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 Major, Cesca - Und morgen für immer

Zunächst möchte ich davor warnen, den Klappentext zu diesem Roman komplett zu lesen. Vermutlich gibt es solche Leser, die, die beinahe vollständige Wiedergabe des Romans in der Kurzbeschreibung begrüßen, ich gehöre nicht dazu. Und auch nur das Überfliegen des Klappentextes hat mir die Laune verdorben. Weniger, wäre hier auf jeden Fall mehr gewesen.

Die Idee zu diesem Roman ist, weiß Gott, nicht neu, ziemlich genau orientiert sich die Autorin an das Thema: Und täglich grüßt das Murmeltier. Auf über 450 Seiten wiederholt sich ein Tag im Leben der Hauptprotagonistin Emma. Die Frau ist verheiratet, hat zwei Kinder und steckt in dem alltäglichen Stress, gefangen zwischen der Arbeit in einem Verlag, Familie, weiteren Aktivitäten, die sie für lebensnotwendig hält, und Social Media. Vermutlich kann man meiner Beschreibung schon entnehmen, dass ich Emma als Charakter nicht mochte. Eine oberflächliche, durchaus egoistische Frau, die nicht erkennt, was im Leben wichtig und richtig ist. Dabei hat sie einen liebenden Ehemann, zwei Kinder, die ihr Herz erfreuen könnten. Doch Emma ist in der Hektik gefangen. Was als nächstes passiert, könnte man als guten Wink des Himmels bezeichnen, um Emma darauf besinnen zu lassen, was für sie in Wirklichkeit von Bedeutung ist. Aber geht es nicht vielen in der Realität so? Der Alltag gewinnt die Überhand, die Arbeit verschluckt die kostbare Zeit, Social Media halten einen mit dem ständigen Nachsehen, ob was Neues gibt, gefangen?

Ich muss der Autorin zugutehalten, dass sie diese Situation sehr gut eingefangen hat. Die Verzweiflung der Charaktere war deutlich spürbar und auch gut nachvollziehbar. Die Geschichte wird in zwei Strängen erzählt. Zu einem handelt es sich um den sich wiederholenden Tag, zu anderem lesen wir Dans Briefe an Emma, die ein gutes Bild darüber vermitteln, wie das gemeinsame Leben der beiden sich entwickelt hat. Dieser Strang der Geschichte hat mir nicht zugesagt: zu viel der Liebe und Herzschmerz. Dafür hat mich die Gegenwart sehr gut unterhalten. Alles in allem eine interessante, tragische Liebesgeschichte, die den Liebhabern von Liebesromanen meiner Meinung nach, gut gefallen könnte. Anregung zum Nachdenken gibt dieser Roman auf jeden Fall.

 Staffel, Tim - Südstern

Inhaltlich handelt dieser Roman von Großstadtproblemen, es geht um einige Leute, die scheinbar willkürlich für diese Geschichte ausgewählt worden sind, um an ihrem Beispiel die Problematiken des Alltags dem Leser bewusst zu machen. Die Probleme sind vielschichtig: Mangel an Arbeitskraft, vor allem Pflegekräften, Überstunden, Ausgebranntsein, Ausländerhass, Lärm in einer Großstadt, Überstunden, Geldmangel. Es geht um die Realität, die allen Lesern wohl durchaus bekannt vorkommt. Kennzeichnend für diesen Roman ist die Erzählart: Knappe, prägnante Sätze in einer Staccato Art. Für mich viel zu nüchtern und emotionslos, sodass die Schicksale der Protagonisten mich nicht berühren konnten. 


 Anselm Grün - Was im Alltag gut tut

 Über den Autor: / Verlag

Anselm Grün, Dr. theol., geb. 1945, Mönch der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, geistlicher Begleiter und Kursleiter in Meditation, Fasten, Kontemplation und tiefenpsychologischer Auslegung von Träumen. Seine Bücher zu Spiritualität und Lebenskunst sind weltweite Bestseller – in über 30 Sprachen.

Sein einfach-leben-Brief begeistert monatlich zahlreiche Leser. Einfach leben. Ein Brief von Anselm Grün

Kurzbeschreibung: /Verlag

Es sind oft scheinbar unvermeidliche Dinge, die Stress machen. Doch wir können gegensteuern, innere und äußere »Kraftfresser« ausschalten, belebende Ressourcen fördern. Vom Aufstehen bis zum Feierabend – es ist nicht nur eine Frage der Einstellung, sondern auch des praktischen Verhaltens. In uns selber liegt die Quelle neuer Kraft.

Was wir – immer wieder und auch »zwischendrin« – tun können, um sie zu erschließen zeigt Anselm Grün, sehr konkret, ausgesprochen anschaulich und vielfach erprobt: Alles kann dann einfacher werden – in der Familie, am Arbeitsplatz und in den Beziehungen, im Blick auf uns selber und die Welt um uns herum.

Meine Meinung:

Die Bücher von Anselm Grün, einem Benediktinermönch, lese ich hin und wieder sehr gern. Sein Leben und sein Glauben imponieren mir. Seine Ansichten sind nicht geprägt von einem strafenden, bösen Gott, von strengen Regeln und Einschränkungen, sondern von Liebe, Vertrauen, Einfachheit, Unterstützung im Alltag und einem glücklichen Gefühl nicht allein zu sein.

Auch dieses Buch von ihm ist sehr einfach geschrieben, für jeden Mensch absolut zugänglich, ich würde sogar sagen, dass es für die Leute, die die Sprache erst erlernen, machbar ist seine Worte zu verstehen. Aber, das ist wohl nicht nötig, da seine Werke in mehr als 30 Sprachen übersetzt werden. Ich kann auch verstehen, wieso sich so viele Leser für die Gedanken des Benediktinermönchs begeistern können.

In unserer unruhigen Zeit, wie eigentlich zu aller Zeiten, brauchen die Menschen Beistand, eine Orientierung, ein Halt. Nicht nur in Familie und Freunden kann man dies finden. Auch dieses Buch von Anselm Grün hat einige passenden und wertvollen Vorschläge, wie man sein Leben verbessern kann, wie man das Wohlbefinden steigern kann, wie man mit mehr Vertrauen in den Tag starten kann.

Die Kapitel sind recht kurz, übersichtlich und nehmen nicht mehr als fünf Minuten am Tag. Doch die Wirkung finde ich, ist groß. Der Autor spricht über die Themen, die die meisten Menschen bewegen: mangelnde Zeit, Stress in der Arbeit oder in der Familie, Hektik der heutigen Zeit, Müdigkeit und Erschöpfung, Ängste, Gesundheit und noch vieles mehr.

Die Kapitel sind so aufgebaut, dass der Autor zunächst seine Gedanken zu den Alltagsthemen mitteilt und am Ende ein Ritual vorschlägt, das man täglich und ohne großen Aufwand, anwenden kann.

Um ein Beispiel zu nennen. Jeder kennt die guten Vorsätze. Jeder kennt die, und jeder hat schon sich was zum tausendsten Mal vorgenommen und dennoch nicht erfüllt. Was bleibt ist das schlechte Gewissen, Enttäuschung über sich selbst, und ein unangenehmes Gefühl. Anselm Grün ist der Meinung, dass es nicht klug sei, solche Vorsätze sich zu nehmen. Man sollte es geschickter angehen, als einfach zu sagen: Ab Montag esse ich weniger, beispielsweise. Kluger wäre es, keine radikalen Aussagen zu tätigen, sondern sich ein machbares Ziel zu setzten. Wie: Ich esse ab Montag eine Scheibe Brot weniger. Dies ist keine Weisheit, die nicht jedem zugänglich ist, und dennoch stellen sich die meisten Menschen unerreichbare Ziele. Um die schlechten Gefühle nach dem Scheitern zu vermeiden, sollte man sich kluge Ziele setzten und mit gutem Gefühl feststellen, dass es machbar ist.

So bietet der Autor insgesamt fast 40 Kapitel zum alltäglichen Leben, die schon allein durch seinen Beitrag zu der Frage, Klarheit im eigenen Denken schaffen, sondern auch eine Übung oder ein Ritual dazu bieten. Ob man die ausprobiert oder nicht, es tut einfach gut, wieder auf das Wichtige und Sinnvolle sich zu konzentrieren. Anselm Grün zeigt konkreten Wege und Hilfen für den stressreichen Alltag auf. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Man braucht nur fünf Minuten am Tag, um ein Kapitel zu lesen, und schon hat man seine Gedanken geordneter und zuversichtlicher.

Meine Bewertung: 4,5 Sterne und eine uneingeschränkte Empfehlung.