Roer, F. K. - Ich wollte Odin sein
Über die Autorin:
F. K. Roer ist ein
Pseudonym von Birgit Arnold. Birgit Arnold wuchs im bayerischen
Fünfseenland auf. Schon immer war ihr die Nähe zu Natur und Heimat
wichtig. Nach ihrem Studium der Europäischen Betriebswirtschaftslehre
war sie lange im Finanzbereich tätig, bis sie sich auf ihre wahre
Leidenschaft besann, und ihr Hobby zum Beruf machte. Sie nahm Sprech-
und Schauspielunterricht und arbeitet heute hauptberuflich als
Sprecherin und Sängerin. Durch das Schreiben verbindet sie ihre
Leidenschaften Natur, Heimat und die Arbeit an Texten.
Kurzbeschreibung:
Eigentlich
wollte Helmut nach Norwegen reisen, um zu sich selbst zu finden. Doch
während er sich immer mehr seiner Umwelt und den Kräften der Natur
gegenüber öffnet, driftet seine Psyche ab. Seine inneren Dämonen setzen
ihm zu, bis er denkt, das Böse hätte durch ihn Zutritt in unsere Welt
gefunden.
Meine Gedanken zu dem Roman:
Für
Nora, eine der Hauptcharaktere des Romans gibt es ein wunderschöner Ort
am Seeufer, an dem sie Ruhe finden kann. Mitten im Wald, nahe dem
Wasser, an ein Baum gelehnt, kann sie ihren Gedanken freien Lauf lassen
und sich ein wenig von dem Leben, das für sie schwierig erscheint,
erholen. Eines Tages als sie zu ihrem Lieblingsplatz kommt, sieht sie
einen Mann, der sich genau auf der Stelle, wo sie immer sitzt, erhängt
hat. Dieses tragisches Ereignis nimmt sie verständlicherweise mit und
sie ist entschlossen mehr über diese Person herauszufinden. So beginnt
die Suche nach der Wahrheit und ihre "Bekanntschaft" mit dem
Verstorbenen...
Als ich las, dass die Autorin in diesem
Roman einen Bezug auf die nordische Mythologie nimmt, war ich sofort
Feuer und Flamme. Sehr neugierig habe ich mich ans Lesen gemacht. Doch
der Anfang der Geschichte hat meine Begeisterung schon mal deutlich
ausgebremst. Die Geschichte beginnt zwar gut verständlich bei all der
Komplexität, doch nach meinen Begriffen, wenig spannend. Dennoch wollte
ich gerne mehr erfahren.
Der Roman führt in die
seelischen Tiefen und Abgründe der Protagonisten, die psychische
Problemen haben. Sensibel beschreibt die Autorin die Problematiken, die
das Hauptthema des Romans ausmachen. Es wird auch tatsächlich Bezug auf
die nordische Mythologie genommen. Dieser Teil der Geschichte ist sehr
gut recherchiert dargestellt und scheint für die Autorin von großem
Interesse zu sein. Auch die Naturbeschreibungen sind erwähnenswert.
Der
Roman wird aus der Sicht von zwei Hauptdarstellern erzählt, in
Ich-Form. Und da komme ich zu meinen Problemen mit der Geschichte. Ich
konnte mich mit dem Erzählstil des Romans nicht anfreunden. Ich fand es
hölzern und leider nicht fließend. Das Sprunghafte zwischen den Szenen,
zwischen den verworrenen Gedanken der Charaktere schien etwas konfus zu
sein und störte den Lesefluss. Ich muss gestehen, dass bei mir der Funke
nicht rübersprang. Dabei freute ich mich sehr auf diese Geschichte, da
auch die Teile der Mythologie gut in die Story eingebunden waren.
Wirklich hineingekommen in den Roman bin ich bedauerlicherweise nicht.
Dieses Buch würde ich einem Publikum empfehlen, das bereit ist, sich für
die anderen Welten zu öffnen und sehr tief in die menschliche Psyche
einzutauchen.