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 Seck, Katharina - Was wir nicht kommen sahen

Katharina Seck ist eine Neuentdeckung für mich. Mit Leidenschaft und viel Gefühl erzählt sie eine komplexe Geschichte von Trauer. Eine junge Frau, gerade an der Schwelle zum Erwachsenwerden, begeht Selbstmord. Die Geschichte ihrer Eltern nach dem tragischen Verlust macht ein Drittel der Geschichte aus. Doch das wichtigste Thema verbirgt sich in Rückblenden. "Was wir nicht kommen sahen" - ist die Feststellung von Jenny und Dominik, der Eltern von Ada. Nach und nach entwickelt sich das Gesamtbild dessen, was tatsächlich passiert ist. 

Ada, die sich im Gamestreaming versucht, wird mit Hass und Gewalt im Netz konfrontiert, doch die gibt nicht klein bei, sondern begibt sich auf eine gefährliche Reise des Widerstands. Nach ihrem Tod versuchen die Eltern des Mädchens zu rekonstruieren, was vorgefallen ist, was genau hat ihre Tochter zu diesem unsagbar dramatischen Schritt geführt. Nach und nach klärt sich das Bild, doch bringt es die Erleichterung für die Hinterbliebenen, bleibt herauszufinden. 

Katharina Seck ist ein großartiger Roman zu den Themen, aktueller denn je, gelungen. Gekonnt setzt sie sich mit der emotionalen Seite des Verlustes aus. Die Kapitel aus der Sicht der Mutter sind überflutet vom Gefühl der Hilflosigkeit und des Verlustes. Aber auch die Sicht von Ada wird dargestellt. In diesem Teil des Romans geht es um Gewalt in Social Media, um die Macht, die das geschriebene Wort hat, um Resignation und Wut, um Hass und ungeschorenes Davonkommen, aber auch um Mut, sich dagegenzustellen, sich zu wehren. 

Sehr lebendig und voller Gefühle erzählt die Autorin die Geschichte von Ada. Dabei schneidet sie auch politischen und sozialen Themen unserer Zeit an. Sehr reflektiert und treffend gibt sie die moderne Welt des Internets wieder. Der Roman bietet eine Menge Diskussionsstoff und wäre optimal, um in der Schule gelesen zu werden. Nachdenklich und traurig ist die Grundstimmung dieser Geschichte. Fesselnd erzählt und unbedingt lesenswert.

Lapuente, Sofía/Shusterman, Jarrod - Retro - Geh nicht online

 


 Bei diesem Buch handelt es sich um einen Jugendthriller, weder blutig noch zu thrillerlastig, eher eine sehr fesselnde Geschichte mit leichten Thrillerelementen gegen Ende des Romans. Ein Pagerutner nicht nur für junge Leser!

Mir hat der Roman unglaublich gut gefallen und ich habe mich gerne in die Welt der Jugendlichen begeben. Es handelt sich dabei um ein siebzehnjähriges Mädchen, Lana. Zwar nicht zu der Elite der Schule gehörend, dennoch interessant und selbstbewusst. An der El Dorado Highschool gibt es, wie wohl überall, einige Gruppierungen. Die beliebtesten Schüler bestimmen den Trend. Doch Lana achtet nicht sonderlich auf sie. Sie hat ihr Leben. Mit zwei besten Freundinnen und ihrer Mutter, der sie bei der Arbeit helfen muss, sind ihre Tage ausgefüllt. Das Leben in Social Media bestimmt den Alltag der Jugendlichen. Keiner kommt ohne Smartphone und dem ständigen Schauen auf Bildschirm aus. Die bekannteste und inzwischen alles beherrschende Plattform gibt den Ton und Trend an. Als eine Retro Challenge ins Leben gerufen wird, bei der es darum geht, ein Jahr lang ohne modernen Kommunikationsmittel auskommen, und die mit einem Stipendium prämiert wird, sind Lana und ihre Freundinnen dabei. Die Entwicklungen der Challenge sind unvorhersehbar und weitertragender, als man dies von Beginn an annimmt.

Mehr vom Inhalt möchte ich nicht verraten, ich kann nur sagen, dass der Plot für einige Überraschungen sorgt. Keine Seite des Romans fand ich langweilig. Eine coole Geschichte mit coolen Sprüchen, die mich häufiger zum Lachen gebracht haben. Dieses Buch lässt sich mit einer angenehmen Leichtigkeit lesen, die Charakter habe ich sogleich liebgewonnen, zuallererst die Freunde von Lana. Eine lebendige, herzliche und witzige Truppe, deren Entwicklung ich mit Spannung verfolgt habe. Verantwortung im Umgang mit Social Medien, Auswirkungen der eigenen Handlung, Mobbing, Freundschaft und Vertrauen sind große Themen des Romans. Die Situationskomik sorgte dafür, dass ich das Buch durch und durch unterhaltsam fand. Doch auch weitere wichtigen Themen, wie Toleranz, Mut und Courage standen im Vordergrund. Und da ich die heile Welt und das Pathetische sehr gerne mag, war die Geschichte eine tolle Unterhaltung für mich. Ein Highlight, weil ich das Lesen sehr genossen habe. Der Roman eignet sich nicht nur für Kinder und Jugendlich ab 12 Jahren gut, auch interessierte ältere Personen könnten Spaß daran haben.