in den Tag startet. Die bewusste Atmung spielt auch in Sitz – und Gehmeditation eine zentrale Rolle. Für den Anfang begrenzt sich der Autor auf fünf Grundsatz Übungen.

Interessant fand ich, dass Thich Nhat Hanh auch dem Thema: Essen einige Kapiteln widmet.

Außerdem kommen die Beziehungen und Gemeinschaften zu Sprache, Übungen mit Kindern und Körperübungen. Als Beispiele der Meditation sind solche Kapiteln, wie Ausklang, Die vier Mantras, Der-Heute Tag und viele andere zugefügt.

Ich fand dieses Buch informativ und hilfreich. Sowohl für Anfänger als auch für Erfahrene, als Erfrischung des Wissens, gut geeignet. Aber ich würde dieses Buch besonders denen ans Herz legen, die auf Meditation und Thema Achtsamkeit neugierig sind, und dies ausprobieren möchten. Ein gut gelungene Ratgeber.

 Ian McEwan - Lektionen


 Über den Autor: /Verlag

Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London. 1998 erhielt er den Booker-Preis und 1999 den Shakespeare-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung. Seit seinem Welterfolg ›Abbitte‹ ist jeder seiner Romane ein Bestseller, viele sind verfilmt, zuletzt kamen ›Am Strand‹ (mit Saoirse Ronan) und ›Kindeswohl‹ (mit Emma Thompson) in die Kinos. Ian McEwan ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts, der American Academy of Arts and Sciences und Träger der Goethe-Medaille.

Kurzbeschreibung: /Verlag

Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1959 im Internat der Person begegnet, die sein Leben aus der Bahn werfen wird: der Klavierlehrerin Miriam Cornell. Roland ist junger Vater, als seine deutsche Frau Alissa ihn und das vier Monate alte Baby verlässt. Es ist das Jahr 1986. Während die Welt sich wegen Tschernobyl sorgt, beginnt Roland, nach Antworten zu suchen, zu seiner Herkunft, seinem rastlosen Leben und all dem, was Alissa von ihm fortgetrieben hat.

Meine Meinung:

Ich habe mich für diesen Roman aufgrund der unterschiedlichen Bewertungen interessiert. Bei solch widersprüchlichen Wirkung auf den Leser möchte ich mir immer ein eigenes Bild davon machen. Auch das Thema liegt absolut in meinem Interessengebiet. Eine reflektierende Auseinandersetzung eines Charakters mit seiner Vergangenheit und dem Ich finde ich äußerst interessant. Außerdem geht es in diesem Roman in erster Linie um ein Thema, über das man sprechen sollte, man sollte aufzeigen, dass solches Verhalten seitens Erwachsener gegenüber Kindern unzulässig, grausam und einfach unfassbar ist. Es geht in diesem Roman u. a. um sexuellen Missbrauch.

Der Hauptcharakter der Geschichte ist mit 11 Jahren in ein Internat gekommen, weit weg vom zu Hause. Dort im Klavierunterricht hat er auch den Missbrauch erlebt. Doch als Kind konnte er lange Zeit diese Vorkommnisse nicht einordnen. Erst als Erwachsener, nach vielem Reflektieren und Nachdenken, wusste er, was ihm widerfahren war. Als Erwachsener lässt sich der Protagonist treiben, denkt über dies und jenes nach. Heiratet, bekommt ein Kind, seine Frau verlässt die beiden. Und die ganze Zeit über ist Roland eher eine nachdenkliche als handelnde Person.

Alles in allem wäre es ein unglaublich spannender Roman geworden über das Leben. Es hätte emotional werden sollen, da es wichtige und richtige Fragen gestellt worden sind. Doch es war alles andere als fesselnd. Da dieser Roman autobiografisch gefärbt ist, tut es mir leid, den kritisieren zu müssen. Aber so ein langweiliges Buch habe ich schon lange nicht gelesen.

Absolut keine neuen Ideen, keine neuen Gedankenanstöße, kein Leben in der Geschichte. Eine passive Betrachtung des eigenen Lebens und geschichtlichen Vorkommnissen. Ohne Gefühle, ohne Emotionen. Als ich erfahren habe, dass der Roman zum Teil biografisch ist, dachte ich mir, okay, dann könnte es passen. Denn die Betroffenen berichten über eigene Erlebnisse dieser Art oft distanziert. Doch bei einem Roman hätte ich doch eine andere Erzählweise gewünscht. Bis zu 60% dieser Geschichte dachte ich, wie halte ich bloß diese passive Langeweile aus. Zum Glück haben mir die letzten 40% doch ein wenig gefallen, sodass ich das Buch zu Ende lesen konnte. Leider kein gelungener Roman eines sehr guten Autors: zäh, langatmig, nichtssagend, ohne nennenswerten Höhepunkte, enttäuschend.

Dieser Roman erscheint am 17.01.2023

Gregg Olsen - Die dunkle Schlucht

 

 

Über den Autor:

Gregg Olsen ist Bestsellerautor von Sachbüchern und Romanen der New York Times, USA Today und des Wall Street Journal, von denen die meisten einen Bezug zur Kriminalität haben.

Kurzbeschreibung:

Verstreute Fußabdrücke waren wie heruntergefallene Blätter auf dem Boden zu sehen. Sie blickte hinunter in die Schlucht, und wieder füllte sich ihre Brust mit Angst. Eine Leiche lag still und regungslos im Gebüsch.

Als Ruth Turner ins Büro des Sheriffs in Port Townsend im Jefferson County kommt und behauptet, ihre Schwester Ida Wheaton sei seit über einem Monat verschwunden, weiß Detective Megan Carpenter instinktiv, dass es sich hier um mehr als eine einfache Vermisstenanzeige handelt.

Auf dem Weg zu Idas abgelegenem Bauernhaus in den Hügeln über Snow Creek findet Megan Idas zwei Kinder allein und verängstigt vor. In dem Haus gibt es keinen Fernseher. Keine Videospiele. Nichts von der Außenwelt. Irgendetwas an der Familie Wheaton stimmt nicht und löst bei Megan eine schmerzhafte Kindheitserinnerung aus – von dem Tag, als ihre Eltern plötzlich verschwanden...

Meine Meinung:

So wie die Kurzbeschreibung zu diesem Roman vermuten lässt, handelt es sich bei dieser Geschichte um mehrere Erzählstränge, die jedoch aus der Sicher einer Person erzählt werden, aus der Sicht des Detective Megan Carpenter. Und schon bin ich beim Positiven in diesem Roman: Der Hauptcharakter hat mich absolut überzeugt. Ich fand Megan Carpenter sehr sympathisch. Trotz ihrer dramatischen Vergangenheit eine gelassene, gradlinige, starke und intelligente Frau, die sehr bedacht durch das Leben geht. Der Teil des Romans, der sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt, fand ich absolut überzeugend und sehr spannend.


Die Geschichte selbst kam mir allerdings sehr verworren vor. Mir hat der rote Faden in der Story gefehlt. Es werden mehrere Handlungsstränge verfolgt, die beinahe bis zum Ende nicht zusammenzuhängen scheinen, doch Megan ist davon überzeugt und macht ihre Arbeit, um diese Zusammenhänge und die Schuldigen zu entdecken, gründlich. Auf mich als Leserin wirkte das Ganze ziemlich verworren und unstrukturiert. Ich persönlich mag so eine Art zu Erzählen nicht. Außerdem dauerte es extrem lange, bis man in die Geschichte reingeführt wurde. Man merkt dem Roman deutlich an, dass es Teil einer Serie ist. Und dementsprechend endet das Buch auch mit einem unverzeihlichen Cliffhanger.


Die Handlung des Romans ist sehr komplex und man sollte die schon mit viel Konzentration verfolgen. Die Stimmung ist düster und zum Teil sogar gruselig und mystisch. Ich habe einige Vorab-Bewertungen zu diesem Roman gelesen, doch meine Begeisterung hält sich leider in Grenzen. Es würde mich sehr freuen, wenn sich weitere Leser für diesen Auftakt der Reihe finden. Wäre spannend, zu erfahren, wie sie diese Geschichte finden.

Dröscher, Daniela - Lügen über meine Mutter

Ein Highlight für mich: 5 Sterne.

Ich habe jetzt alle, bis auf eins, Bücher von der Shortlist des Deutschen Preis 2022 gelesen. Und für mich hätte definitiv "Die Lügen über meine Mutter" gewinnen sollen.

Über die Autorin: /Amazon

Daniela Dröscher, Jahrgang 1977, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz, lebt in Berlin. Sie schreibt Prosa, Essays und Theatertexte. Studium der Germanistik, Philosophie und Anglistik in Trier und London, Promotion im Fach Medienwissenschaft an der Universität Potsdam sowie ein Diplom in »Szenischem Schreiben« an der Universität Graz.

Kurzbeschreibung: / Amazon

Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag.

Meine Meinung:

Die Geschichte einer deutschen Familie ist in den 80er Jahren angesiedelt. Die Erzählerin der Geschichte ist ein Kind, die Tochter, die etwa mit 6 Jahren über ihre Familie Gedanken zu machen und zu berichten beginnt. Die Familie ist von München in das Heimatdorf des Vaters gezogen, wobei schon hier unterschiedliche Wünsche und Vorlieben der Eheleute deutlich werden. Das Grundthema des Romans ist die Frage nach Geschlechterrollen in einer Familie, in der Gesellschaft. Das Familienoberhaupt sieht sich als uneingeschränkter Herr der Familie und seine Ehefrau hat es seinen Ansprüchen zu genügen. Ohne jeden Zweifel gehört es zu ihren Aufgaben: Kindererziehung, Kinderbetreuung, Haushalt und nicht zu vergessen, sie muss für den Mann in der Gesellschaft vorzeigbar sein, eine gute Figur machen. Im Fall der Dröschers Geschichte muss sie allerdings noch arbeiten gehen, da das Einkommen des Ehemannes nicht ausreicht. All das verlangt der Ehegatte ohne jeden Zweifel an seinen Rechten.

Wie ein roter Faden zieht sich durch die Geschichte die Unzufriedenheit des Mannes mit dem Gewicht seiner Frau. Ständig kontrolliert er ihr Gewicht, besteht darauf, dass sie unzählige Diäten macht, erniedrigt sie mit seinen Kommentaren und Vergleichen.

Es geht um nichts anderes als psychische Gewalt in der Familie.

Was jedoch erschrecken ist, ist die Tatsache, dass der Autorin ein absolut realistisches Buch gelungen ist. Bis in die heutigen Jahre zieht sich so ein Verhalten bei manchen Männern und Unsicherheiten der Frauen hin. Schonungslos berichtet die Autorin, wie solche subtile und permanente Gewalt eine Seele verändern kann. Welchen Schaden so ein Verhalten einrichtet.

Sehr interessant ist auch die sprachliche Umsetzung des Romans. Es wird in zwei Strängen erzählt. In einem berichtet die Tochter über die Geschehnisse in der Familie, über die Gefühle und Stimmungen, die dort herrschen. In einem anderen Strang setzt sich die erwachsene Tochter mit der Vergangenheit auseinander, befragt ihre Mutter und sucht nach der Wurzel des Übels. Weitere Besonderheit der Erzählung ist die Hervorhebung bestimmter Begriffe, die kursiv gedrückt wurden, als typische Ausdrucksweise der Erwachsenen, die ein Kind nicht gleich einordnen kann. Ein sehr kluger Roman, der viele Gefühle hervorruft, und dem man im Großen und Ganzen sein Einverständnis geben muss.

Die Geschichte ist real und könnte sich genauso zugetragen haben. "Die Lügen über meine Mutter", erzählt die ganze Wahrheit. Es wird nicht nur ein Drama in einem x-beliebigen Fall aufgezeichnet, sondern auch eine Beschreibung und Zeugnis der sozialen und gesellschaftlichen Geschichte.

Hervorragender Roman, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen würde.

Für mich gilt jetzt nach weiteren Romanen der Autorin zu suchen. Daniela Dröscher ist eine sehr gute Erzählerin: intelligent und unterhaltsam.

Ich hoffe, man merkt es meiner Rezension an, dass ich diesen Roman mit großem Vergnügen gelesen habe und würde mir ganz viele Leser für diese Geschichte wünschen.

 Bührke, Thomas - Die Verfolgten 

Über den Autor: /Amazon

Thomas Bührke, geb. 1956, studierte Physik und promovierte 1986 am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg. Von 1990 bis 2020 Redakteur der Zeitschrift Physik in unserer Zeit; gleichzeitig arbeitet er als freier Wissenschaftsjournalist, u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Die Welt, die Berliner Zeitung, Spektrum der Wissenschaft, Bild der Wissenschaft, Sterne und Weltraum sowie Max-Planck-Forschung. Zahlreiche äußerst erfolgreiche Publikationen zur modernen Physik. Im Einstein-Jahr 2005 erhielt Thomas Bührke den Roelin-Preis für Wissenschaftspublizistik, 2013 ehrte ihn die Deutsche Physikalische Gesellschaft mit der Publizistikmedaille.

Kurzbeschreibung: /Verlag

"Die freie Ausübung von Wissenschaften gehört zu den Grundpfeilern jeder freien Gesellschaft und Demokratie. Menschen, die versuchen, qua Beruf und Berufung der Wahrheit näherzukommen, dürfen weder verteufelt noch bedroht werden." Eckart von Hirschhausen

Die Geschichte der verfolgten Wissenschaftler erstreckt sich über vier Jahrhunderte; sie beginnt bei Giordano Bruno und endet bei Alan Turing und Albert Einstein. Die Ursachen für die Verfolgung waren ganz unterschiedlich; sie reichen weit über den geschilderten Zeitraum hinaus bis heute: die Inquisition, die Französische Revolution, die Vernichtungsideologie des Dritten Reichs, der Terror von Stalin und Mao, die McCarthy-Ära bis hin zur Homophobie.

Geschildert werden Leben und Leistung von acht überragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die diffamiert, bespitzelt, verfolgt, inhaftiert, vertrieben oder getötet wurden. Erzählt wird ihr Schicksal, wie sie zu Opfern politischer, gesellschaftlicher oder ideologischer Zeitumstände wurden. Die acht Kapitel widmen sich folgenden Personen und ihrem Schicksal:

- Giordano Bruno (1548–1600): Tod durch die Inquisition

- Antoine Laurent de Lavoisier (1743–1794) und Jean Sylvain Bailly (1736–1793): Tod durch die Guillotine in der Französische Revolution

- Lew Landau (1908–1968): Verfolgter während des Stalin-Terrors

- Lise Meitner (1878–1968) und Emmy Noether (1882–1935): Vertreibung durch den Nationalsozialismus; früher Tod von Emmy Noether

- Albert Einstein (1879 –1955): Vertreibung durch Nationalsozialismus und Diffamierung in der McCarthy-Ära

- Alan Turing (1912–1954): Anklage und Verurteilung wegen Homosexualität; Suizid nach einer angeordneten Fehlbehandlung

Ein eindringliches Plädoyer für die Freiheit von Forschung und Lehre sowie den unbedingten Schutz von Wissenschaftlern, deren Schicksal sich in den Zeiten von fake news wiederholen könnte.

Meine Meinung:

Da die Kurzbeschreibung des Verlags absolut treffend und ausführlich die Thematik des Buchs darstellt, habe ich mich entschlossen, diese komplett in die Rezension zu übernehmen.

Einige der Wissenschaftler kannte ich leider nicht und musste mich erst informieren. Doch die anderen Namen waren mir bekannt, wodurch die Einblicke in ihr Leben sehr interessant waren.

Sehr gut gefallen hat mir, dass das Buch gut unterteilt ist. Jeder Person bekommt ein eigenes Kapitel, das mit einem typischen und prägnanten Satz des Wissenschaftlers eingeleitet wird. Danach folgt die Biografie der vorgestellten Person. Von Kindesjahren bis zu dem Tod wird die jeweilige Geschichte erzählt, mit allen Höhepunkten des Lebens und der Forschung. Die Wissenschaftler, die der Verfolgung entfliehen konnten, haben es getan. Doch in der Zeit von Giordano Bruno beispielsweise war es nicht möglich. Ein trauriges Schicksal, wie eigentlich aller Wissenschaftler, die vorgestellt worden sind.

Thomas Bührke bringt die vergessenen und vielleicht manche auch wenig beachteten Personen wieder ans Tageslicht, und lässt ihre Geschichten wieder aufleben. Alle wurden verfolgt, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Man sollte dies in Erinnerung behalten, damit die Geschichte sich nie wieder wiederholen kann.

Ein sehr empfehlenswertes Buch. Ich habe es mit großem Interesse gelesen.

Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine absolute Empfehlung.

 Tsokos, Michael - Zerteilt

 

Dies ist ein True-Crime-Thriller

Über den Autor: /Amazon

1967 in Kiel geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité und das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin. Mehrere seiner Bücher wurden bereits verfilmt. Mit Jan Josef Liefers ist er seit 2021 regelmäßig in den True-Crime-Formaten „Obduktion“ und „Todesrätsel“ auf RTLplus zu sehen.

Kurzbeschreibung: /Amazon

Der abschließende Höhepunkt von Michael Tsokos' True-Crime-Reihe um Rechtsmediziner Dr. Fred Abel, in dem ein religiöser Attentäter seine Opfer in Aufzügen attackiert. Berlin wird von einer Reihe islamistischer Anschläge erschüttert. Ein Attentäter attackiert Menschen in Aufzügen – wiederholt, mit eskalierender Gewalt. Dabei agiert der Unbekannte so geschickt, dass keine Überwachungskamera ihn zeigt, keine Zeugen ihn beschreiben können. Rechtsmediziner Fred Abel, stellvertretender Leiter der rechtsmedizinischen BKA-Einheit „Extremdelikte“, obduziert mit seinem Team unter Hochdruck die Opfer der Anschläge. Können die Verletzungen der Getöteten Rückschlüsse auf den Täter geben? Unterdessen schwebt die frühere Lebensgefährtin seines besten Freundes Lars Moewig in akuter Lebensgefahr. Marie wurde Zeugin eines eiskalten Mordes, und trotz Polizeischutz in einem Safe House entgeht sie nur um Haaresbreite einem Mordanschlag. Abel ist sich sicher, dass sich ein Maulwurf in den eigenen Reihen befindet, der ihm und Moewig immer einen Schritt voraus ist.

Meine Meinung:

Die Kurzbeschreibung gibt sehr gut wieder, um was es sich in diesem Roman handelt.

Berlin wird von einer Reihe islamistischer Anschläge erschüttert. Der Täter attackiert Menschen mit einer rauen Gewalt in Aufzügen. Die Beschreibung der tätigen Clans in Berlin haben mir sehr gut gefallen, denn ich fand die Informationen interessant, realistisch und erschreckend. Von Religion besessene Täter bringen Gewalt und Kriminalität in das Land: Prostitution, Menschenhandel, Geldwäscherei, Drogen... Es ist alles dabei. Besonders eindrucksvoll fand ich den Einblick in die Gedanken des islamistischen Täters. Hörte sich durchaus plausibel an. Allerdings beunruhigend und schockierend.

Die Ausbildung und der Beruf des Autors kommen in dem Roman sehr gut zur Geltung.

Der Leser bekommt eine glaubwürdige und fundierte Geschichte, die überzeugt.Die Ermittlungen verlaufen nach der gewohnten Manier der Thriller: Es gibt viele offene Fragen, die zu klären sind, mehrere Handlungsstränge, es gibt Gefahr und Action. Der rechtsmedizinischen Fragen wird sehr großer Raum gegeben, ich denke, dass es die Leser von Michael Tsokos auch besonders interessiert.

Der Roman wird in vielen Erzählsträngen erzählt, meinem Geschmack nach zu viele, denn die kommen zu kurz. Keiner wird ausreichend ausgebaut, sondern bleibt ein wenig oberflächlich. Die Charaktere kommen dementsprechend auch zu kurz. Doch der Hauptcharakter Dr. Fred Abel wird ausreichend beleuchtet und durchläuft eine positive Entwicklung in diesem letzten Teil der Reihe. Ein sympathischer Charakter, für den die Arbeit beinahe an der ersten Stelle steht. Die Kapitel des Romans sind recht kurz gehalten, was ich persönlich zu kurz fand, so entstand zwar die Spannung, doch man konnte sich in einen Aspekt oder ein Thema nicht vertiefen.

Für die Liebhaber des Autors unbedingt lesenswert. Und wie ich finde auch ein gelungener Abschluss der Reihe.

Doch ich hoffe, wir werden noch weitere Romane des Autors lesen.

Von mir gibt es 3,5 Sterne und eine Empfehlung.

 Loriga, Ray - Kapitulation

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Ray Loriga, geboren 1967 in Madrid, ist ein spanischer Autor, Drehbuchautor und Regisseur. Sein Werk wurde in vierzehn Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen zahlreiche Romane, etwa »Tokio liebt uns nicht mehr« Als Drehbuchautor hat er u.a. mit Pedro Almodóvar gearbeitet. Loriga wurde vielfach ausgezeichnet, für »Kapitulation« erhielt er den mit 175.000 Dollar dotierten Premio Alfaguara de Novela und den California Book Award.

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Gewinner des Premio Alfaguara de Novela: Eine mitreißende Geschichte über kollektive Manipulation und den Kampf um Selbstbehauptung in einem totalitären System. Zehn Jahre sind seit dem Ausbruch des Krieges vergangen, und der Erzähler weiß noch immer nicht, wofür seine im Krieg verschollenen Söhne überhaupt gekämpft haben. Er und seine Frau befolgen Befehle und bewirtschaften ihren Hof, bis angeordnet wird, dass alle Bewohner der Gegend in die neue Hauptstadt umziehen müssen. Diese Stadt erscheint zunächst als wahres Paradies. Unter einer atemberaubenden Glaskuppel findet sich ein endloses Gewirr aus durchsichtigen Straßenzügen, Gebäuden, Geschäften. Für alles Lebensnotwendige ist gesorgt, und die Frau lebt sich schnell in ihr neues Leben ein. Doch der Mann findet keine Ruhe in dieser vollkommenen Transparenz...

Meine Meinung:

Der Roman von Ray Loriga wird aus der Sicht des Hauptcharakters erzählt. Namentlich wird keiner der beiden genannt, wobei die Handlung sich um drei Personen: Er, Sie und der Sohn, dreht. Später kommt noch eine Figur dazu, doch von seinem Charakter bekommen wir wenig mit.

Dieser Roman ist eine Dystopie, eine Variante der möglichen Entwicklung. Durchaus glaubwürdig und in manchen Punkten nahe der Realität. Obwohl die Idee mit einer Stadt unter der Kuppel nicht neu ist, auch die Idee mit dem mit Glücksmacher versetzten Wasser ist nicht neu, hat mir die Ausarbeitung dieses Thema bei Ray Loriga sehr gut gefallen.

Die Geschichte handelt von einem Ehepaar, dessen Söhne in einem Krieg anscheinend gefallen sind. Was für ein Krieg geführt wurde, wer gegen wen kämpft, ist auch der Bevölkerung nicht ganz klar. Doch man stellt keine Fragen. Die Leute gehen den Befehlen nach, eigenes Denken ist nicht gefragt, und wenn doch, gibt es genug Denunzianten, die das unterbinden. Das Ehepaar bleibt für sich, und bewahrt ein Geheimnis. Sie haben einen verletzen Jungen gefunden, der nun bei Ihnen aufwächst. Als der Erlass kommt, dass alle evakuiert werden und in einen neuen Wohnort gebracht werden, fügen sich die Leute ohne Aufbegehren. In der neuen Heimat ist alles durchsichtig. Es gibt absolut keine Privatsphäre, weder für Schlafen, Duschen noch für Schmusen und Sex. Doch wie es scheint, kümmert es die meisten Leute kaum. Die haben die Scham abgelegt. Erst später begreift der Protagonist, dass es an der Beimischung gewisser Substanzen liegt, und möchte dem Leben entfliehen. Ob es ihm gelingt, ist eine große Frage.

Der Autor hat eine mitreißende Geschichte der kollektiven Manipulation und Verlust eigener Meinung geschrieben. Wohlwollend wirkende Regierung ist lediglich daran interessiert, die Menschen gefügig zu machen. Die gläserne Stadt, die zuerst wie das Paradies erscheint, entpuppt sich als die Hölle, doch es interessiert kaum jemanden, denn die Menschen stehen unter dem globalen Einfluss der Regierung. Vollkommene Transparenz, kontrollierte Gedanken und Meinungen, Eliminierung des Unerwünschten... So sieht das Leben in der gläsernen Stadt aus.

Wohlstand versus Freiheit ist das große Thema des Romans. Gläserner Mensch in der gläsernen Stadt.Ich empfehle es gern an alle interessierten Leser.

Von mir gibt es 4 Sterne.

 Klementovic, Roman - Wenn der Nebel schweigt

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Roman Klementovic, geboren 1982, lebt in Wien. Er liebt Bier in Pubs, Punkrock und den SK Rapid Wien. Sein Thriller »Immerstill« wurde für die LandKrimi-Reihe von ORF und ZDF verfilmt.

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Jana hat schon lange keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, dem der Mord an ihrer Mutter nie nachgewiesen werden konnte. Doch als sie die Nachricht erreicht, dass es schlimm um ihn steht, kehrt sie in ihre Heimat zurück und betritt zum ersten Mal seit Jahren wieder ihr Elternhaus. Dabei verschlägt es ihr den Atem. Es stinkt bestialisch. Müllberge türmen sich bis unter die Decke. Ihr Vater ist zu einem Messie geworden. Im ersten Schock darüber versucht Jana, zumindest ein wenig Ordnung zu schaffen. Und macht dabei eine verstörende Entdeckung …

Meine Meinung: 

Die Geschichte beginnt unspektakulär. Jana, die Hauptprotagonistin des Romans, bekommt einen Anruf von dem Freund seines Vaters, der sie bietet unbedingt nach Hause zu kommen, da ihrem Vater nicht gut gehe. Jana war seit13 Jahren nicht mehr zu Hause und hat auch jetzt keine Lust auf das Treffen mit ihrem Vater. Vor langer Zeit wurde ihre Mutter umgebracht, und sie ist sich nach wie vor nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch ihr Vater war. Als sie eine Entdeckung macht, wird ihre Gedankenwelt erschüttert, und sie fühlt sich gezwungen nach der Wahrheit zu suche...

Der Roman ist in zwei Strängen erzählt. Einmal die Gegenwart aus der Sicht der Tochter, und einmal die Vergangenheit, die stündlich aufzeigt, was vor dem Mord passiert ist. Die Gegenwart und Vergangenheit sind perfekt aufeinander angepasst und ergänzen sich, sodass man gerne zwischen den Zeiten wechselt.  

Ich freute mich auf diesen Roman von Klementovic, da ich noch keine seiner Bücher gelesen habe. Die Geschichte ist nicht ausgefallen und die Spannung kam für mich erst in der zweiten Hälfte des Romans. Die zweite Hälfte entwickelte sich rasant und wurde auch in einem Rutsch gelesen. Der Anfang hat mir jedoch etwas Mühe bereitet, da ich die Geschichte stellenweise monoton und wenig spannend fand. 

Die Charaktere blieben für mich oberflächlich und letztendlich gab es zu viele Tote nach meinem Geschmack. Doch alles in allem war es eine nette Unterhaltung, die flüssig und schnell zu lesen ist. Für entspannte Winterabende, wenn man etwas Fesselndes lesen möchte, durchaus zu empfehlen. 

Auch für die Leser, die keine blutigen Geschichten mögen, sehr zu empfehlen. Die Gewalttaten werden in diesem Roman zwar erwähnt, jedoch nicht detailliert beschrieben. 

Von mir gibt es 3,5 Sterne.

 

Eilert, Dirk - Was dein Gesicht verrät: Wie wir unsere Mimik und verborgene Körpersignale entschlüsseln

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Dirk Eilert ist Experte für emotionale Intelligenz sowie Entwickler der Mimikresonanz-Methode und des emTrace-Coachingansatzes. Als Wirtschaftspsychologe und einer der führenden Mimik- und Körperspracheexperten im deutschsprachigen Raum ist sein Rat und seine Kompetenz regelmäßig in den Medien gefragt. Er lebt in Berlin und leitet dort die von ihm gegründete Eilert-Akademie, an der Körpersprache umfassend gelehrt wird.

Kurzbeschreibung: /Verlag

Sagt er die Wahrheit? Wird sie mich wirklich anrufen? Was denken die Kollegen über mich? Ist meine Partnerin noch glücklich oder steht unsere Liebe vor dem Aus? Wer möchte nicht mal hinter die Fassade schauen und wissen, was in den Köpfen anderer Menschen vorgeht, was sie denken und wie sie wirklich fühlen. Nichts ist so spannend wie Menschen zu „lesen“ – nonverbale Signale in Mimik und Körpersprache bei sich und anderen zu entschlüsseln und so seine Mitmenschen und sich selbst besser zu verstehen. In Zeiten der Online-Kommunikation, in der wir uns z.B. ständig selbst in Videokonferenzen sehen, nimmt dieses Bedürfnis und der Wunsch, sich der eigenen Wirkung bewusst zu sein, enorm zu.

Meine Meinung:

Vor diesem Buch kannte ich den Namen des Autors nicht. Doch als ein Top-Experte und Leiter von ihm gegründeten Akademie scheint er eine führende Fachkraft im Bereich Körpersprache zu sein. Der Autor wird als Experte und Berater für die Presse, Polizei, Justiz oder auch Autoren, wie z.B. Sebastian Fitzek, herangezogen. Er hat schon einiges zum Thema Emotionale Intelligenz und Körpersprache publiziert. Seine vielfältigen Erfahrungen aus der Beratung und Beobachtung bietet er in seinem Buch an, was ein Unterhaltungswert hat und das vermittelte Wissen an Beispielen anschaulich macht.

Seinem Buch merkt man die Leidenschaft des Autors an. Für ihn gibt es nichts Spannenderes, als die Menschen zu beobachten. Die Körpersprache, Mimik, Gestik, dabei trainiert er nicht nur seine Beobachtungsgabe, sondern auch die eigene Achtsamkeit. Dieses Sachbuch beginnt mit der kurzen Einführung in die Geschichte der Körpersprache. Danach geht es systematisch vor und berichtet über seine Erkenntnisse in Bezug auf die Mimik und Gestik, Kopf- und Körperhaltung. Welche Rolle die Füße und Beine in der nonverbalen Kommunikation spielen, und was man von der Haltung ablesen kann. Mir persönlich hat der Kapitel über die unbewussten Körperreaktionen sehr gefallen. Ausführlich geht er auf einen für ihn wichtigen Begriff "Sawubona", der eine der afrikanischen Begrüßungsformel ist und "Ich sehe dich, du bist mir wichtig" bedeutet.

Außerdem sehr interessant fand ich, dass der Autor sich Zeit nimmt, mit den Mythen der Körpersprache aufzuräumen. Einige Signale sind wohl allen bekannt, wie z.B. die vor der Brust verschränkten Arme. Herr Eilert macht darauf aufmerksam, dass man nie von einem einzelnen Signal der Körpersprache auf die Gesamtsituation oder auf Charakter des Gegenübers schließen darf. Man solle mehrere Komponenten nur in der Gesamtheit betrachten. Erst dann könnte man für sich hilfreiches Wissen über die Körpersprache erfolgreich nutzen. Ich fand dieses Buch interessant und würde es gerne weiterempfehlen.

Von mir gibt es 4 Sterne.

 Tana French - Der Sucher

Über die Autorin: / Amazon

Tana French begeistert Krimi- und Literatur-Liebhaber:innen gleichermaßen. Mit ihrer eindrücklichen Sprache zeichnet die irische Autorin ​markante Gesellschaftsporträts und schaut tief in die Seelen der Menschen. Tana French wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet; ihre Romane stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Sie wuchs in Irland, Italien und Malawi auf, absolvierte eine Schauspielausbildung am Trinity College und arbeitete für Theater, Film und Fernsehen. ​Tana French lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im nördlichen Teil von Dublin.

 Kurzbeschreibung: /Amazon

Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, hat sich in den Westen von Irland geflüchtet. Die Natur scheint friedlich, im Dorf nimmt man ihn freundlich auf. Da springt sein langjährig trainierter innerer Alarm an: Er wird beobachtet. Immer wieder taucht ein Kind bei ihm auf. Auf den umliegenden Farmen kommen auf seltsame Weise Tiere zu Tode. Cal gerät in eine Suche, die niemanden verschont.

Eine Geschichte von mächtiger Spannung und Schönheit; ein literarischer Thriller und ein beeindruckender Roman über Familie, Gemeinschaft, die Natur und die Gefahr, die von den Menschen kommt. Der neue große Roman der renommierten Bestseller-Autorin Tana French.

Meine Meinung: 

Ein sehr interessanter Roman, ich möchte an dieser Stelle das Genre abgrenzen, denn dies ist kein Krimi und auch kein Thriller, obwohl mit Krimielementen. Es ist eher ein Drama. 

Die Geschichte beginnt bedächtig und langsam. Dennoch interessant: der Hauptcharakter des Romans, ein ehemaliger Cop, zieht aufs Land. Nach der Trennung, nach der Pension möchte er das Leben auf dem Land genießen, in einem kleinen Ort nahe Dublin, wo nicht viel passiert. Nach dem schnellen und aufregendem Leben in Chicago, ist er froh, einen Gang runter zu schalten. Gut ein Viertel des Romans nimmt die Einführung ein. Der Hauptcharakter Cal lebt sich in dem Dorf ein, renoviert sein neues Zuhause und macht sich nach und nach mit den Dorfbewohnern bekannt. Alles geschieht bedächtig, unaufgeregt und langsam. Erst als der Junge aus der Nachbarschaft Trey dazu kommt, bekommt die Geschichte etwas mehr Tempo. Der Cal soll dem Jungen helfen, seinen Bruder zu finden. Und auch wenn er erst von der Idee nicht begeistert ist, mag er den Nachbarsjungen sehr gerne und möchte ihm helfen. Seine Polizisten Instinkte gewinnen bei der Überlegung und er macht sich auf die Suche... 

Was mir hervorragend gefallen hat, ist die Fähigkeit der Autorin ihre Charaktere darzustellen. Bildhaft, lebendig, plastisch. Man muss sich in die Beschreibungen des Einzelnen verlieben, denn die sind mit so einem Gefühl für die Feinheiten ausgestattet, dass man staunt.  Die Handlungen sind gut nachvollziehbar und interessant zu verfolgen. 

Auch die Atmosphäre des Romans ist des Lobes wert. Lebendig und eindrucksvoll stellte die Autorin das Leben in diesem kleinen Ort in Irland vor. Die Beschreibungen der Natur waren für die Geschichte passend und trugen dazu bei, dass man sich als Leser in Irland versetzt fühlt. Landschaft, Mentalität, das Wetter - all das kommt zur Sprache. Sehr gut gelungen. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt dieses Romans ist Tempo der Erzählung. Die Geschichte entwickelt sich sehr bedächtig, ausgesprochen langsam und völlig unaufgeregt. Für mich war es definitiv zu ruhig. Stellenweise empfand ich die Entwicklungen als zu langatmig. 

Von mir gibt es für diese Geschichte 3,5 Sterne. Allerdings würde ich gerne noch weitere Romane von Tana French lesen. Ihre Erzählkunst ist doch lobenswert.

 Phillip P. Peterson - Nano: Jede Sekunde zählt

 Über den Autor: /Amazon

Phillip P. Peterson arbeitete als Ingenieur an zukünftigen Trägerraketenkonzepten und im Management von Satellitenprogrammen. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen schrieb er für einen Raumfahrtfachverlag. »Transport« war sein erster Roman, der zum Bestseller wurde. Mit »Paradox« gewann er 2015 den Kindle Storyteller-Award, bei FISCHER Tor erschienen zuletzt »Vakuum« und »Universum«. Zu seinen literarischen Vorbildern gehören die Hard-SF-Autoren Stephen Baxter, Arthur C. Clarke und Larry Niven.

Kurzbeschreibung: /Verlag

Panik, Planlosigkeit, politisches Totalversagen - für diese Krise sind wir nicht bereit.Der neue Katastrophen-Thriller von Bestseller-Autor Phillip P. Peterson.Das Forschungszentrum in Köln ist das fortgeschrittenste seiner Art und das Vorzeigeprojekt der deutschen Regierung. Hier wird an Nanotechnologie experimentiert, um winzige Maschinen zu schaffen, die unser Leben von Grund auf verändern können. Das Versprechen ist groß, das Restrisiko vernachlässigbar. Heißt es. Doch gerade als der Bundeskanzler zu Besuch kommt, gelingt es Terroristen, die Anlage mit einer explosiven Drohne zu beschädigen. Sämtliche Sicherheitsvorkehrungen versagen, und Nanomaschinen gelangen in die Umwelt. Als sie anfangen, sich unkontrolliert zu vermehren, ahnen nur wenige, welch ungeheure Katastrophe sich anbahnt.Für Leser von Marc Elsberg, Michael Crichton, Andreas Eschbach oder Uwe Laub

Meine Meinung:

Der Autor dieses Romans hat sich längst als ein sehr erfolgreicher Science-Fiction-Autor etabliert. Ich habe fast alle Bücher von ihm gelesen und kann kein einziges bemängeln: Vielseitigen wissenschaftlichen Themen, Action, fesselnde Unterhaltung sind die Markenzeichen des Schriftstellers. Dass der Autor in einem wissenschaftlichen Bereich arbeitet und Luft- und Raumfahrt studiert hat, merkt man seinen Romanen deutlich an.

Bei "Nano: Jede Sekunde zählt" handelt es sich um einen Wissenschaftsthriller mit Science Fiction Elementen. Die Geschichte ist von Anfang an sehr spannend. Es geht um die Forschungsarbeit und Experimente mit Nanotechnologie. In dem Forschungszentrum Köln ist es gelungen, die Nanoroboter so zu produzieren, dass die sich selbst reproduzieren und zum Glück mit Radioaktivität unschädlich gemacht werden können. Denn die Gegenstimmen bei dieser Art von Forschung sind stark. Es ist ein gefährlicher Fortschritt. Einerseits bietet Nanotechnologie eine Lösung für Tausende von Problemen dieser Welt: Hunger, Not. Doch es ist auch erschreckendes Szenario, falls die Nanoteilchen außer Kontrolle geraten.

Dies ist auch in Köln passiert. Was die Wissenschaftler, Forscher, Feuerwehr und die Regierung in dem Fall alles unternehmen, um die Katastrophe einzudämmen, ist das Thema des Romans. Es geht um die Erde, um die ganze Bevölkerung, es geht um alles... Da zählt wortwörtlich jede Sekunde.

Verständlich für jeden Leser berichtet der Autor von der Möglichkeiten der Nanoforschung. Er betrachtet ein futuristisches Szenario, was wäre wenn... Und die Fortschritte bei dieser Forschung sind nicht nur spannend, die sind auch mit Vorsicht zu genießen. Gerade, wenn die Experimente schiefgehen, ist der Schwerpunkt dieser Geschichte.

Die Hauptcharaktere, aus derer Sicht die Geschichte erzählt wird, sind ausreichend ausgearbeitet, sodass der Leser mühelos sich die Personen vorstellen kann. Doch das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt auf Action und einer rasanten Handlung. Sehr gut gefallen haben mir die Vorstellungen des Autors, wie die Regierung und Politiker in so einem Fall reagieren könnten. Nicht nur einleuchtend, sondern auch sehr unterhaltsam. Auch die Reaktionen der Bevölkerung sind glaubhaft und bildhaft dargestellt.

Dieser Katastrophen- und Wissenschaftsthriller ist ausgezeichnet gelungen. Ich mag den Autor und freue mich immer ein neues Buch von ihm zu lesen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Empfehlung.

 Fynn Haskin - Der Mondmann - Blutiges Eis 

 

Über den Autor: /Verlag

Fynn Haskin wurde im rauen Winter 1969 geboren – vielleicht ist das der Grund, warum er schon früh eine Vorliebe für Schnee und Eis entwickelt hat. Seinen Urlaub verbringt der Reisejournalist und Weltenbummler bis zum heutigen Tag auf Bergeshöhen oder in den kühlen Regionen dieser Erde. Kaum eine Gegend hat ihn so begeistert wie Grönland. Besonders die spektakuläre Landschaft und die Kultur der Inuit haben ihn nachhaltig beeindruckt und zu Der Mondmann inspiriert.
Auf der Seite des Verlages ist ein interessanter Steckbrief veröffentlicht.

Kurzbeschreibung: / Verlag

Jens Lerby ist Profiler in Kopenhagen und hasst die Kälte. Ausgerechnet er wird nach Grönland geschickt, in eine Gemeinde der Inuit, um bei einem grausamen Fall zu helfen: Ein Mann wurde offenbar von etwas wie Walrosszähnen durchbohrt. Schnell kommt unter den Inuit das Gerücht auf, ein Amarok, ein Mischwesen aus Walross und Wolf, sei für den Tod verantwortlich. Jens glaubt kein Wort davon. Bei seinen Ermittlungen hilft ihm die junge Inuit Pally. Als ein weiterer Mord geschieht und dunkle Nacht über der Eiswüste heraufzieht, beginnen Jens und Pally zu ahnen, dass der blutrünstige Amarok in Wahrheit ein Mensch aus Fleisch und Blut ist – und den Inuit eine noch viel größere Gefahr droht ...

Meine Meinung:

Wenn man die Autoreninformationen liest, kann man sich leicht vorstellen, wie er auf die Idee diesen Roman zu schreiben, gekommen ist. Seine Vorlieben für den Winter, Kälte, Schnee und die Kultur der Inuit sind beim Lesen deutlich zu spüren. Sehr atmosphärisch, realitätsnah und authentisch berichtet er von dem Leben an der Ostküste von Grönland. Seine Erzählart ist bildhaft und beschreibend, sodass man als Leser sich in die Welt von Inuit versetzt, fühlt.

Die Geschichte beginnt sehr rätselhaft und ich fand die zu Beginn gruselig. Da war ich noch nicht sicher, in welche Richtung der Roman sich entwickelt. Die Düsternis und die ewige Dunkelheit und Kälte haben auch auf mich eine Menge Einfluss gehabt, sodass es mich leicht schauderte. Vor allem, da es zu Beginn auch um die Mythen und die Kultur der Inuit ging. Erst nach und nach entwickelte sich die Geschichte und es wurde deutlich, dass es in Richtung Thriller ging. Für diesen Roman hat der Autor sicherlich viel und gründlich recherchiert, denn sein Interesse und Wissen über das Leben auf dem „grünen Land“ Grönland, was in Wirklichkeit strahlend weiß ist, ist deutlich anzumerken. In dem Roman ist allerdings die schneeweiße Landschaft oft mit Blut rot gefärbt...

Der Roman ist grausam, doch die Gräueltaten werden nicht im Detail beschrieben, sodass ich diese Geschichte jedem Liebhaber der Spannungsromane ans Herz legen kann. Im Vordergrund der Story steht die Ermittlung im Fall von mehrfachen brutalen Morden, die der alten Mythen der Inuit zu entsprechen scheinen. Die Bevölkerung des kleinen Orts Illokarfiq ist verängstigt. Denn die Morde weisen ausdrücklich auf einen Dämon aus der alten Überlieferungen hin. Es dauert lange, bis die Geschichte geklärt werden kann.

Die zwischenmenschlichen Beziehungen in diesem Roman sind sehr wichtig, wie auch die Gefühle der Protagonisten. Der Roman wirkt persönlich und keineswegs distanziert. Ich erlebte die Geschichte als emotional, sehr informativ, interessant und spannend.

Von mir gibt es 4,5 Sterne als Bewertung und eine Empfehlung.




 Anselm Grün - Was im Alltag gut tut

 Über den Autor: / Verlag

Anselm Grün, Dr. theol., geb. 1945, Mönch der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, geistlicher Begleiter und Kursleiter in Meditation, Fasten, Kontemplation und tiefenpsychologischer Auslegung von Träumen. Seine Bücher zu Spiritualität und Lebenskunst sind weltweite Bestseller – in über 30 Sprachen.

Sein einfach-leben-Brief begeistert monatlich zahlreiche Leser. Einfach leben. Ein Brief von Anselm Grün

Kurzbeschreibung: /Verlag

Es sind oft scheinbar unvermeidliche Dinge, die Stress machen. Doch wir können gegensteuern, innere und äußere »Kraftfresser« ausschalten, belebende Ressourcen fördern. Vom Aufstehen bis zum Feierabend – es ist nicht nur eine Frage der Einstellung, sondern auch des praktischen Verhaltens. In uns selber liegt die Quelle neuer Kraft.

Was wir – immer wieder und auch »zwischendrin« – tun können, um sie zu erschließen zeigt Anselm Grün, sehr konkret, ausgesprochen anschaulich und vielfach erprobt: Alles kann dann einfacher werden – in der Familie, am Arbeitsplatz und in den Beziehungen, im Blick auf uns selber und die Welt um uns herum.

Meine Meinung:

Die Bücher von Anselm Grün, einem Benediktinermönch, lese ich hin und wieder sehr gern. Sein Leben und sein Glauben imponieren mir. Seine Ansichten sind nicht geprägt von einem strafenden, bösen Gott, von strengen Regeln und Einschränkungen, sondern von Liebe, Vertrauen, Einfachheit, Unterstützung im Alltag und einem glücklichen Gefühl nicht allein zu sein.

Auch dieses Buch von ihm ist sehr einfach geschrieben, für jeden Mensch absolut zugänglich, ich würde sogar sagen, dass es für die Leute, die die Sprache erst erlernen, machbar ist seine Worte zu verstehen. Aber, das ist wohl nicht nötig, da seine Werke in mehr als 30 Sprachen übersetzt werden. Ich kann auch verstehen, wieso sich so viele Leser für die Gedanken des Benediktinermönchs begeistern können.

In unserer unruhigen Zeit, wie eigentlich zu aller Zeiten, brauchen die Menschen Beistand, eine Orientierung, ein Halt. Nicht nur in Familie und Freunden kann man dies finden. Auch dieses Buch von Anselm Grün hat einige passenden und wertvollen Vorschläge, wie man sein Leben verbessern kann, wie man das Wohlbefinden steigern kann, wie man mit mehr Vertrauen in den Tag starten kann.

Die Kapitel sind recht kurz, übersichtlich und nehmen nicht mehr als fünf Minuten am Tag. Doch die Wirkung finde ich, ist groß. Der Autor spricht über die Themen, die die meisten Menschen bewegen: mangelnde Zeit, Stress in der Arbeit oder in der Familie, Hektik der heutigen Zeit, Müdigkeit und Erschöpfung, Ängste, Gesundheit und noch vieles mehr.

Die Kapitel sind so aufgebaut, dass der Autor zunächst seine Gedanken zu den Alltagsthemen mitteilt und am Ende ein Ritual vorschlägt, das man täglich und ohne großen Aufwand, anwenden kann.

Um ein Beispiel zu nennen. Jeder kennt die guten Vorsätze. Jeder kennt die, und jeder hat schon sich was zum tausendsten Mal vorgenommen und dennoch nicht erfüllt. Was bleibt ist das schlechte Gewissen, Enttäuschung über sich selbst, und ein unangenehmes Gefühl. Anselm Grün ist der Meinung, dass es nicht klug sei, solche Vorsätze sich zu nehmen. Man sollte es geschickter angehen, als einfach zu sagen: Ab Montag esse ich weniger, beispielsweise. Kluger wäre es, keine radikalen Aussagen zu tätigen, sondern sich ein machbares Ziel zu setzten. Wie: Ich esse ab Montag eine Scheibe Brot weniger. Dies ist keine Weisheit, die nicht jedem zugänglich ist, und dennoch stellen sich die meisten Menschen unerreichbare Ziele. Um die schlechten Gefühle nach dem Scheitern zu vermeiden, sollte man sich kluge Ziele setzten und mit gutem Gefühl feststellen, dass es machbar ist.

So bietet der Autor insgesamt fast 40 Kapitel zum alltäglichen Leben, die schon allein durch seinen Beitrag zu der Frage, Klarheit im eigenen Denken schaffen, sondern auch eine Übung oder ein Ritual dazu bieten. Ob man die ausprobiert oder nicht, es tut einfach gut, wieder auf das Wichtige und Sinnvolle sich zu konzentrieren. Anselm Grün zeigt konkreten Wege und Hilfen für den stressreichen Alltag auf. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Man braucht nur fünf Minuten am Tag, um ein Kapitel zu lesen, und schon hat man seine Gedanken geordneter und zuversichtlicher.

Meine Bewertung: 4,5 Sterne und eine uneingeschränkte Empfehlung.

 Stephan Ludwig - Zorn: Ausgelöscht

 

Über den Autor: / Verlag

Stephan Ludwig arbeitete als Theatertechniker, Musiker und Rundfunkproduzent. Er hat drei Töchter, einen Sohn und keine Katze. Zum Schreiben kam er durch eine zufällige Verkettung ungeplanter Umstände. Er lebt und raucht in Halle.

Kurzbeschreibung: /Verlag

Jakob Fender kommt zu sich und kann sich an nichts erinnern. Nicht mal an seinen eigenen Namen. Jemand hat ihn mit einem Baseballschläger fast zu Tode geprügelt – versuchter Mord. Zur Tat gibt es kaum Anhaltspunkte, nur dass der Täter noch eine weitere Waffe verwendet hat, die Fender beinahe die Finger der rechten Hand abgetrennt hätte. Ohne Zeugen bleibt den Hauptkommissaren Zorn und Schröder allein die Hoffnung, dass Fenders Erinnerung an die Tatnacht irgendwann zurückkehrt.

Kurz darauf fordert ein weiterer Fall die volle Aufmerksamkeit der beiden Kommissare: Von einer Brücke hängt ein Toter, auch hier liegt eindeutig ein Gewaltverbrechen vor. Mit einer ungewöhnlichen Tatwaffe.

Schröder zieht sofort den richtigen Schluss: Jakob Fender sollte mit der gleichen Waffe getötet werden. Doch wo ist der Zusammenhang? Kannten sich Fender und der Tote? Und wird es weitere Morde geben?

Meine Meinung:

Dies ist der 12. Teil der Zorn Reihe. Man könnte meinen, dass es nach und nach dem Autor möglicherweise die Ideen ausgehen, doch weit gefehlt! Auch diesmal liegt dem Roman zugrunde, ein ausgefallener, fesselnder Fall. Hier gibt es Amnesie, Koma, versuchter Mord, ein Serienmörder und eine komplexe Geschichte, die sich nach und nach logisch zusammenfügt. Um nicht zu spoilern, nenne ich hier die größten Überraschungsmomente ganz sicher nicht, doch ich kann euch versichern, die gibt es reichlich. Solche Wendungen kann sich nur ein Autor mit viel Fantasie ausdenken. Sehr gelungen.

Die Charaktere dieser Geschichte braucht man inzwischen nicht näher darstellen, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass es noch Thrillerleser gibt, die die Zorn Reihe nicht kennen. Für mich ist es aber das Besondere an dieser Reihe: Ich lese die inzwischen nur, um ein Wiedersehen mit Schröder und Zorn zu feiern. Die Fälle, wie gesagt, sind immer sehr gut gelungen, doch für mich liegt das Wunderbare in der Beschreibungen der Charaktere. Es ist wie nach Hause kommen: Die Dialoge und das Geplänkel zwischen Zorn und Schröder bereiten mir so viel Spaß, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte. In diesem Teil der Reihe hat mir besonders gut gefallen, dass Stephan Ludwig sich viel Zeit für den kleinen Edgar nimmt, der Junge wird langsamer schlauer als sein Vater... Auch Frida ist in die Geschichte involviert und spielt eine große Rolle. In ersten Hälfte des Romans geht es überwiegend um das Zwischenmenschliche. Die zweite Hälfte wird dann von dem Kriminalfall beherrscht.

Vermutlich ist der Humor des Autors nicht jedermanns Geschmack, denn das ist so eine Sache mit dem Humor... Für mich ist es allerdings super. Ich lächle schon, wenn ich das Buch bloß in die Hände nehme. „Ausgelöscht“ hat mich hervorragend unterhalten und sehr entspannt. Wenn ich ein Buch versuche langsamer zu lesen, ist es ein sehr gutes Zeichen. Heißt, dass ich länger was davon haben möchte. Diese Reihe ist sehr zu empfehlen, allerdings unbedingt der Reihe nach lesen. Sonst bleiben so viele Feinheiten der Entwicklung auf der Strecke. Ich drücke dem Autor ganz fest die Daumen, dass ihm die Ideen nicht ausgehen, und seine Fans auch weiterhin in Genuss seiner tollen Romane kommen.

Von mir gibt es 4,5 Sterne.

Mohamed Mbougar Sarr - Die geheimste Erinnerung der Menschen 


Der Erscheinungstermin ist am 24. November 2022

Über den Autor: /Verlag

Mohamed Mbougar Sarr, geboren 1990 in Dakar, wuchs im Senegal auf und studierte in Frankreich Literatur und Philosophie. Er hat bereits drei Romane veröffentlicht, für die er u.a. mit dem Prix Stéphane-Hessel und Grand prix du roman métis ausgezeichnet wurde. Für das Werk "die gehimnste Erinnerung der Menschen" seinem ersten Werk, das auf Deutsch erscheint, erhielt er 2021 den Prix Goncourt.

Kurzbeschreibung: /Verlag

Mohamed Mbougar Sarr erzählt virtuos von der Suche nach einem verschollenen Autor: Als dem jungen Senegalesen Diégane ein verloren geglaubtes Kultbuch in die Hände fällt, stürzt er sich auf die Spur des rätselhaften Verfassers T.C. Elimane. Dieser wurde in den dreißiger Jahren als „schwarzer Rimbaud“ gefeiert, nach rassistischen Anfeindungen und einem Skandal tauchte er jedoch unter. Wer war er? Voll Suchtpotenzial und unnachahmlicher Ironie erzählt Sarr von einer labyrinthischen Reise, die drei Kontinente umspannt. Ein meisterhafter Bildungsroman, eine radikal aktuelle Auseinandersetzung mit dem komplexen Erbe des Kolonialismus und eine soghafte Kriminalgeschichte. Ein Buch, das viel wagt – und triumphiert.

Pressestimmen: /Zeit Online

Der senegalesischen Autor Mohamed Mbougar Sarr ist mit dem Prix Goncourt geehrt worden. Der Schriftsteller erhält Frankreichs begehrte Literaturauszeichnung für La plus secrète mémoire des hommes (dt. Die geheimste Erinnerung der Menschen). Es ist das erste Mal, dass ein Autor aus dem Senegal ausgezeichnet wird. Mbougar Sarr ist zudem der jüngste Preisträger seit den 70er Jahren.

Meine Meinung:

Die Ankündigung dieses Romans hat mich sehr neugierig gemacht, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Die Geschichte beginnt überschaubar. Es geht um einen jungen Schriftsteller aus Senegal, der auf die Spuren eines geheimnisumwobenes und legendäres Kultbuchs stößt. 1938 ist dieser Roman von dem Verfasser T.C. Elimane erschienen. Doch nach der Kritik ist der Autor spurlos verschwunden. Diégane Latyr Faye, der Ich-Erzähler, begibt sich auf die Suche nach den Spuren des rätselhaften Autors.

Der Roman des senegalesischen Emigranten wird behutsam und ohne Dramatik und viele Worte um das Leben des Hauptcharakters, der einige Parallelen zu dem Autor aufweist, erzählt. Es fällt zwar hier und da ein Hinweis, wie es zum Beispiel um sein Familiensinn bestimmt ist, durch die kurze Telefonate mit seinen Eltern. Wobei zum Beispiel die wachsende Kluft zwischen zwei Generationen aufgezeigt wird. Der Autor neigt zu philosophischen, nachdenklichen Ausflügen während der Erzählung. Auch sein Still ist bemerkenswert. Wie Diégane am Anfang der Geschichte bemerkt, dass es in der Literatur durchaus wichtig ist, dass auch solche Bücher die Leser finden, die keine Handlung haben. Romane, in denen es um alles und um gar nichts geht. Der verschwundene Autor T.C. Elimane hat es sich erlaubt an ein Werk zu wagen, der alles davor gewesene zerstört und alle abschreckt, die nach ihm kommen würden. Und obwohl er versteht, dass dieses Vorhaben von vorne rein als gescheitert angesehen werden muss, nimmt er sich doch die Freiheit so einen Roman zu schreiben. Diégane findet den Autor und sein Werk faszinierend und begibt sich auf die Suche nach dem rätselhaften Verfasser.

Der Roman zeichnet sich aus nicht durch die Handlung, sondern durch die Sprache, die der junge Autor ausgezeichnet gebraucht. In diesem Roman geht es ums Schreiben, um die Literatur, um die großen Fragen, die sich alle über das schriftstellerische Werk drehen. Natürlich auch um die kulturellen Unterschiede, Auswirkungen der Kultur auf Menschen, religiösen und sozialkritischen Fragen. Der Roman ist sehr umfangreich und ausgesprochen gut erzählt. Auf einem Niveau, dem ich, leider, schlecht folgen kann. Ich habe das Buch ab 50 % nur noch quer gelesen. Ich vermute schwer, dass ich intellektuell dem Roman nicht gewachsen bin, um den entsprechend zu würdigen. Was ich vor mir sah, war eine ausgesprochen gekonnte, sprachgewaltige Leistung, verwoben, überlappend und sehr komplex. Es war mir zu hoch. Ich konnte zwar das Gesagte verstehen, doch Freude bereitet hat es mir nicht, und es war für mich ermüdend. Dennoch kenne ich einige Leser, bei denen ich mir sicher bin, dass dieser Roman, wie für sie erschaffen ist.

Zu Empfehlen an alle, die sich an das Werk trauen...

Von mir gibt es 3 Sterne.

 Haller, Elias - Jemand


 

Dieser Roman erscheint am 6. Dezember 2022

Über den Autor: / Amazon

Elias Haller, geboren 1977, ist leidenschaftlicher Schriftsteller, aber vor allem ist er seit über zwanzig Jahren Polizeibeamter. Er lebt und arbeitet in Chemnitz, der Stadt, in der auch seine erfolgreiche Reihe um Kriminalhauptkommissar Erik Donner spielt.

Kurzbeschreibung: /Amazon

Jemand wie ich verdient die Hölle. Dabei bin ich weder böse noch gut. Aber die Hölle ist heute nicht mein Problem, sondern ein siebenjähriges Mädchen.

Er tötet Frauen und entstellt ihre Körper. Die Presse nennt ihn den Fotografen. Seit neun Jahren jagen ihn die Ermittler des BKA. Jedes Jahr ein Opfer, von dem er stets nur ein einziges Foto macht und an den Meistbietenden verkauft. Das ist seine Art von Kunst, die niemand begreifen kann. Er ist ein Phantom und will es bleiben, bis seine Mission erfüllt ist. Sein diesjähriges Fotomotiv hat er längst gewählt, in irgendeiner Stadt in Deutschland. Alles ist präzise vorbereitet. Nichts kann ihn davon abhalten, seinen Plan auszuführen – bis auf die kleine Maria vielleicht. Die Siebenjährige ist spurlos verschwunden. Und er hat sie als Letzter gesehen …

Meine Meinung:

Wie man es der Information über Elias Haller entnehmen kann, ist er ein erfolgreicher Thrillerautor. Dass er noch zusätzlich über die Erfahrungen bei der Arbeit der Polizei verfügt, spricht für seine Thriller. Ich kannte den Autor bis jetzt nicht.

"Jemand" ist mein erster Roman von ihm.

Jemand ist ein Serienmörder, der sich selbst als Jemand bezeichnet. Die Medien betiteln ihn allerdings als Fotografen. Das liegt daran, dass er die Leichen wie ein Gemälde arrangiert und als Kunstwerk betrachtet. Die Bilder davon werden verkauft, aber das weiß nur der Leser. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern viel zu lange. Inzwischen gibt es schon 9 Opfer. Und der Täter ist bereits dabei, den 10. Mord akribisch zu planen. Doch die kleine Maria durchkreuzt seine Pläne. Aus der Medien bekommt er mit, dass das kleine Mädchen entführt worden ist. Und wie der Zufall es will, er hat in der Tiefgarage gesehen, wie dieses Mädchen von einem älteren Herrn in sein Auto gesetzt worden ist. Jemand kann nicht ruhen. Erst ist Maria an der Reihe...

Der Serienmörder ist in diesem Roman ausnahmsweise kein Psychopath, auf jeden Fall keiner, den man von außen als Psychopathen einstufen könnte. Er hat eine Frau und eine Tochter, mit denen er ein glückliches Familienleben führt. Der Plot zu der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Womit ich nicht so gut klarkam, waren viel zu viele Protagonisten und Handlungsstränge. Über 20 % des Ebooks hat es gedauert, bis ich mich ein wenig in der Story zurechtfand. Ich fand es zu viel des Guten. Ich fand die Handlung, besonders die zusätzlichen Handlungsstränge, nicht nachvollziehbar und fragte mich, wozu die dienen sollten. Es war lange nicht klar, was die Drogendealer, ehemalige Stasi-Mitarbeiterin und sonstigen Personen mit der Geschichte zu tun haben.

Wer gerade Spaß an einem komplizierten und zunächst verworrenen Thriller hat, dem würde ich das Buch empfehlen.

Von mir gibt es 3,5 Sterne.

 Michael Sommer - Alle Wege führen nach Rom. Die kürzeste Geschichte der Antike. 


 

Über den Autor: /Amazon

Michael Sommer, geboren 1970, studierte Geschichte, Klassische Philologie, Wissenschaftliche Politik und Vorderasiatische Archäologie in Freiburg. Von 2002 bis 2012 forschte und lehrte er an der University of Oxford und an der University of Liverpool. Seit 2012/13 ist er Professor für Alte Geschichte an der Universität Oldenburg. Arbeits- und Publikationsschwerpunkte: Wirtschafts-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte der römischen Kaiserzeit sowie die antiken Kulturen des Nahen Ostens.

 Kurzbeschreibung: /Verlag

... Vom Kampf um Troia bis zum Ende des römischen Imperiums: In seinem fesselnden Parforceritt durch die Antike entfaltet Michael Sommer anderthalb Jahrtausende Menschheitsgeschichte. Mit vielen Rückbezügen auf die heutige Zeit schärft seine pointierte Erzählung unser Bewusstsein für die großen Bögen des historischen Dramas, das sich um das antike Mittelmeer ereignete. Ein hochaktuelles Buch, das zeigt, wie stark unsere eigene Gegenwart mit der antiken Welt der Griechen und Römer verflochten ist...

 Meine Meinung: 

Von mir gibt es vermutlich die kürzeste Geschichte einer Rezension. Dieses Sachbuch ist in meinen Augen gut geschrieben, und man merkt dem Autor, dass er über vielseitiges und fundiertes Wissen über die römische Zeit der Antike verfügt. Beim Lesen merkt man, wie feurig und leidenschaftlich er als Professor für Alte Geschichte über die Antike berichtet. 

Allerdings im Vorwort zu dem Roman schreibt er selbst über dieses Sachbuch, dass er in Anspannung all seiner Kräfte über anderthalb Jahrtausende Menschheitsgeschichte berichtet. Und das merkt der Leser. Zumindest mir erging es so. Die Geschwindigkeit, mit der der Autor über die geschichtlichen Vorkommnisse reitet, ist extrem. Ich kam als Leser nicht nach und hätte mir gewünscht, dass manche Momente doch ausführlicher dargestellt worden wären. Mir hat die Tiefe gefehlt. 

Des Weiteren möchte ich anmerken, dass das Hauptaugenmerk des Autors lieg auf den politischen Entwicklungen und geografischen Veränderungen. Diese zwei Aspekte beleuchte Michael Winter ausführlicher und mit großer Leidenschaft. Leider sind es genau zwei Bereiche des antiken Lebens, die mich weniger interessieren. Ich erfahre zwar gerne Rahmenbedienungen, doch verweile ungern mehrere Seiten in einem Exkurs zu politischen Lage in der Zeit.

Das Hauptthema des Autors: Der Wunsch aufzuzeigen, dass unsere Gegenwart mit der antiken Welt der Griechen und Römer mehr zusammenhängt, als manche evtl. annehmen, ist sehr deutlich geworden. Dem zufolge, würde ich sagen, dass das Buch im Großen und Ganzen gut gelungen ist. Und ich würde es an Leser, die sich für Geschichte und Politik interessieren, sehr gerne empfehlen. 

Ich selbst hätte lieber mehr zu der Gesellschaft, zu den sozialen Gefügen, zu der Bevölkerung und deren Leben gelesen. Also es liegt nicht an dem Buch, sondern an mir. Von mir gibt es 3,5 Sterne. 

McGeorge, Chris - Four Walls - Nur ein einziger Ausweg


 

Über den Autor: /Amazon

Chris McGeorge erzählte schon als Kind mit Begeisterung Geschichten und zeichnete seine eigenen Comics. Er studierte Creative Writing an der City University London. Seinen ersten Thriller, »Dead Room«, reichte er dort als Master-Arbeit ein. Er ist ein großer Bewunderer von Klassikern wie Agatha Christie oder Arthur Conan Doyle und legt seine Geschichten gern als packende Mischung aus Alt und Neu an. Verwinkelte Plots mit überraschenden Wendungen sind seine Spezialität.

Kurzbeschreibung: / Amazon

Eine verschlossene Zelle. Ein kaltblütiger Mord. Und nur eine Verdächtige: Du»Four Walls – Nur ein einziger Ausweg« ist ein wendungsreicher Locked-Room-Thriller um eine junge Frau in einem immer unheimlicher werdenden High-Tech-Gefängnis.Lebenslänglich für einen brutalen Doppel-Mord, den sie nicht begangen hat: Cara Lockhart scheint in einem Alptraum festzustecken. Sie wird ins Hochsicherheits-Gefängnis »High Fern« gebracht, das als modernstes Frauen-Gefängnis Englands gilt. Hier gibt es keine Fenster, keinen Besuch, dafür High-Tech-Überwachung - und ungewöhnliche Freiheiten innerhalb der Mauern....

Meine Meinung:

Die Geschichte beginnt spannend, eine junge Frau wird wegen Doppelmord zu lebenslänglicher Strafe verurteilt und wird in ein neues modernes Gefängnis verlegt. Im Gefängnis angekommen, muss sie feststellen, dass es sich bei North Fern um ein High-Tech-Gefängnis handelt. Alles ist digitalisiert, die Überwachung perfekt... Doch einige sonderbaren Sachen fallen Cora schon von Anfang an auf. Das Gefängnis hat keine Fenster in den Zellen, stattdessen gibt es einen großen Bildschirm, das Naturbilder anzeigt. Außerdem sind keine Besucher erlaubt. Es gibt nur schriftliche Korrespondenz. Nach draußen kommen die Gefangenen auch nicht, die sind eingeschlossen, und müssen die Strafe in einem geschlossenen Gebäude verbringen...

Der Autor hat schon zwei Romane veröffentlicht, die ich auch mit Vergnügen gelesen habe. "Escape Room - Nur drei Sekunden" und "Der Tunnel - Nur einer kommt zurück".

In seinem neuen Roman erkennt man eindeutig den Erzählstil des Autors. Seine Romane zeichnen sich durch Vielfalt an Wendungen ab, kurze, überschaubare Kapitel, die zu der Spannung beitragen und ein Genre-Mix, wenn man das so nennen will. Ich finde, dass die gruseligen Elemente, die absolut bedrohliche, unheilvolle Stimmung, wie auch mystischen Momente, tragen dazu bei, dass seine Thriller zu was Besonderem werden.

Der Roman ist vielschichtig und bietet außer der gegenwärtigen Situation auch Einblicke in die Vergangenheit. Zugegeben, die Geschichte könnte um einige Seiten gekürzt werden, doch mir hat das Lesen des Romans großen Spaß gemacht. Für mich war es genau richtig.

Die Charaktere sind gut gezeichnet worden, doch man sollte wissen, dass der Roman sich um den Hauptcharakter dreht. Nur Cora ist wichtig und wird auch umfassend dargestellt.

Ein beklemmender und packender Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat.

Von mir gibt es eine Empfehlung und 4 Sterne.

 Nickel, Eckhart - Spitzweg 



Über den Autor:
Eckhart Nickel wollte in seiner Jugend unbedingt Maler werden, hat dann begeistert Kunstgeschichte studiert und legt nun mit „Spitzweg“ den literarischen Beweis dafür vor, dass beides nicht umsonst war. Ein spannender Roman darüber, wie fatal die Leidenschaft des Menschen für die Kunst enden kann, der noch dazu auf einer wahren Geschichte fußt: wie der Brief eines alten Schulfreundes aus der Haftanstalt das Leben des Helden verändert. Sein hochgelobter neuer Roman »Spitzweg« (2022) schaffte es direkt auf Platz 1 der SWR Bestenliste Juli/August 2022 sowie auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2022.

Nach einem wahren Fall: Im Jahr 2006 wurde Spitzwegs kleinformatiges Gemälde „Friedenszeit“ bei der „Langen Nacht der Museen“ in Mannheim gestohlen und tauchte erst neun Monate später wieder auf. Dieser spektakuläre Kunstraub inspirierte Eckhart Nickel zu seinem Roman.

Kurzbeschreibung:

»Ich habe mir nie viel aus Kunst gemacht.« Als zufriedener Kunstbanause offenbart sich der Erzähler zu Beginn und berichtet davon, wie Carl, bewunderter Freund, ihn mit seiner Spitzweg-Begeisterung vom Gegenteil überzeugt. In der Mitte des Geschehens: eine Dreiecksbeziehung, ein hochbegabtes Mädchen und der verräterische Diebstahl eines Gemäldes. Durch raffinierte Rachepläne wird die Schülerfreundschaft auf ihre schwerste Probe gestellt.

Eine raffinierte Kritik an der Bildvergötterung der sozial verwahrlosten Digitalgesellschaft und ihrer allmächtigen Instagrammatik.

Meine Meinung:

Im Vordergrund dieses Romans steht keine Handlung, an Handlung und Aktivität ist die Geschichte arm. Es geht dem Autor ums Erzählen. Um die Sprache. Die ist am allerwichtigsten in diesem Roman. Langsam, detailliert, gelassen, ohne Hektik erzählt der Autor über die Suche nach dem Sinn des Daseins, nach der Sinnlichkeit und über die Kunst und das Kunstempfinden. Als hintergründige Geschichte dient das Leben von Carl, dem Ich-Erzähler und einem Mädchen namens Kirsten. Die Jugendlichen machen ihr Abitur und sind alle zusammen im Leistungskurs Kunst. Gleich zum Anfang des Romans kommt es zu einem Zwischenfall, in dem das begabteste Mädchen Kirsten während des Unterrichts, an dem man als Aufgabe hatte, ein Selbstporträt zu zeichnen, von der Lehrerin beleidigt wird. Hier beginnt die Freundschaft der Jungs und die erste Liebe.

Doch dieser Roman ist kein typischer Coming of Age Roman. Hier geht es um Gedanken, Beobachtungen, Beschreibungen, Details und Kunst. Kunstgeschichte, Philosophie und literarisches Können vermischen sich in diesem Roman. Dieses Buch ist äußerst sprachgewaltig und wird noch mal durch Anspielungen, Humor und Zitaten deutlich kunstvoll.

Auf mich wirkte die Sprache allerdings in Bezug auf die Handlung gekünstelt und bemüht. Denn die Handlung spielt trotz des Versuchs, die unbedeutend zu machen, eine Rolle. Es geht dabei um Jugendliche. Und kein Abiturient redet in dieser Manier. Es sei denn, die Jugendlichen sind hochbegabt. Doch dies ist vermutlich nicht der Fall, da es beispielsweise nur 2 % der Bevölkerung in Deutschland hochbegabt sind. Dabei muss man noch solche in Kauf nehmen, die sich bis zu dem erwähnten Alter an die Maße angepasst haben, um nicht aufzufallen. Also, die Figuren wirkten auf mich äußerst unglaubwürdig. Carl redet, wie ein Professor der Kunstgeschichte, und das ist maßlos übertrieben. Auch wenn ich den Erzählstil bewunderte, gestaltete sich das Lesen äußerst mühsam, und stellenweise einfach langweilig, weil es so gemütlich, langsam vor sich plätscherte.

Dennoch würde ich den Roman unbedingt weiterempfehlen, besonders an die Intellektuellen und Kunstbegeisterten. Bei diesem Roman ist es unbedingt erforderlich, sich selbst ein Bild zu machen. Denn geschrieben ist der wirklich gut.

Von mir gibt es 2,5 Sterne.

 l'Horizon, Kim de - Blutbuch

 


Über den Autor:

Kim de l’Horizon ist eine genderfluide nichtbinäre schweizerische Person, die unter diesem Pseudonym Lyrik, Prosa und Theaterstücke verfasst. Ihr Roman Blutbuch wurde mit dem Deutschen Buchpreis 2022 ausgezeichnet.

Kurzbeschreibung:

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022

Die Erzählfigur in ›Blutbuch‹ identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, lebt sie mittlerweile in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie.

Meine Meinung:

Die Rezension zu diesem Buch zu schreiben, fällt mir schwer, denn ich mag es nicht, wenn die Bücher mir nicht gefallen. Und mit diesem Roman wurde ich nicht warm.

Ich möchte gleich zum Anfang anmerken, dass ich die erzählende Person mit dem Pronomen "er" bezeichnen werde, da ich generell nicht gendere. Allerdings möchte ich dazu versichern, dass es nichts mit Respektlosigkeit zu tun hat.

Die Geschichte wird aus der Sicht des Autors erzählt. Der Roman ist in Gender Sprache verfasst, was ich in Anbetracht der Situation des Autors verstehe, doch den Lesefluss stört das Gendern enorm.

In seinem Roman, der biografisch angelegt ist, versucht der Autor das Leben seiner Großmutter und seiner Familie zu ergründen, um auch für sich persönlich Klarheiten zu gewinnen, und womöglich die Antworten auf die Frage, wie seine Persönlichkeit entstanden ist, zu finden. Soweit absolut verständlich und gut nachzuvollziehen.

Jeder denkender und zur Selbstreflexion fähiger Mensch, macht es mal in seinem Leben, dass er sich mit den Ursprüngen, Vorfahren und der Familiengeschichte auseinandersetzt.

Ich hoffe sehr, dass diese Auseinandersetzung in diesem Roman dem Autor zugutekam und er für sich die vorhandenen Fragen beantworten konnte. Das gönne ich dem Autor sehr.

Denn für mich war der Roman keine Bereicherung. Ich empfand das größte Teil der Geschichte als eine Anreihung von Banalitäten, die vermutlich allen im Familienleben schon untergekommen sind. Nun ja, für alle sollte ich wohl nicht sprechen, deswegen sage ich nur für mich.

Ich erlebte die Geschichte als eine Obsession, ein Regen von Gedanken, Empfindungen, Reaktionen, wirr und unkontrolliert. Was womöglich von dem Autor so geplant war und die Intention des Autors unterstreicht: die Identitätssuche und Zugehörigkeitswunsch.

Die Geschichte ist ehrlich, offenherzig, bis ins kleinste Detail dokumentiert. Und ich muss ganz ehrlich sagen, manche Momente würde ich gar nicht wissen wollen, denn die gehören nach meinen Begriffen zum privaten und intimen Leben einer Person.

Der Roman erwies sich als eine zusammengestückelte, obsessiv erzählte Geschichte eines Suchenden. Mir hat es absolut nicht gefallen. Jedoch würde ich den Roman weiterempfehlen, es ist schon interessant, wie es auf einen wirkt.

Von mir gibt es 1,5 Stern.

 

 John Marrs - Die Schatten über uns

 Der Roman erscheint am 8. November 2022

An dieser Stelle eine Warnung an die Leser:

Wer das Thema Gewalt gegen Kinder nicht verträgt, sollte den Roman mit Vorsicht genießen.

Über den Autor:

John Marrs arbeitet freiberuflich als Journalist und lebt in London und Northampton. Seit fünfundzwanzig Jahren interviewt er für verschiedene Magazine und Zeitschriften Prominente aus den Bereichen TV, Film und Musik.

Er hat einige erfolgreiche Thriller geschrieben. Mit seinem Roman »The One« und dessen Serienadaption auf Netflix gelang ihm der internationale Durchbruch.

Kurzbeschreibung: /Amazon.de

Ein blutiges Geheimnis aus der Vergangenheit vergiftet die Gegenwart.

»Ich werde sie vom Dachboden retten« – diese Nachricht entdeckt Mia bei Sanierungsarbeiten an ihrem neu erstandenen Haus, eingeritzt in eine Fußleiste. Mit einer bösen Vorahnung steigen sie und ihr Mann Finn auf den Dachboden, wo sie in einer verborgenen Ecke auf mehrere alte Lederkoffer stoßen. Der Inhalt ist so schockierend, dass er das Leben der Familie für immer verändert.

Doch selbst als sie von diesem Ort des Grauens zu Finns Eltern fliehen, kann Mia den verstörenden Fund nicht hinter sich lassen. Entgegen Finns Wunsch versucht sie herauszufinden, was in dem Haus damals passiert ist. Zu spät erkennt sie, dass manche Dinge besser verborgen bleiben sollten.

Meine Meinung:

Die Geschichte von John Marrs beginnt überschaubar und unaufgeregt. Es geht um ein junges Paar, das sich ein Haus auf dem Land sucht, um das Familienleben vollkommen zu machen. Das Haus wird auch gefunden, allerdings ist es in einem miserablen Zustand, dafür stimmt der Preis. Da der Ehemann Finn gemeinsam mit seinem Vater Dave die meisten Arbeiten an der Reparatur selbst auszuführen plant, sind die Kosten überschaubar, und das junge Paar schlägt zu. Mia, die Ehefrau, ist in ihrem Job erfolgreich, und bringt das meiste Geld mit ins Haus... So ruhig und gelassen fängt die Geschichte von John Marrs an. Doch die Ruhe wärt nicht lange. Auf dem Dachboden bei der Renovierungsarbeiten wird ein grausamer Fund entdeckt. Es ist so schockierend, dass keiner weiß, wie er damit umgehen soll. Die meisten Hauptcharaktere versuchen ihr Leben weiterzuleben und das im Haus Geschehene zu verdrängen. Nur die Mia nicht. Sie versucht, die Wahrheit herauszufinden.

Wenn man das ruhige Teil der Einführung in die Geschichte verlassen hat, wird der Roman spannend. Das Buch ist abwechselnd aus fünf Perspektiven erzählt: Eheleute, Schwiegereltern und kurze Einschnitte des Mörders, der sich früh in der Geschichte zu erkennen gibt. Außerdem enthält der Roman Ausschnitte von Polizeibefragung, Dokumentationen, Journalisten Beiträge, Interwies. Der Erzählstil des Autors ist eindrücklich und die ganze Handlung wirkt von Anfang an mysteriös und unheilvoll. Die Entwicklung der Geschichte ist wie ein Puzzle, das sich nach und nach zu einem Gesamtbild ausbreitet. Die Charaktere, der Geschichte sind an sich sehr gut ausgearbeitet, haben alle ihre verborgenen Seiten und leider keiner davon wirkt charismatisch, sodass ich keine emotionale Bindung zu ihnen aufbauen konnte. Jeder kocht sein Süppchen und obwohl, die Verhaltensweisen der Charaktere gut nachvollziehbar sind, wirken die unsympathisch. Was allerdings nicht weiter stört, denn die Geschichte bleibt spannend.

Ich würde den Roman nicht nur an die Fans von John Marrs, für die es ein Muss ist, empfehlen. Die Geschichte lässt sich gut lesen und ist fesselnd. Eine gute, spannende Unterhaltung für die kühlen Winterabende.

Von mir gibt es 4 Sterne.