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Saint, Jennifer -  Ich, Ariadne

Bei den Romanen, die die griechische Mythologie aufgreifen, werde ich hellhörig. Auch auf dieses Buch von Jennifer Saint habe ich mich sehr gefreut. In diesem Roman wird die Geschichte von Ariadne, der Tochter des kretischen Königs Minos, aufgegriffen, erzählt von der Ariadne selbst. Allerdings spielt nicht nur die Ariadne eine tragende Rolle in diesem Roman, auch ihre Schwester Phädra kommt zu Wort. Auch wenn Ariadnes Geschichte allgemein bekannt ist, fand ich einige Sichtweisen in dem Roman von Jennifer Saint, der einen feministischen Blickwinkel in sich trägt, interessant und neu. Der Erzählstil der Autorin kam mir stellenweise zu nüchtern vor, doch dies liegt an meinen Vorlieben, da ich es emotionaler und gefühlsmäßig aufregender, mag. Nicht desto trotz habe ich die neu erzählte, mythologische Geschichte mit Interesse gelesen. Insgesamt ist es ein unterhaltsamer Roman, der für intensivere Beschäftigung mit der Mythologie evtl. nicht so tiefgreifend ist, doch als ein Unterhaltungsroman, der sich leicht und locker lesen lässt, auf jeden Fall zu empfehlen.

 Herbst, Lucia - Persephone: Verdammt mächtig

Das vorliegende Buch ist das 2. Teil einer Reihe. Ich habe es ohne Vorkenntnisse gelesen und fand, dass der Roman auch unabhängig von der Reihe gelesen werden kann. Doch vermutlich, um die Geschichte gänzlich zu begreifen, wäre es vom Vorteil auch die Entwicklung der Protagonisten aus dem 1. Teil zu kennen. Ich will das nachholen, denn ich bin mit der Erzählung von Lucia Herbst sehr zufrieden. 

Erzählt wird die Geschichte von einem mächtigen Gott der Unterwelt, Hades. Eine dunkle, mystisch wirkende, leidenschaftliche Gestalt. Sein Gegenpart spielt seine große Liebe, die Frühlingsgöttin Persephone. Eine Göttin, die von inneren Widersprüchlichkeiten und Konflikten zerrissen wird. Ihre Gedanken und Handlungen waren für mich persönlich, stellenweise schwer nachvollziehbar. 

Die Handlung gefiel mir ebenfalls, zwar erinnert doch sehr an die mythologischen Sagen, die wir wohl alle kennen, doch da ich mich nicht mehr im Detail an den Mythos erinnern kann, fand ich die Darstellung dieser Reihe sehr erfrischend. Der Erzählstil ist an die Mythologie angepasst und wirkt für die Geschichte authentisch, auch wenn Elemente der modernen Welt vorkommen. Alles in allem eine emotionale und leidenschaftliche Geschichte einer toxischen Beziehung in einer schönen Sprache. Mir hat es gut gefallen.


 McNamara, Luna - Psyche und Eros

Dank der Prophezeiung des Orakels von Delphi wird Psyche, Prinzessin von Mykene, zu einer Heldin erzogen. Trotz der Tatsache, dass sie ein Mädchen ist, legt ihr Vater, der König, darauf Wert, seine Tochter in allen kämpferischen Künsten zu unterrichten. Mit der Prophezeiung im Hinterkopf, dass Psyche eines Tages eine bedeutende Heldin sein wird, wächst das Mädchen auf. Als Eros einen Auftrag bekommt, die Psyche zu einer unerfüllten Liebe zu verdammen, sticht er sich selbst an dem Pfeil, und verliebt sich unsterblich in die schöne Psyche...

Eine schöne, fesselnde Geschichte aus der griechischen Mythologie. Mit Freude habe ich den Erzählstil des Romans registriert. Anstatt eines altbackenes, geschwollenen Stils, das für viele mythologischen oder märchenhaften Sagen eigen ist, begrüßt die Autorin ihre Leser mit einer lebendigen, durchaus modernen Sprache, die jedoch die Atmosphäre der Handlung sehr gut wiedergeben vermag und den Leser trotz der eher zeitgenössischen Ausdrucksweise in die Welt des Mythos von Psyche und Eros versetzt. Insgesamt fand ich den Erzählstil erfrischend, flüssig, gefühlvoll und auch spannungsgeladen. Die Charaktere der Geschichte zeichnen sich durch Ecken und Kanten aus, die wirkten auf mich authentisch und gut vorstellbar. Besonders imponiert hat mir, dass die Liebesbeziehung nicht gewaltsam in das Zentrum des Geschehens gerückt wurde, sondern viele anderen Aspekte, die in dieser Saga eine wichtige Rolle spielen, nicht nur am Rande erwähnt wurden. Eine unterhaltsame Darbietung einer Weltbekannten mythologischen Saga.

 Michael Sommer - Alle Wege führen nach Rom. Die kürzeste Geschichte der Antike. 


 

Über den Autor: /Amazon

Michael Sommer, geboren 1970, studierte Geschichte, Klassische Philologie, Wissenschaftliche Politik und Vorderasiatische Archäologie in Freiburg. Von 2002 bis 2012 forschte und lehrte er an der University of Oxford und an der University of Liverpool. Seit 2012/13 ist er Professor für Alte Geschichte an der Universität Oldenburg. Arbeits- und Publikationsschwerpunkte: Wirtschafts-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte der römischen Kaiserzeit sowie die antiken Kulturen des Nahen Ostens.

 Kurzbeschreibung: /Verlag

... Vom Kampf um Troia bis zum Ende des römischen Imperiums: In seinem fesselnden Parforceritt durch die Antike entfaltet Michael Sommer anderthalb Jahrtausende Menschheitsgeschichte. Mit vielen Rückbezügen auf die heutige Zeit schärft seine pointierte Erzählung unser Bewusstsein für die großen Bögen des historischen Dramas, das sich um das antike Mittelmeer ereignete. Ein hochaktuelles Buch, das zeigt, wie stark unsere eigene Gegenwart mit der antiken Welt der Griechen und Römer verflochten ist...

 Meine Meinung: 

Von mir gibt es vermutlich die kürzeste Geschichte einer Rezension. Dieses Sachbuch ist in meinen Augen gut geschrieben, und man merkt dem Autor, dass er über vielseitiges und fundiertes Wissen über die römische Zeit der Antike verfügt. Beim Lesen merkt man, wie feurig und leidenschaftlich er als Professor für Alte Geschichte über die Antike berichtet. 

Allerdings im Vorwort zu dem Roman schreibt er selbst über dieses Sachbuch, dass er in Anspannung all seiner Kräfte über anderthalb Jahrtausende Menschheitsgeschichte berichtet. Und das merkt der Leser. Zumindest mir erging es so. Die Geschwindigkeit, mit der der Autor über die geschichtlichen Vorkommnisse reitet, ist extrem. Ich kam als Leser nicht nach und hätte mir gewünscht, dass manche Momente doch ausführlicher dargestellt worden wären. Mir hat die Tiefe gefehlt. 

Des Weiteren möchte ich anmerken, dass das Hauptaugenmerk des Autors lieg auf den politischen Entwicklungen und geografischen Veränderungen. Diese zwei Aspekte beleuchte Michael Winter ausführlicher und mit großer Leidenschaft. Leider sind es genau zwei Bereiche des antiken Lebens, die mich weniger interessieren. Ich erfahre zwar gerne Rahmenbedienungen, doch verweile ungern mehrere Seiten in einem Exkurs zu politischen Lage in der Zeit.

Das Hauptthema des Autors: Der Wunsch aufzuzeigen, dass unsere Gegenwart mit der antiken Welt der Griechen und Römer mehr zusammenhängt, als manche evtl. annehmen, ist sehr deutlich geworden. Dem zufolge, würde ich sagen, dass das Buch im Großen und Ganzen gut gelungen ist. Und ich würde es an Leser, die sich für Geschichte und Politik interessieren, sehr gerne empfehlen. 

Ich selbst hätte lieber mehr zu der Gesellschaft, zu den sozialen Gefügen, zu der Bevölkerung und deren Leben gelesen. Also es liegt nicht an dem Buch, sondern an mir. Von mir gibt es 3,5 Sterne.