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Scheweling, Nina -  Full Dive

Ein toller Jugendroman, der das Abenteuer lebendig macht. Für mich war "Full Dive" mein erster Roman der Autorin. Ich bin sehr froh, auf dieses Buch aufmerksam geworden zu sein. 

Viele Gamer träumen von Full Dive, eine Möglichkeit den Charakter in einer Virtual Reality per Hirnaktivität zu steuern. Was auch bedeuten würde, dass all die Empfindungen im Computerspiel für den Spieler real werden. Ein Wunsch, der viele Spieler begleitet.  Die Autorin hat zu diesem Thema einen Roman, der in nahe Zukunft spielt, geschrieben. Erzählt wird die Geschichte von Jax und Jess, zwei ungleiche Brüder. Der Einer ist ein Hacker und ein angesehener Gamer, der andere ist eher zurückhalten, unsicher, und ängstlich. Als die Familie in große finanzielle Schwierigkeiten gerät, kommt das Angebot einer VR Firma, Jax als Testperson anzuheuern, um ein noch nicht da gewesenes Computerspiel zu spielen, wie gerufen. Doch leider spielen die Umstände nicht mir, Jax ist verhindert, sodass Jess sich für ihn auf diese Reise begibt. 

Die Haupthandlung findet in der Virtual Reality statt. Mittelalter und Drachen machen das Thema des Spiels aus. Neuartige Technik erlaubt den Spielern, das Videospiel sehr aktiv zu erleben. Gefühle, Empfindungen wirken sehr lebendig. Doch die Teilnehmer wissen nicht, dass sie sich auf einem gefährlichen Terrain bewegen. Die Hintergründe der Entwickler sind alles andere als gut. 

Mit großem Vergnügen habe ich das Buch gelesen. Von der ersten Seiten an fand ich die Geschichte ansprechend. Die Hauptcharaktere wirkten authentisch und waren in ihrer Handlungen gut nachvollziehbar. Ich hätte mir gewünscht, wenn der Roman einen größeren Umfang hätte, um noch ausführlicher die Protagonisten darzustellen und auch länger in der Geschichte zu verweilen, da mir der Roman sehr gut gefallen hat. Eine actionreiche, fesselnde Geschichte, die den Lesern ab 14 Jahre empfohlen wird. Auch wenn ich weit über das Alter hinaus bin, fand ich auch für mich die Story sehr interessant, sowohl die Idee dazu, als auch die Umsetzung haben mir voll und ganz zugesagt. Ein Buch, das ich gerne weiterempfehlen würde.


 Schümer, Dirk - Die schwarze Lilie

Den Wittekind, den Hauptprotagonisten der Geschichte, hat es in 1348 nach Florenz, wo die Pest wütet, verschlagen. Als Angestellter des mächtigen Bankier Pacino Peruzzi, verdient Wittekind sein Geld. Als sein Sohn, der als Geldeintreiber unterwegs ist, nicht zurückkommt, wird Wittekind mit einem Auftrag, den Verschwundenen zu finden, losgeschickt. Es dauert gar nicht lange, als der Wittekind den Sohn Ruffo tot und ans Kreuz geschlagen finden. Es ist nicht bloß Mord, es ist eine Kriegserklärung. Doch bei diesem Mord bleibt es nicht, nach und nach müssen auch die anderen Söhne des Bankiers dran glauben. Wittekind, der als Agent tätig ist, versucht die Wahrheit herauszufinden und ist dem Täter auf der Spur. 

Trotz der interessanten Kurzbeschreibung und mehr als ansprechendem Plot über das Leben im mittelalterlichen Florenz, liest sich das Buch träge. Dem Autor alle Ehre, dass er den Roman so gut recherchiert hat, und ganz viel Wissen zu dieser Zeit miteinfließt. Doch leider wirkte das Buch auf mich überladen. Vor lauter Informationsfluss verliert sich hier und da der rote Faden der Geschichte, was ich äußerst schade fand, denn der Plot hat mich sehr angesprochen. Ein flüssiges Lesen hat sich für mich nicht ergeben. Sehr interessant fand ich die zahlreichen Anspielungen im Roman auf die bekannten und berühmten Persönlichkeiten, beispielsweise Dante Alighieri oder Giovanni Boccaccio. Es ist ein guter historischer Roman, der einen konzentrierten Leser verlangt.

Steyer, Nicole - Die Hexe von Nassau

Ein schweres Schicksal trifft die Frauen hart.
Zu lesen ist die Thematik verständlicherweise nicht ganz so einfach, denn die Hexenverfolgung und Stellung der Frauen zu dieser Zeit ist ein Thema, das aufwühlt und nicht kaltlässt. Hier muss ich die Fähigkeit der Autorin, die Gefühle zu transportieren, loben.
Mit Liebe zum Details beschreibt die Autorin das Leben in dem kleinen Ort. Meinem Geschmack nach ist die Vorliebe zu den unwichtigen Beschreibungen etwas ausgeartet in dieser Geschichte, um ein Beispiel zu nennen, wenn einer der Charaktere ein Tee kocht, dann wird darüber auf zwei Seiten berichtet. Das war mir zu viel des Guten und vermittelte den Eindruck, dass die Seiten gefühlt worden sind. Auch die Erzählweise ist eher von Schlichtheit gezeichnet. Dazu kommen zu viele Wiederholungen.
Nicht desto trotz fand ich den Roman unterhaltsam und wenn man gerade eine unterhaltsame Lektüre mit den Einblicken in das mittelalterliche Leben sucht, wird man mit der Geschichte sehr zufrieden. Von mir gibt es 4 Sterne.