Über die Autorin:
Elodie Harper ist
Journalistin und preisgekrönte Kurzgeschichtenautorin. Ihre Geschichte
»Wildes Schwimmen« gewann 2016 den Kurzgeschichtenwettbewerb »Bazaar of
Bad Dreams«, unter der Jury von Stephen King. Derzeit ist sie Reporterin
bei ITV News Anglia und arbeitete zuvor als Produzentin für Channel 4
News.
Elodie Harper studierte in Oxford neben englischer Literatur
auch lateinische Poesie, seither hat sie ein Faible für die Antike.
»Die Wölfe von Pompeji« ist ein #1 London Times Bestseller.
Kurzbeschreibung:
Amara
war eine geliebte Bürgerstochter, bis der Tod ihres Vaters ihre Familie
ins Elend stürzte. Jetzt gehört sie einem Mann, den sie verachtet, und
ist Teil der Wölfinnen von Pompeji, eine Sklavin im berüchtigtsten
Bordell der Stadt. Zusammen mit den anderen Mädchen versucht sie jeden
Tag zu überleben. Trotz ihrer Ängste und Sorgen können sie sich
aufeinander verlassen. Und Amaras Geist ist noch lange nicht gebrochen.
Scharfsinnig und einfallsreich erkennt sie, dass die Straßen von Pompeji
voller Möglichkeiten stecken und alles in dieser Stadt seinen Preis
hat. Aber wie viel wird ihre Freiheit kosten?
Meine Gedanken zu diesem Roman:
Die
Geschichte von Elodie Harper, die ich mit großem Vergnügen gelesen
habe, versetzt den Leser in das antike Pompeji, in das berüchtigtste
Bordell der Stadt. Wir begleiten als Hauptprotagonistin Amara, eine
junge Frau, eine Sklavin, deren Leben seit einiger Zeit nicht mehr ihr
gehört. Ein schweres Schicksal hat das Leben von Amara völlig verändert.
Als Tochter eines angesehenen Arztes genoss sie ein behütetes Leben,
die Liebe ihrer Familie und eine ausgezeichnete Ausbildung, doch das
Schicksal führte dazu, dass die Mutter von der jungen Frau, sie als
Sklavin verkaufen musste. So landete die schöne Amara als Haussklavin
bei einem, wie es sich später herausstellte, Zuhälter Felix, der nur
eine Aufgabe für Amara vorgesehen hat. Sie und die anderen jungen Frauen
mussten in seinem Bordell arbeiten, "fischen" gehen und in Bädern die
Männer befriedigen. Für den Leser schwer zu ertragen, unter welchen
Bedienungen die Frauen arbeiteten und lebten. Die Autorin beschönigte
die Situation nicht, derbe, ordinäre Sprache, ärmliche Verhältnisse,
Mangel an Essen und Geld, keinerlei Rechte. Sehr bildhaft und plastisch
stellte Elodie Harper den Alltag der Prostituierten, in Pompeji,
Wölfinnen genannt, dar.
Dieser Roman wird zwar unter
dem Genre „Historische Romane“ eingeordnet, doch man bekommt auf keinen
Fall einen, Fakten und Daten vollen historischen Roman. Es handelt sich
hierbei eher um ein Drama, ein sehr gut recherchierten Roman mit einem
historischen Hintergrund. Eine großartige Geschichte über das Schicksal
und Leben mutiger Frauen, die sich den Umständen nicht beugen wollen, um
das bessere Leben kämpfen und einander in jeder Hinsicht unterstützen.
Beeindruckende Bilder entstehen beim Lesen dieser bewegenden Geschichte.
Die Rahmenbedienungen des Romans: Sexuelle Handlungen, Gewalt, Erotik
sind nicht allzu einfach darzustellen, ohne ins Ordinäre zu verfallen.
Ich finde, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, wobei ich dennoch
bei manchen Ausdrucksweisen schon unangenehm berührt wurde, vermutlich,
weil es sehr gut und erschreckend ehrlich vermittelt wurde, unter
welchen Umständen und Bedingungen die Sklaven leben mussten.
Der
Roman ist komplex, mit vielen Protagonisten, die durchaus ausführlich
dargestellt worden sind. Ich konnte der Handlung mit Leichtigkeit
folgen, da ich diesen Roman sehr fesselnd fand und von der ersten Seite
mochte. Inwieweit das Leben der "Wölfinnen" in dem antiken Pompeji mit
dem Roman übereinstimmt, mag ich nicht beurteilen, doch ich fand das
Buch alles in allem sehr unterhaltsam. Emotional, erschreckend,
bewegend. Jede Seite der Geschichte ein Kampf um Selbstbestimmung, eine
unerschütterliche Hoffnung, ein Versuch, das Beste aus diesem schweren
Leben zu machen.
Mit großem Vergnügen empfehle ich
diesen Roman an alle Interessierten. Mir hat es ausgesprochen gut
gefallen. Ich hätte die Geschichte gerne noch ausführlicher gehabt, denn
manche Momente kamen, nach meinem Gefühl, zu kurz.
Von mir gibt es fünf Sterne.