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 Fields, Helen - The Institution

Helen Fields hat sich inzwischen als eine fähige Thrillerautorin fest etabliert. Ich mag ihre Bücher sehr gerne. Auch der neue Roman "The Institution" hat mich überzeugt. 

Diese Geschichte ist etwas anders, als gewalt- und actionreiche Thriller, die auf atemlose Spannung aus sind. Hier geht die Autorin eher gemächlich, ruhig und nüchtern vor. Doch dies gilt nur zum Beginn des Romans bis etwa die Hälfe. Die Geschichte spielt sich in einer psychiatrischen Hochsicherheitsanstalt, wo psychopathischen Straftäter, mehrfache Mörder untergebracht sind. Auch wenn der Leiter der Klinik die Insassen als Gäste bezeichnet, weiß jeder der Anwesenden ganz genau, um welches Kaliber der Mörder sich bei der Patienten handelt. 

Hierhin führt der Berufsweg, die fähige Dr.Connie Woolwine, die sich als ausgezeichnete Profilerin bewährt hat. Sie hat die Fähigkeit, sich in die Mörder zu versetzen. Die erste Hälfte des Romans berichtet von ihren verdeckten Ermittlungen innerhalb der Anstalt. Auf ein Ort reduziert, mit nicht allzu vielen Charakteren ist der Roman recht intensiv und bereitet Spaß über die Ermittlungen und Arbeit mit Insassen zu lesen. Ganz besonders haben mir die Kapitel, die immer einem einzelnen Täter gewidmet waren, gefallen. Eindringlich und düster. 

Die zweite Hälfte des Romans ändert sich jedoch im Tempo der Erzählung. Ein Ereignis jagt das andere, das Geschehen entwickelt sich schnell. Die Änderung der Erzähltaktik und des Tempos fand ich gekonnt eingesetzt. Den Rest der Geschichte liest man in einem Fort. 

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Erfrischend fand ich, dass das Setting und Konzentration auf wenige Protagonisten nicht unter typischen Thriller einzuordnen sind. Eine fesselnde Geschichte. Dieser Autorin bleibe ich treu.


Loreth Anne White - Die Geheimnisse der Anderen


Über die Autorin:

Loreth Anne White ist eine mehrfach preisgekrönte Autorin, die sowohl Thriller als auch Mystery- und Romantic-Suspense-Romane schreibt. Sie stammt ursprünglich aus Südafrika, lebt jedoch mittlerweile mit ihrer Familie in den Coast Mountains an der Westküste Kanadas. An diesem Ort sagenhafter Abenteuer und Romantik kam sie auf den Gedanken, ihre Karriere bei der Zeitung aufzugeben und sich in die Welt der Romane zu begeben, in eine Welt der gefährlichen Männer und abenteuerlustigen Frauen.

Kurzbeschreibung:

Lily Bradley ist Psychotherapeutin und weiß, dass jeder Mensch etwas zu verbergen hat. Um ihre eigene Vergangenheit unter Verschluss zu halten, kontrolliert sie alles: ihre Praxis, ihre Familie und ihr schönes Leben im idyllischen Story Cove an der Pazifikküste. Doch dann taucht die attraktive Künstlerin Arwen Harper auf – und plötzlich sind die Geheimnisse der Bewohner nicht mehr sicher.

Meine Gedanken zu dem Roman:

Da mir die Autorin noch nicht bekannt war, habe ich keine großen Erwartungen an den Roman gehabt, und ließ mich einfach überraschen. Ich wurde nicht enttäuscht.

Eine fesselnde Geschichte, die mehr ein Drama mit Spannungselementen als ein Thriller ist.

Gleich zu Beginn des Buchs bringt die Autorin eine sehr starke und beeindruckende Szene: Eine junge Frau wird durch den Wald von einem maskierten Täter gejagt. Sie kann nicht entkommen... Als Leser weiß man noch nicht, was die Szene zu bedeuten hat, oder um wem es sich dabei genau handelt. Erst nach und nach entwirrt sich die Story um eine Psychotherapeutin, ihre Familie und Freunde und eine ermordete Joggerin.

Der Aufbau der Geschichte hat mir besonders gut gefallen. Die Autorin fängt in der Vergangenheit an, und bringt so nach und nach den Plot zu dem Höhepunkt in der Gegenwart. Die Geschichte ist recht komplex, denn es gibt mehrere Handlungspersonen, aus deren Sicht die Story erzählt wird, und einige Erzählebenen. Da die gut kennzeichnet sind, mit der Angaben von Handlungszeit und Namen der Protagonisten, kommt man als Leser gut mit der Geschichte mit. Ich fand den Aufbau mehr als gut gelungen, denn es wurde permanent die Spannung aufgebaut. Außerdem fand ich vortrefflich gelöst die Frage nach dem Verdächtigen. In dieser Geschichte hat man alle und jeden verdächtigt, ohne genau zu wissen, wohin die Reise führt. Sehr geschickt und raffiniert.

Obwohl es so viele Charaktere in dem Roman eine wichtige Rolle spielen, kommt keiner davon zu kurz. Unaufdringlich und leichtfüßig skizziert die Autorin die Charaktere, sodass ich ein inneres Kino vor Augen hatte. In dem Roman "Geheimnisse der anderen" ist nichts, wie es scheint. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und eignet sich hervorragend für ein paar unterhaltsamen und fesselnden Lesestunden für die Liebhaber der Spannungsliteratur. Ich habe den Roman mit großem Vergnügen gelesen. Es gibt 4 Sterne von mir und eine Empfehlung.

 

 

Jean-Christophe Grangé - Die marmornen Träume 

 
Über den Autor:

Jean-Christophe Grangé, geboren 1961, gilt als Meister des französischen Thrillers. Seit über fünfundzwanzig Jahren erobert er mit Titeln wie "Der Flug der Störche" oder "Die purpurnen Flüsse" die internationalen Bestsellerlisten. Seine Bücher wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt, weltweit millionenfach verkauft und fürs Kino verfilmt.

Kurzbeschreibung:

Berlin 1939: Während die Welt dem Grauen des Zweiten Weltkrieges entgegenblickt, treffen sich die schönen Damen der Nazi-Elite zum Champagner im Adlon. Sie scheinen unantastbar. Bis an der Spree eine brutal zugerichtete Frauenleiche gefunden wird. Sie war eine von ihnen, und die Spur des Täters reicht bis in die obersten Führungskreise des Regimes. Jean-Christophe Grangé mit seinem ersten historischen Berlin-Thriller: eine erbarmungslose Jagd in den finstersten Abgründen der menschlichen Existenz...

Meine Gedanken zu dem Roman:

Mit großer Freude habe ich mich an den Roman von Grangé gemacht. Den Autor muss man nicht groß vorstellen, denn der französische Bestseller-Autor ist in der Literaturszene ein fester Begriff. Seinen Erzählstil und die Plots mag ich sehr gerne. Diesmal schrieb der Autor einen historischen Thriller, der sich von der Handlungszeit und von dem Setting her von seinen früheren Werken deutlich unterscheidet.

In dem Roman "Die marmorne Träume" geht es um die Nazi-Zeit in Berlin. Das Land wird von Nazis regiert, die Gefühle und das Befinden des Volkes sind widersprüchlich, gegensätzlich und bei den meisten von Angst geprägt. Einerseits geht es um die Nazi-Elite der Stadt, schöne Ehefrauen von erfolgreichen Männern, die sich in der neuen Welt wohlfühlen, sich täglich in dem Hotel Adlon treffen und sich amüsieren. Andererseits die restliche Bevölkerung, deren Leben von der Angst geprägt wird. Keiner möchte die Gestapo auf sich aufmerksam machen.

Die Geschichte wird aus Sicht drei Hauptcharaktere erzählt. Den führenden Teil übernimmt SS-Hauptsturmführer Frank Beewen. Ein Mann, der auf keinen Fall den Eindruck ermittelt, dass er unter Sorgen leiden könnte. Doch das tut er. Als er als leitender Ermittler von Gestapo mit dem Mord an der Frauen der Elite von Berlin beauftragt wird, sind seine Ängste groß. Beewen erscheint zwar als ein gemachter Nazi, doch innerlich wird er vom Zweifel und Befürchtungen geplagt. Als zweite sehr interessante Person agiert in diesem Roman ein Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, eine Person ohne Gewissen. Denn für Simon ist nicht nur die psychische Behandlung von den reichen Frauen von Belang, er möchte die auch gerne in seinem Bett sehen, was ihm auch gelingt. Als dritte im Bunde ist die Leiterin der psychischen Anstalt Minna von Hassel zu nennen. Eine anständige junge Frau, der das Wohl ihrer Patienten wirklich am Herzen liegt. Die drei kommen zufälligerweise zusammen bei der Mordermittlung, und in der zweiten Hälfte des Romans agieren die zusammen.

Man merkt dem Roman an, dass der Autor mit diesem Werk etwas anderes versucht hat. Der Erzählstil ist anders, wobei ich gar nicht festmachen konnte, woran es liegt. Die Beschreibungen jedoch sind mir aufgefallen. Die sind ausführlicher und mitunter gar nicht nötig gewesen, denn die Sache an sich nicht von Belang war. Überhaupt ist der Roman etwas in die Länge gezogen.

Die Auflösung der Geschichte ist sehr spannend und unerwartet. Doch ich habe das leicht mystische in dem Roman vermisst. Die tiefen Gefühle der Protagonisten haben mich nur bedingt erreicht. Alles in allem ist der historische Roman dem Autor gut gelungen, und es wäre meckern auf hohem Niveau, doch ich hoffe, dass sein nächster Roman wieder in der Gegenwart spielt.

Von mir bekommt diese Geschichte 4 Sterne und eine allgemeine Leseempfehlung, denn ich kann mir gut vorstellen, dass diesmal das Buch nicht nur für die Grangé Fans was ist. Der historische Hintergrund dürfte viele weiteren Leser interessieren.