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 Bernard, Caroline - Ich bin Frida

Als ein großer Fan der Künstlerin wollte ich den neuen Roman von Bestsellerautorin Caroline Bernard unbedingt lesen. Gleich vorweg, hier wird nicht die ganze Lebensgeschichte der Malerin erzählt, sondern nur ein Ausschnitt aus ihrem bewegten Leben. In diesem Roman geht es um die Anerkennung als Künstlerin, den Weg von Frida Kahlo in die Künstlerszene. Alles, was in dieser Phase ihres Lebens ereignet hat, wird von der Autorin detailliert, lebendig und emotional dargestellt. Es muss nicht gesagt werden, dass der Roman von Caroline Bernard gut recherchiert ist. An alle Interessierten, die sich mit diesem Lebensabschnitt der Künstlerin beschäftigen möchten, würde ich das Buch weiterempfehlen. Ich persönlich habe aus dem Roman kaum was Neues erfahren, denn ich hatte schon vorher biografische Romane über die großartige und mutige Frau gelesen. Dennoch hat mich die Geschichte, die sehr gut den Charakter und die Persönlichkeit von Frida Kahlo beleuchtet, gut unterhalten. Außerdem mag ich den Erzählstil der Autorin. Insgesamt eine gut gelungene Romanbiografie.


 Stern, Anne - Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie


Über die Autorin:

Anne Stern wurde in Berlin geboren und ist Historikerin und promovierte Germanistin. Ihre Reihe um die Berliner Hebamme "Fräulein Gold" ist ein großer Erfolg, jeder Band wurde ein großer Verkaufserfolg. Mit "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" hat sie den Auftakt zu einem groß angelegten Dresden-Epos geschrieben. Anne Stern lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Kurzbeschreibung:

Eine weltberühmte Stadt. Ein neues Opernhaus. Eine Liebe, die nicht sein darf. Und der Klang unsterblicher Musik. Dresden 1841: Das feierlich eröffnete königliche Hoftheater wirkt in seiner Pracht wie ein Palast für die Musik. Doch hinter den Kulissen geht es nicht weniger dramatisch zu als auf der Bühne: Die Primaballerina hütet ein tragisches Geheimnis, die Requisiteurin will ihrer Vergangenheit entfliehen, und die Kostümschneiderin hat den Glauben an wahre Leidenschaft verloren. Dennoch ist das Opernhaus für sie alle ein magischer Ort.

Meine Gedanken zu dem Roman:

Die Autorin war mir bislang unbekannt, doch die Beschreibung und die Tatsache, dass es sich dabei um einen mehrteiligen Familienepos handelt, sprachen für sich.

Die Kulisse zu dem Roman fand ich sehr ansprechend, auch die zugrunde liegende Idee.

Es handelt sich dabei um das neu eröffnetes Opernhaus in Dresden 1841. Viele Träume sind mit der Eröffnung verbunden. Der Vater von Elise als ein sehr guter Violinist, würde gern Konzertmeister in dem Haus werden. Seine Tochter träumt von musikalischer Karriere und Auftritten vor dem Publikum, sie ist begabt und spielt hervorragend Violine, doch zu der damaligen Zeit ist es unmöglich, unschicklich und öffentlich verpönt. Der Weg für Elise ist vorgezeichnet, sie solle einen viel älteren Herr heiraten und ihr Leben der Familie widmen. Das Schicksal hat jedoch anderes im Sinn, und so lernt sie einen jungen Hofmaler, Lehrling und Gehilfen Christian. Die beiden verlieben sich, doch was diese Liebe mit sich bringt, steht in den Sternen.

Von dem Inhalt her fand ich die Geschichte sehr ansprechend. Allerdings ist die Story für mich zu langatmig, vermutlich, weil dieser Roman ein Mehrteiler sein soll. Aus diesem vielversprechenden Plot hätte man bei einer spannenden, lebhaften und temporeichen Erzählweise einen ganz tollen Roman machen können. Bedauerlicherweise plätschert die Geschichte mehr oder weniger gemächlich vor sich hin, ohne dass wirklich Spannung oder starke Gefühlsregung aufkommen. Dennoch bin ich mir sicher, dass dieser Roman einigen Lesern sehr gut gefallen würde. Denn es ist eine ruhige Geschichte, die sehr gut recherchiert ist, und realistisch darstellt, wie das Leben um das Opernhaus sich gestalten könnte. Von mir gibt es 3 Sterne, da die Story meinen Geschmack nicht getroffen hat.

Cathlen Gawlich als Sprecherin hat ihre Sache jedoch sehr gut gemacht. Ihre Stimme gab das Tempo und die Ruhe der Geschichte wieder. Es ist ein umfangreicher Roman über 12 Stunden, eine ungekürzte Lesung, was ich auch persönlich sehr gut fand.


 Ota Filip - Das Russenhaus 


Über den Autor: / Wikipedia

Ota Filip war ein tschechischsprachiger Schriftsteller, der seit seiner Ausbürgerung 1974 aus der Tschechoslowakei in der Bundesrepublik Deutschland lebte und auch auf Deutsch schrieb. Er gilt als eine bedeutende Persönlichkeit der tschechischen Exilliteratur.

Kurzbeschreibung: /Amazon

Der Roman einer großen Liebe und die Entstehung der abstrakten Malerei. Die Anfänge des "Blauen Reiters": ein Blick hinter die Kulissen Sechs Jahre verbrachten Wassily Kandinsky und Gabriele Münter gemeinsam in Murnau, bis der Erste Weltkrieg sie für immer trennte. Ota Filips fantastischer Roman lässt eine große Liebe und das tragische Ende einer ungewöhnlichen Beziehung wieder lebendig werden...

Meine Gedanken zu dem Roman:

Auf dieses Buch habe ich mich ganz besonders gefreut, denn es sollte über die Liebe und das gemeinsame Leben von Wassily Kandinsky und Gabriele Münter erzählen. Ein sehr spannendes Thema, das mich ausgesprochen interessiert. Ich habe schon früher biografischen Romane zu den beiden Künstler gelesen und fand die äußerst interessant. Auch hier war es das Thema, das mich angesprochen hat.

Dieser Roman handelt von der Liebesbeziehung zwischen Wassily Kandinsky und Gabriele Münter. Eine Liebe, die nicht überlebt hat. Sechs Jahre hat die Beziehung zwischen den Beiden gedauert, doch am Ende ging es in die Brüche. Zwei starke Persönlichkeiten, die nicht überein kamen. Die Beziehung war nicht nur von Leidenschaft zueinander geprägt, sondern auch von Eifersucht, Verlustängsten und Streitereien. Das Leben der beiden Künstler brachte sehr viel Leid und Tränen mit sich. Kunst spielt in diesem Roman eine untergeordnete Rolle.

Der Autor konzentriert sich auf das Zwischenmenschliche, dabei gibt es keinen roten Faden. Die Geschichte besteht aus kurzen Episoden, die nicht historisch zu belegen sind. Denn der Autor spricht in der Einführung davon, dass er die Fiktion und Fakten vermischt. Also, beim Lesen des Romans weiß man nicht, was tatsächlich stattgefunden hat, was nicht. Das was schon ein Minuspunkt für mich. In dem Roman zeigt der Autor ein wenig skurril wirkenden Bilder der Beziehung und des gemeinsamen Lebens. Etwas zwischen Realität und Fantasie. Vermutlich würde der Begriff „magischer Realismus“ zu dem Roman passen.

Der Erzählstil des Autors ist von Beginn an holprig, unzusammenhängend und nicht fließend. Man kann sich schon in den Roman einlesen, doch es ist ganz sicher nicht für jeden Leser was. Auch als Roman dieses Buch zu bezeichnen habe ich Schwierigkeiten. Ich wüsste nicht, zu welchem Genre das Buch zugeordnet werden könnte: Die Geschichte ist gewöhnungsbedürftig, sowohl von den Informationen als auch von der Erzählart.

Gefallen hat mir das Buch nicht. Von mir gibt es 1,5 Sterne.

 Maggie O´Farrell - Porträt einer Ehe


 
Über die Autorin:

Maggie O’Farrell, 1972 in Nordirland geboren, zählt zu den wichtigsten irisch-britischen Autorinnen ihrer Generation. Sie wurde mit dem Somerset Maugham Award und dem Costa Book Award ausgezeichnet.

Ihr Roman Judith und Hamnet führte über Monate die Bestsellerliste der Sunday Times an, gewann den Women’s Prize for Fiction 2020 und den British Book Award 2021 für den besten Roman.

Kurzbeschreibung:

Florenz, 1557: Lucrezia de’ Medici ist gerade einmal zwölf Jahre alt, als ihr Vater sie per Brief mit Alfonso II. d’Este verlobt. Eigentlich war ihre ältere Schwester Maria dem Herzog von Ferrara versprochen, doch als diese überraschend verstirbt, tritt Lucrezia an ihre Stelle. Wider Erwarten eröffnet sich der jungen Herzogin in Ferrara eine neue Welt: Plötzlich darf sie, die ihrer Familie immer als zu eigensinnig, zu störrisch und sensibel galt, selbst entscheiden, ob sie durch die Gärten flanieren oder sich ihrer geliebten Staffelei zuwenden will. Diese Freiheit aber ist an eine Bedingung geknüpft: Alfonso erwartet von ihr einen Sohn. Und als dieser auf sich warten lässt, lernt Lucrezia seine dunkle, bedrohliche Seite kennen.

Einfühlsam und voller historischer Details erzählt Maggie O’Farrell vom vergessenen Schicksal der Lucrezia de’ Medici – und schafft so ein vor Leben strotzendes Porträt der italienischen Renaissance in all ihrer Brutalität und Schönheit.

Meine Meinung:

In diesem historischen Roman wird die Geschichte von Lucrezia de Medici erzählt. Da über diese historische Person wenig bekannt und überliefert worden ist, schreibt die Autorin eine zum Teil fiktive Biografie der jungen Frau. Als Inspiration für diesen Roman liegt ein Gedicht von Robert Brownings zugrunde.

Die Hauptprotagonistin des Romans wurde als fünftes Kind der Familie geboren. Und leider blieb sie die meiste Zeit ihres noch jungen Lebens im Hintergrund, und bekam nicht die Beachtung, die ihr zugestanden hätte. Der wenigen Überlieferungen nach, war Lucrezia ein besonderes, begabtes und talentiertes Kind, das eigentlich eine bessere Ausbildung und mehr Aufmerksamkeit hätte bekommen sollte. Dies war nicht der Fall. Als der Herzog Alfonso II auf dem Bildschirm erschien, hätte er ihre ältere Schwester heiraten sollen, doch die ist plötzlich verstorben. Um die vorteilhafte Verbindung nicht zu verlieren, wurde beschlossen, dass er die Lucrezia zu Frau nimmt. Ihr Leben in der Ehe mit dem Herzog war kurz. Den Gerüchten zufolge hat der Ehemann die junge Gattin vergiftet.

Eine sehr bewegende Geschichte ist der Autorin gelungen. Mit großem Interesse las ich den Roman auch in der Hoffnung mehr über die Lucrezia de Medici zu erfahren. Doch an historischen Informationen mangelte es. Ganz einfach aus dem Grund, dass darüber wenig überliefert worden ist. Die Sprache der Autorin ist vermutlich das Markenzeichen von ihr: Denn sie hat große Fähigkeiten in der beschreibenden und lyrischen Sprache. Sehr fürs Detail interessiert und darauf fokussiert. Was mir persönlich weniger gefallen hat, da Maggie O’Farrell dazu neigt noch so ein kleines Detail manchmal über eine Seite lang zu beschreiben. Einerseits dient diese Methode der authentischen Darstellung, doch der Grad zu einem langwierigen Bericht ist sehr schmal.

Der Autorin ist ein bewegender Roman gelungen, ich hätte gerne mehr über die historischen Personen gewusst. Lucrezia de Medici scheint eine äußerst interessante Person gewesen zu sein. Auch über ihren Ehemann hätte ich gerne mehr gewusst. Alles in allem ist O´Farrell ein unterhaltsames Buch gelungen. Ich würde gerne auch noch andere Werke der Autorin lesen. Und dieses kann ich uneingeschränkt an historisch interessierte Leser empfehlen.