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Hefter, Martina -  Hey guten Morgen, wie geht es dir?

Mit großer Spannung habe ich das Gewinnerbuch des Deutschen Buchpreises in die Hand genommen. Genauso groß ist auch meine Enttäuschung. Der Roman im Ganzen ist an Belanglosigkeit nicht zu überbieten. Von der Thematik her absolut notwendig und enorm wichtig: Traurigkeit der Einsamkeit, Anforderungen eines Lebens als pflegende Person eines Angehörigen, Gefahren des Internets. Erzählt wird die Geschichte eine Frau namens Juno, die sich um ihren kranken Mann Jupiter kümmert. Eintönigkeit, Schlaflosigkeit und Unzufriedenheit bestimmen ihr Leben. Die distanzierte Erzählart ließ es nicht zu, die Protagonisten auf der emotionalen Ebene verstehen zu können. Der Roman ist leblos und farblos. Das Thema hat an sich enormen Potenzial, doch um die Situation eindrucksvoll vermitteln zu können, sollte man tiefergehender mit den Charakteren auseinandersetzen. Die Fülle von sinnlosen, inhaltsleeren Chatverläufe haben den Roman nicht mit Leben gefüllt, sondern in all der Unbedeutsamkeit verstärkt. Die Assoziation zu den antiken Sagengestalten hatte einen guten Ansatz, doch blieb oberflächlich. Unbegreiflich, wie dieser Roman zu der Auszeichnung kam. Die Ausgangsthematik verdient Aufmerksamkeit, allerdings auch Erzählkünste, um die dem Leser gehaltvoll zu präsentieren. Aber liest es selbst.

McKinnon, Hannah Mary -  The Husband – Er will nur ihr Bestes

Ein Thriller nach meinem Geschmack, auch wenn die Idee an sich nicht neu ist, ist die Umsetzung sehr gut gelungen. Dank auch ungewöhnlicher Erzählperspektive. Die Geschichte wird aus der Sicht des Ehemannes, der weiß Gott nicht allen sympathisch sein wird. Die große Frage dieses Thrillers lautet: Gib es einen perfekten Mord? Lucas, der Hauptdarsteller ist mit einer sehr reichen Frau verheiratet, allerdings bekommt er nichts, wenn er sich scheiden lässt. Was nun? 

Der Charakter des Ehemanns bietet reichlich Abwechslung, man kann ihn durchaus für seine Sprüche gern haben, was ich damit sagen will, bei mir hat der Protagonist unterschiedliche Emotionen geweckt. Nichts, was eindeutig schwarz oder weiß. Dieser Wechsel der Gefühle führte dazu, dass ich immer weiter interessiert an der Geschichte blieb. Manche Stellen waren etwas monoton, doch zum Ende hin, nahm die Geschichte noch mal Fahrt an. Alles in allem fand ich den Roman unterhaltsam. Kurzweiliges Lesevergnügen.

 Dellinger, Anton - Der Alchemist von Venedig

Kurzbeschreibung: 

Anno 1689. Baumeister Fabrizio Mansani rettet seinen aufgrund falscher Anklage zum Tode verurteilten Bruder und will Venedig verlassen. Aber seine Tat blieb nicht unbeobachtet und so wird er von dem wegen leerer Staatskasse verzweifelten Kämmerer Ducatini gezwungen, ihm bei einem Täuschungsmanöver zu helfen. Offiziell sollen sich Leibniz und Newton dem Bau einer Sternwarte widmen - größer als die des Vatikans. Doch Newton soll vor allem Gold für Venedig herstellen und der Kämmerer droht, ihn bei Weigerung als Hexer nach Rom auszuliefern …

Meine Gedanken zu dem Roman: 

Sehr überraschend fand ich, dass es so wenige Stimmen zu diesem Roman gibt. Keine Rezensionen, keine Meinungen, keine Kritiken. Dabei die Idee zu diesem historischen Roman großartig ist, auf jeden Fall für meinen Geschmack. Tragische Geschichte von Baumeister Fabrizio Mansani, der seinen zum Tode verurteilten Bruder rettet. Dies für zu einer Abhängigkeit, er solle zu der volleren Staatskasse verhelfen und bei einer Täuschung mitmachen. Solche Größen wie Leibniz und Newton sollen die Sternwarte, größer als die des Vatikans, bauen. Was auch hervorragend zu den Plänen von Newton passe, denn seine Interessen lagen zu dem Zeitpunkt in diesem Bereich der Forschung. Doch in Wirklichkeit soll der Newton, der nun auch als Alchemist sich betätigt, Gold herstellen. Die Machenschaften und die düsteren Pläne waren gemein, doch wenn es ums Geld geht, gibt es kein Gewissen. So weit, so gut. Die Idee und der Grundriss zu diesem Roman hörten sich absolut fesselnd und interessant an. Doch hier kommt mein Problem. Zwar thematisch glaubwürdig und originell, doch in der Umsetzung leider nicht mein Fall. Die Figuren ohne glaubwürdigen Substanz, gekünstelte Handlungen, die nicht dazu beigetragen, dass der Ablauf harmonisch sich entwickelte und real wirkte. Aber ich will auch nicht zu viel Negatives zu dieser Geschichte sagen, denn die Sache ist die: Ich konnte mich nicht richtig einlesen. Die Figuren haben mich in ihrer unausgegorenen Handlungen gestört, Dialoge waren kratzig und der ganze Beginn des Romans war dermaßen durcheinander, dass ich keine klare Linie für diesen Roman sah. Also, das Problem konnte durchaus bei mir liegen. Ich hoffe sehr, dass für diese Geschichte viele weiteren Leser sich finden, und Freude an der großartigen Idee des Autors haben werden. Von mir gibt es nur 2 Sterne. Für die Idee zu diesem historischen Roman, auf den ich mich übrigens sehr gefreut habe, hätte ich 4 Sterne gegeben. Aber die Umsetzung, tut mir leid, mich hat die Geschichte nicht erreicht.

 Jensen, Louise - Ihre Schwester 


 

Der Roman erscheint am 8. November 2022

Über die Autorin: /Buchszene.de

Sie ist bekannt für internationale Thriller-Bestseller wie „The Sister“, „The Gift“, „The Surrogate“ und „The Date“. Louise Jensen hat über eine Million englischsprachiger Bücher verkauft und wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt. Louise Jensen lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern, einem verrückten Hund und einer ziemlich frechen Katze in Northamptonshire. Sie liebt es, von Lesern und Autoren zu hören.

Kurzbeschreibung:/Amazon.de

»Ich habe etwas Schreckliches getan, Grace. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen ... «

Grace ist seit dem Tod ihrer besten Freundin Charlie nicht mehr dieselbe. Sie wird immer wieder von Charlies letzten Worten heimgesucht und öffnet auf der Suche nach Antworten eine alte Erinnerungskiste von ihr. Schon bald wird klar, dass es vieles gab, das Grace nicht über ihre beste Freundin wusste.

Da taucht auf einmal Anna auf, eine Frau, die behauptet, Charlies Schwester zu sein. Für Grace wird Anna zu einer neuen Familie, und schon bald hat Anna es sich im Haus von Grace und ihrem Freund Dan gemütlich gemacht...

Meine Meinung:

Der Roman von Louise Jensen fängt recht ruhig und unaufgeregt an. Die Hauptcharaktere werden langsam und gründlich vorgestellt. Das Hauptthema dieses Teils des Romans ist die Kindheit der Hauptcharaktere, ihre Freundschaft, gleichzeitig, die gegenwärtige Beziehung von Grace und Dan und der Tod der besten Freundin Charlie. Der Roman wird in zwei Erzählsträngen dargestellt: Gegenwart und die Vergangenheit, als alles noch gut war. Grace und Charlie sind unzertrennlich, es gehören außer Dan noch zwei anderen Mädchen zu der Clique. Man vermutet als Leser kaum, dass es die Geschichte sich noch zu einem Thriller entwickelt. Es ist zwar traurig, aber doch recht beschaulich, bis die Anna auf die Bühne kommt und behauptet, Charlies Halbschwester zu sein. Das bringt das Leben von Grace völlig durcheinander. Sie ist voller Hoffnung, dass sie durch Anna eine Verbindung zu Charlie hat. Verbringt gerne Zeit mit Anna und erinnert sich an ihre beste Freundin. Doch zu dem Moment fangen seltsame Dinge im Leben von Grace an, und die häufen sich...

Ab da ist der Roman kaum aus der Hand zu legen. Sehr spannend und fesselnd erzählt. So geht ein gelungener Thriller.

Ich muss allerdings gestehen, dass das ruhige Teil mich schon zum Teil beinahe überforderte, denn es dauerte recht lange,

erst nach 15 % des Romans ging es los. In Seiten ausgedrückt ca. 70 Seiten. Für mich war es schon eine Herausforderung dranzubleiben, denn ich bin keine geduldige Leserin. Doch ich war sehr zufrieden, dass ich weiter gelesen habe. Denn die weitere Entwicklung ist unerwartet, volle überraschenden Momente und vor allem gekonnt als Thriller erzählt.

Wichtig ist noch zu sagen, dass es hierbei um einen ausgeprägt psychologischen Thriller, als um einen von Gewalt gezeichneten Thriller, handelt. Also, wer mit blutigen Romanen Schwierigkeiten hat, bekommt hier ein spannendes Psychospiel, wo kein Blut vergossen wird.

Diese Geschichte erreicht den Leser durch die Emotionalität, durch die Sympathie zu der Hauptdarstellerin, die nun wirklich einige Schicksalsschläge zu verarbeiten hat. Dabei hatte ich als Leser das Gefühl, dass dies im Prinzip jedem passieren kann. Nicht jedes Leben läuft glatt ab. Wenn jemand an diesem Roman interessiert ist, würde ich unbedingt empfehlen, die ersten ca. 70 Seiten durchhalten, danach kommt ein raffiniertes Psychospiel, dass fesselnd erzählt worden ist.

Von mir gibt es 4,5 Sterne, da mich der Rest der Geschichte und bei 400 Seiten war es noch einiges zu lesen, sehr gut unterhalten hat.