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Owens, Delia/Owens, Mark - Der Ruf der Kalahari

  Auf dieses Buch bin ich allein Dank der großartigen Autorin Delia Owens aufmerksam geworden. Dieses Buch war die Inspiration zu dem Welterfolg "Der Gesang der Flusskrebse" - ein Buch, das ich geliebt habe. "Der Ruf der Kalahari" ist ein Reise- und Forschungsbericht von Mark und Delia Owens, die sieben Jahre in Botswana, im Deception Valley, verbrachten. Im Jahr 1974 brechen Delia und Mark mit ganzen 6000 Dollar in der Tasche, zwei Rucksäcken, zwei Schlafsäcken, einem Zelt, den notwendigsten Kochutensilien und je einer zweiten Garnitur Kleidung nach Botswana auf. Sieben Jahre verbringen die beiden jungen Zoologen im Herzen der Kalahari, dem Deception Valley, einer kleinen grünen Insel inmitten der Wüste. Ganz auf sich allein gestellt, mit großer Geduld und enormen Wissensdrang und Liebe zu Natur studieren und dokumentieren sie die Tierwelt. Mit Achtung, großer Liebe und guter Beobachtungsgabe vermitteln die Autoren die Beobachtungen, die die machen konnten und durften. Lebhaft und in prächtigen Bildern berichten sie von ihren Erfahrungen. Für die Naturliebhaber ist dieser großartige Bericht ein Muss.

Escher, Ben -  4 Nächte - Fürchte die Dunkelheit

  Unter dem Pseudonym Ben Escher  verbirgt sich der österreichische Autor und ehemalige Profisportler Reinhard Kleindl. Ich habe schon früher Bücher des Autors gelesen. Das neu veröffentliche Buch, unter dem Pseudonym, gefiel mir deutlich besser. In dieser Geschichte geht es um Marc, einen jungen Mann, der die Selbständigkeit leider aufgeben muss, da seine Firma pleite ging. Als er dringend Arbeit braucht, kommt ihm sein Bruder Jens zu Hilfe und verhilft ihm zu einer Stelle als Anwalt in der Kanzlei, wo er selbst tätig ist. Der Chef ist alles andere als gut. Ein ungerechter Tyrann, der sich als Aufgabe gesetzt hat, in den Medien mit der Aktion: Camp für die Angestellte, um Stress zu bewältigen, groß herauszukommen. Die Mitarbeiter sollen durch die Challenges, Vertrauensübungen und die Nähe des Waldes den hohen Stress der Arbeit, bewältigen. Doch es kommt alles anders, als geplant...

Der Roman zeigt sehr eindrücklich, wie die Vergangenheit und Kindheit Auswirkungen auf die Psyche haben können. Dies ist das eigentliche Thema des Thrillers. Die Brüder, die im Mittelpunkt der Geschichte stehen, sind von schwerwiegenden Erlebnissen aus der Kindheit gezeichnet. Wie das Leben mit so einer Last sich entwickeln kann, zeigt diese Geschichte. 

Der Roman liest sich sehr flüssig, und ist ein netter Zeitvertreib. Mir hat es sehr gut gefallen, da ich ausgezeichnet unterhalten wurde. Die Auflösung der Geschichte ist doch recht unerwartet und so wichtig, dass die ganze Geschichte darauf zusteuert und der Leser in permanenten Spannung ist. Allerdings hätte ich mir das Ende etwas ausführlicher gewünscht. Dennoch bin ich mit diesem Thriller sehr zufrieden.

 Gray, David - Instinct – Der Tod in den Wäldern

Erzählt wird eine dystopische Geschichte aus Europa in 100 Jahren. Die Menschheit will das Klima retten und errichtet dafür große Naturreservate, die nur für die Mitarbeiter, Hüter der Wälder und Parks, zugänglich sind. Menschen haben sich zum Leben in die modernen Metropolen zurückgezogen. Die Hauptdarstellerin der Geschichte Elena wird befördert und in einem Naturreservat als Wildhüterin an der Nähe zu der polnischen Grenze eingesetzt. In einem überwiegend männlichen Team wird es deutlich, dass auch in 100 Jahren es eine unterschiedliche Behandlung von Frau und Mann im Beruf und im Leben gibt. Aber das nur noch so am Rande. Die Aufgabe des Teams ist das Überwachen der Wildpopulationen und Kampf mit den Wilderern. Außerdem ist vor vier Jahren ein Teammitglied verschwunden, sein Verschwinden wirft immer noch Fragen auf, sodass Elena und ihr Kollege Antworten auf das Rätsel zu finden hoffen. 

Die Thematik des Romans fand ich sehr ansprechend, auch die sprachliche Anpassung an die neu dazugekommenen Wörter, Begriffe und Ausdrücke war durchaus interessant. Als Leser braucht man jedoch einen Moment, bis man sich mit den Begriffen vertraut gemacht hat. Zusätzlich kurze Erwähnungen über das Leben in der Zukunft, in der Metropole, religiöse Eigenheiten, neue Musik- und Modetrends fand ich sehr unterhaltsam. Allerdings hätte ich diese Themen ausführlicher begrüßt. Was mir jedoch nicht zugesagt hat, war die langsame Entwicklung der Geschichte. Bei dreihundert Seiten hätte der spannende Teil der Story viel eher beginnen sollen. Doch so auch nach 150 Seiten fand ich die Entwicklung viel zu gemächlich und ohne ausdrücklicher Spannung. Durchaus interessante Idee zu dem Roman und für Liebhaber der Thematik auf jeden Fall ein Gewinn.
 

 Haushofer, Marlen - Die Mansarde

Dieser Roman von Marlen Haushofer erschien zum ersten Mal 1969. Erst jetzt, Dank der Neuauflage und dem Verlag, bin ich dazu gekommen das Buch zu lesen. Das erzählerische Talent der Autorin ist unbestritten. Grandios erzählt sie eine Geschichte der Einsamkeit in einer Ehe. Nicht nur psychologisch tiefgreifend und präzise im Wortwahl, auch poetisch beschreibend, mit Liebe zum Detail lässt sich dieser kurze Roman sehen. Die Fähigkeiten der Autorin möchte ich feiern, denn ich schätze ihre Erzähltalent sehr. Es ist ein Genuss ihren Gedanken, Beschreibungen und Einsichten zu folgen. Die Geschichte wird in Ich Form erzählt, sodass der Leser sich gut in die Protagonistin, eine Ehefrau der späten Nachkriegszeit, versetzen kann. 

Doch das Thema interessierte mich leider nur wenig. Es geht um das Befinden einer Frau, die in ihrer Ehe sich einsam und unglücklich fühlt. Es gab einen Moment, der den Verlauf der Gemeinsamkeit der Eheleute beeinflusst hat. Wie so oft, auch in der Realität, lag es an der fehlenden Kommunikation. Jeder lebt sein Leben. Die Hauptprotogonistin versinkt in der eigenen Reflektionen, ihrem Unbehagen, ihrem Unglück. Sie seziert regelrecht ihr Seelenleben, und der Leser darf daran teilnehmen. 

Vielen Lesern würde die Geschichte sehr zusagen, denn diese kleine sozialpsychologische Studie einer Hausfrau, Ehefrau, die in ihrem Leben gefangen ist, sehr gut nachvollziebar ist. Der Zustand der Erzählerin ist besorgniserregend, dem Leser ist ihr seelisches Leben greifbar nah, doch die Frage ist, möchte man davon lesen? Ich würde sagen, dass dieser kurze Roman für viele ein Gewinn sein wird. Denn die erzählerische Qualitäten, wie auch die Fähigkeit psychologischen Tiefen aufzuzeigen, großartig sind.


 Stephanie Jaeckel - Unser Meer


Kurzbeschreibung:

Was ist überhaupt ein Ozean? Wie viele Weltmeere gibt es? Diesen und weiteren Fragen gehen Kimmo und Saki nach - zusammen mit ihrem Freund, dem schüchternen Geist Alexander von Humboldt aus dem Museum. Die drei Abenteurer schleichen sich an Bord eines Forschungsschiffes und erleben eine Entdeckungsfahrt, die sie bis zu 400 Meter tief in die See hinab tauchen lässt. Immer dabei: der Zukunftsgenerator Nirai Kanai, der zwar aussieht wie eine gewöhnliche Taschenlampe, es aber in sich hat!

Meine Gedanken zu dem Hörbuch:

Das vorliegende Sachbuch ist an die Kinder gerichtet. Das Hörspiel dauert 1 Stunde und 15 Minuten und wird von u.a. Frank Schätzing und Frank Arnold vorgetragen. Kimmo und Saki, die Hauptpersonen des Hörspiels, lernen sich bei einem Schulausflug im Museum näher kennen. Beide sind an dem Thema: Meer und Meeresbewohner sehr interessiert. Saki, die aus Japan stammt, bringt schon sehr viel Wissen mit, und klärt auch die Mitschüler in Bezug auf Meeresverschmutzung und Bedeutung der Meere für die Menschheit, auf. Im Museum verabreden sich die beiden mit dem Geist von Alexander von Humboldt und beschreiten die Abenteuer. Der Tiefsee, Meere, Meeresbewohner und auch die Bedrohung für die Meere durch die Menschen, werden vorgestellt.

Viel fachliches Wissen, kindergerecht dargeboten, durch witzige und interessante Fakten lebhaft gestaltet. Gedacht ist das Hörspiel für Kinder ab 8 Jahren. Das finde ich auch absolut passend. Absolut empfehlenswert sowohl für Familien als auch als Unterrichtsmaterial.

Versuch einer neutralen Bewertung: Für die Zielgruppe empfehlenswert und sehr lebhaft vorgetragen. 4,5 Sterne

Mein persönliches Empfinden: Vermutlich aus der Sicht eines Erwachsenen, ich hätte mir weniger Inszenierung gewünscht. 3 Sterne.


 Roer, F. K. - Ich wollte Odin sein

 


Über die Autorin:

F. K. Roer ist ein Pseudonym von Birgit Arnold. Birgit Arnold wuchs im bayerischen Fünfseenland auf. Schon immer war ihr die Nähe zu Natur und Heimat wichtig. Nach ihrem Studium der Europäischen Betriebswirtschaftslehre war sie lange im Finanzbereich tätig, bis sie sich auf ihre wahre Leidenschaft besann, und ihr Hobby zum Beruf machte. Sie nahm Sprech- und Schauspielunterricht und arbeitet heute hauptberuflich als Sprecherin und Sängerin. Durch das Schreiben verbindet sie ihre Leidenschaften Natur, Heimat und die Arbeit an Texten.

Kurzbeschreibung:

Eigentlich wollte Helmut nach Norwegen reisen, um zu sich selbst zu finden. Doch während er sich immer mehr seiner Umwelt und den Kräften der Natur gegenüber öffnet, driftet seine Psyche ab. Seine inneren Dämonen setzen ihm zu, bis er denkt, das Böse hätte durch ihn Zutritt in unsere Welt gefunden.

Meine Gedanken zu dem Roman:

Für Nora, eine der Hauptcharaktere des Romans gibt es ein wunderschöner Ort am Seeufer, an dem sie Ruhe finden kann. Mitten im Wald, nahe dem Wasser, an ein Baum gelehnt, kann sie ihren Gedanken freien Lauf lassen und sich ein wenig von dem Leben, das für sie schwierig erscheint, erholen. Eines Tages als sie zu ihrem Lieblingsplatz kommt, sieht sie einen Mann, der sich genau auf der Stelle, wo sie immer sitzt, erhängt hat. Dieses tragisches Ereignis nimmt sie verständlicherweise mit und sie ist entschlossen mehr über diese Person herauszufinden. So beginnt die Suche nach der Wahrheit und ihre "Bekanntschaft" mit dem Verstorbenen...

Als ich las, dass die Autorin in diesem Roman einen Bezug auf die nordische Mythologie nimmt, war ich sofort Feuer und Flamme. Sehr neugierig habe ich mich ans Lesen gemacht. Doch der Anfang der Geschichte hat meine Begeisterung schon mal deutlich ausgebremst. Die Geschichte beginnt zwar gut verständlich bei all der Komplexität, doch nach meinen Begriffen, wenig spannend. Dennoch wollte ich gerne mehr erfahren.

Der Roman führt in die seelischen Tiefen und Abgründe der Protagonisten, die psychische Problemen haben. Sensibel beschreibt die Autorin die Problematiken, die das Hauptthema des Romans ausmachen. Es wird auch tatsächlich Bezug auf die nordische Mythologie genommen. Dieser Teil der Geschichte ist sehr gut recherchiert dargestellt und scheint für die Autorin von großem Interesse zu sein. Auch die Naturbeschreibungen sind erwähnenswert.

Der Roman wird aus der Sicht von zwei Hauptdarstellern erzählt, in Ich-Form. Und da komme ich zu meinen Problemen mit der Geschichte. Ich konnte mich mit dem Erzählstil des Romans nicht anfreunden. Ich fand es hölzern und leider nicht fließend. Das Sprunghafte zwischen den Szenen, zwischen den verworrenen Gedanken der Charaktere schien etwas konfus zu sein und störte den Lesefluss. Ich muss gestehen, dass bei mir der Funke nicht rübersprang. Dabei freute ich mich sehr auf diese Geschichte, da auch die Teile der Mythologie gut in die Story eingebunden waren. Wirklich hineingekommen in den Roman bin ich bedauerlicherweise nicht. Dieses Buch würde ich einem Publikum empfehlen, das bereit ist, sich für die anderen Welten zu öffnen und sehr tief in die menschliche Psyche einzutauchen.