Was geschah mit Schillers Schädel? Alles, was sie über die Literatur nicht wissen.
Über den Autor:
Rainer
Schmitz, Jahrgang 1950, war Kultur- und Literaturredakteur u.a. beim
Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ und beim „Focus“. Er ist Autor und
Herausgeber zahlreicher Bücher, darunter der Bestseller „Was geschah mit
Schillers Schädel? Alles, was Sie über Literatur nicht wissen“ (2006).
Schmitz lebt als freier Publizist und Lehrbeauftragter der
Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Kurzbeschreibung:
Alles, was Sie in herkömmlichen Literaturlexika nicht finden konnten. Die
Literatur besteht aus Werken. Ja. Aber es gibt immer die Menschen, die
sie geschrieben haben. Über die steht in herkömmlichen Lexika meist
kärglich wenig. Dabei weiß fast jeder, dass Bertolt Brecht ein
schlechter Schüler war. Und Thomas Mann auch. Mehr darüber zu finden ist
aber schwierig, das heißt: war schwierig. Denn ab September gibt es den
Schmitz. Da schlägt man einfach nach und sieht, welcher Literat ein
schlechter Schüler war und welche Geschichten sich darum ranken. Oder wo
Schillers Schädel ist, wo die Asche Dantes sich befindet (zwei von
sechs Säckchen mit der mutmaßlichen Asche Dantes befinden in Italien,
vier sind verschollen), wer außer Cervantes und Marco Polo noch im
Gefängnis geschrieben hat, welche Autoren die besten und welche die
schlechtesten Verträge hatten, wer die produktivsten und wer die
faulsten Literaten waren, wer alles von der Syphilis heimgesucht wurde,
wer welche Testamente hinterließ und wer alles an Zyankali starb. Eine
unerschöpfliche Fundgrube von Homer bis zum Dan-Brown-Plagiatsprozess.
Meine Gedanken zu dem Buch:
Dieses Sachbuch war ein Highlight für mich!
Von mir gibt es für diese Sammlung
Sterne.
Auf
über 920 Seiten werden zahlreichen Daten und Informationen vorgestellt,
über 1200 Stichwörter von A bis Z, fast 4000 Namen und zahllose
Verweise. Die Fragen, denen der Autor nachgeforscht hat, sind
unterschiedlich. Es geht um die Alltagsgewohnheiten, letzten Worte,
Gesundheit, Literaturwerke, Anekdoten, Plagiate, Pseudonyme, Genie und
Wahnsinn, Witwen und Erben, Testamente und alles Mögliche. Vereint sind
die Daten durch den Versuch des Autors, die Autoren als Menschen mit all
ihren Schwächen und Stärken, ihren Problemen und ihren Erfolgen
darzustellen. Menschen wie du und ich.
Welches war das
erfolgreichste deutsche Buch des 20. Jahrhunderts? Welchen
Schicksalsschlag haben Toni Morrisson, Aldous Huxley, Eric Ambler und
Malcolm Lowry gemeinsam? War Hemingway ein Kriegsverbrecher? Wie lautet
der kürzeste Anfangssatz in einem deutschen Roman und wer hat ihn
geschrieben? Nur so als Beispiel an möglichen Fragestellungen. Wer sich
für die Personen hinter den Literaturwerken interessiert, wird hier
fündig. Die Informationen dieser Sammlung kommen sonst selten bis gar
nicht zu Sprache. Verblüffende, schockierende, manchmal komische, doch
immer unterhaltsame Fakten begegnen dem Leser auf jeder Seite. Man kann
dieses Buch Seite für Seite lesen, aber es eignet sich auch gut, als
Nachschlagewerk. Besonders in Erinnerung sind mir Bücher geblieben, die
zu den Meisterwerken der Literatur zählen, doch von vielen Verlagen und
über Jahre hinweg erst abgelehnt wurden. Fand ich sehr interessant, wie
weit doch die Subjektivität einer Meinung geht.
Diese literarische Reise durch die Welt, die eher weniger bekannt ist, richtet sich an Literaturliebhaber.Es ist lehrreich, skurril, unterhaltsam und sehr spannend. Von mir 5 Sterne und eine Empfehlung.