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Vogt, Judith C./Vogt, Christian - Ich, Hannibal

  Erscheinungstermin: 31. 05.24

Eine Geschichte aus dem Jahr 218 vor Christus. Eine antike Überlieferung neu erzählt. Hannibal zieht in den Krieg, um Rom zu besiegen. Doch anstatt des Kriegsherren, führt seine Mörderin die kriegerischen Truppen an. Hannibal ist eine Frau. Nicht nur Kampfelefanten an ihrer Seite, sondern auch mystische Wesen, wie Sphinxen und Harpyien...

Die Autoren haben mit "Ich, Hannibal" eine alternative Geschichte erschaffen. Was wäre wenn, ist der Ausgangspunkt für diesen Roman. Nicht nur die Sichtweise, die diesmal auf Karthago statt Rom konzentriert wurde, auch die Sicht einer Frau, statt Mann als Krieger ist hier von tragender Bedeutung. Ein durchaus interessantes Experiment. Der Roman beginnt mitten im Geschehen, und man merkt die zugrunde liegende Recherche an. Doch auch die Erfahrung der Autoren im Fantasy Genre kommt zum Tragen. Da die Co-Autorin mit dem Thema: Feminismus gut vertraut ist, ist dies schwerpunktmäßig in dieser alternativen Sichtweise den Ereignissen deutlich anzumerken. Ich würde den Roman an alle, die an alternativen Geschichten Interesse zeigen, weiterempfehlen. 


 Harper, Elodie - Der Tempel der Fortuna

Ein gelungener Abschluss der Trilogie von Elodie Harper. Mit großem Vergnügen bin ich die Welt des alten Roms eingetaucht. In dem dritten Buch der Reihe wird die Geschichte von Amara, der ehemaligen Kurtisane, erzählt. Ihr Leben mit ihrem Beschützer und Gönner, der sie mit Respekt und Liebe behandelt, jedoch Gegenleistung erwartet, in dem er ihr aufträgt für ihn zu spionieren und Informationen über seine politischen Gegner zu beschaffen. Über ihre Tochter, die bedauerlicherweise nicht mit ihr zusammen leben darf, sondern bei dem einzig von ihr geliebten Mann, untergebracht ist... 

Mit großer Lebendigkeit zeichnet die Autorin das Leben in altem Rom und in Pompeji kurz vor dem Ausbruch des Vulkans. Die Charaktere von Elodie Harper wirken echt und sind bildhaft skizziert. Auch emotional hat mich das dritte Teil der Geschichte erneut angesprochen. Mit Amara erlebte ich ihre Gefühle, konnte ihr Leben, ihre Entscheidungen, ihre Handlungen gut nachvollziehen. 

Ich möchte anmerken, dass diese Trilogie auf jeden Fall der Reihe nach gelesen werden sollte, denn die Geschichte baut auf der Vergangenheit auf und ist somit im Zusammenhang zu sehen. Mir hat der Abschluss der Trilogie sehr gut gefallen. Und von mir bekommt diese Reihe eine klare Empfehlung.

 Alex Gough - Das Schwert des Kaisers

Serie: Die Assassinen von Rom Band 1

Über den Autor:

 Alex Gough ist Autor von historischen Rom-Serien und lebt als Tierarzt im Südwesten Englands. Seine Leidenschaft für das alte Rom bringt er in seinen Büchern sowie auf seinem Blog romanfiction.com zum Ausdruck.

Kurzbeschreibung:

Meine Gedanken zu dem Roman

Wir schreiben das Jahr 210 nach Christus. Silus, ein junger Kämpfer an der Seite des Anführers und Mitkaisers Caracalla, ist ein erfolgreicher und talentierter Soldat, der auch mit Aufgaben eines Spions und Spähers betraut wird. Um die Angriffe von starken Stämmen vorzubeugen, wird auch Silus beauftragt in die fremde Zone einzuschleichen und Informationen zu holen. Doch es kommt anders. Als er den Stammesführer der Maeatae mit seinem Sohn allein im Wald sieht, beschließt er die umzubringen. Es gelingt ihm, den Vater zu köpfen und zu entfliehen. Doch damit hat er einen großen Fehler begangen. Die Folgen werden schwer sein, denn der Sohn des Stammesführers beschließt Rache zu nehmen. Viele Menschen müssen sterben. Daraufhin wird Silus dank seiner Fähigkeiten zu dem Mitkaiser Caracalla gerufen, wo ihm eine Ausbildung zu einem Assassine in dem Bund der Arcani angeboten wird. Dieser Geheimbund ist berüchtigt. Der beherbergt besten von besten: Spione, Attentäter, die hervorragend ausgebildet und absolut loyal sind. 

Der Roman von Alex Grough scheint sehr gut recherchiert zu sein. Er berichtet von Ereignissen, die historisch weniger belegt sind, und nicht allzu oft in der Literatur zum Thema gemacht werden. Der Autor erzählt, dass er sich schon mit zwanzig Jahren mit dem Thema des antiken Roms beschäftigt hat. Speziell die Zeit der Severer interessiert ihn. Über Kaiser Caracalla wird berichtet, dass er ein Monster war, doch der Autor sieht es differenzierter. 

"Das Schwert des Kaisers" ist ein kämpferischer und gewaltvoller Roman. Sehr von politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt. Das zwischenmenschliche bleibt jedoch nicht auf der Strecke. Die Leser sollten aber Interesse an Kämpfen und deren Beschreibungen mitbringen. Die Gewaltszenen werden nicht beschönigt, Blut fließt reichlich. Doch bei Kriegsbeschreibungen nicht wegzudenken. 

Der Hauptcharakter der Geschichte wird authentisch dargestellt. Sehr glaubhaft erzählt der Autor von den inneren Kämpfen des Soldaten zwischen eigenem Gewissen und Loyalität. Sehr gut gefallen hat mir, dass Silus trotz des harten Soldaten Daseins, Trauer empfinden kann. Die Geschichte fließt zügig, ist von Energie geladen und behandelt sehr viele Kriegs- und Kampfszenen. 

Mir persönlich waren doch einige zu viel, da ich generell weniger kriegsbegeistert bin. Etwas mehr Ruhe hätte dem Roman, meiner Meinung nach, nicht geschadet, doch alles in allem fand ich den Roman sehr gut geschrieben. Für die Liebhaber der Geschichte des antiken Roms und Leser der historischen Romane wäre das Buch auf jeden Fall eine interessante Unterhaltung. Ein gelungener Auftakt der Reihe. Von mir gibt es 4 Sterne.

 Harper, Elodie - Die Wölfe von Pompeji


Über die Autorin:

Elodie Harper ist Journalistin und preisgekrönte Kurzgeschichtenautorin. Ihre Geschichte »Wildes Schwimmen« gewann 2016 den Kurzgeschichtenwettbewerb »Bazaar of Bad Dreams«, unter der Jury von Stephen King. Derzeit ist sie Reporterin bei ITV News Anglia und arbeitete zuvor als Produzentin für Channel 4 News.

Elodie Harper studierte in Oxford neben englischer Literatur auch lateinische Poesie, seither hat sie ein Faible für die Antike. »Die Wölfe von Pompeji« ist ein #1 London Times Bestseller.

Kurzbeschreibung:

Amara war eine geliebte Bürgerstochter, bis der Tod ihres Vaters ihre Familie ins Elend stürzte. Jetzt gehört sie einem Mann, den sie verachtet, und ist Teil der Wölfinnen von Pompeji, eine Sklavin im berüchtigtsten Bordell der Stadt. Zusammen mit den anderen Mädchen versucht sie jeden Tag zu überleben. Trotz ihrer Ängste und Sorgen können sie sich aufeinander verlassen. Und Amaras Geist ist noch lange nicht gebrochen. Scharfsinnig und einfallsreich erkennt sie, dass die Straßen von Pompeji voller Möglichkeiten stecken und alles in dieser Stadt seinen Preis hat. Aber wie viel wird ihre Freiheit kosten?

Meine Gedanken zu diesem Roman:

Die Geschichte von Elodie Harper, die ich mit großem Vergnügen gelesen habe, versetzt den Leser in das antike Pompeji, in das berüchtigtste Bordell der Stadt. Wir begleiten als Hauptprotagonistin Amara, eine junge Frau, eine Sklavin, deren Leben seit einiger Zeit nicht mehr ihr gehört. Ein schweres Schicksal hat das Leben von Amara völlig verändert. Als Tochter eines angesehenen Arztes genoss sie ein behütetes Leben, die Liebe ihrer Familie und eine ausgezeichnete Ausbildung, doch das Schicksal führte dazu, dass die Mutter von der jungen Frau, sie als Sklavin verkaufen musste. So landete die schöne Amara als Haussklavin bei einem, wie es sich später herausstellte, Zuhälter Felix, der nur eine Aufgabe für Amara vorgesehen hat. Sie und die anderen jungen Frauen mussten in seinem Bordell arbeiten, "fischen" gehen und in Bädern die Männer befriedigen. Für den Leser schwer zu ertragen, unter welchen Bedienungen die Frauen arbeiteten und lebten. Die Autorin beschönigte die Situation nicht, derbe, ordinäre Sprache, ärmliche Verhältnisse, Mangel an Essen und Geld, keinerlei Rechte. Sehr bildhaft und plastisch stellte Elodie Harper den Alltag der Prostituierten, in Pompeji, Wölfinnen genannt, dar.

Dieser Roman wird zwar unter dem Genre „Historische Romane“ eingeordnet, doch man bekommt auf keinen Fall einen, Fakten und Daten vollen historischen Roman. Es handelt sich hierbei eher um ein Drama, ein sehr gut recherchierten Roman mit einem historischen Hintergrund. Eine großartige Geschichte über das Schicksal und Leben mutiger Frauen, die sich den Umständen nicht beugen wollen, um das bessere Leben kämpfen und einander in jeder Hinsicht unterstützen. Beeindruckende Bilder entstehen beim Lesen dieser bewegenden Geschichte. Die Rahmenbedienungen des Romans: Sexuelle Handlungen, Gewalt, Erotik sind nicht allzu einfach darzustellen, ohne ins Ordinäre zu verfallen. Ich finde, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, wobei ich dennoch bei manchen Ausdrucksweisen schon unangenehm berührt wurde, vermutlich, weil es sehr gut und erschreckend ehrlich vermittelt wurde, unter welchen Umständen und Bedingungen die Sklaven leben mussten.

Der Roman ist komplex, mit vielen Protagonisten, die durchaus ausführlich dargestellt worden sind. Ich konnte der Handlung mit Leichtigkeit folgen, da ich diesen Roman sehr fesselnd fand und von der ersten Seite mochte. Inwieweit das Leben der "Wölfinnen" in dem antiken Pompeji mit dem Roman übereinstimmt, mag ich nicht beurteilen, doch ich fand das Buch alles in allem sehr unterhaltsam. Emotional, erschreckend, bewegend. Jede Seite der Geschichte ein Kampf um Selbstbestimmung, eine unerschütterliche Hoffnung, ein Versuch, das Beste aus diesem schweren Leben zu machen.

Mit großem Vergnügen empfehle ich diesen Roman an alle Interessierten. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen. Ich hätte die Geschichte gerne noch ausführlicher gehabt, denn manche Momente kamen, nach meinem Gefühl, zu kurz.

Von mir gibt es fünf Sterne.


 Michael Sommer - Alle Wege führen nach Rom. Die kürzeste Geschichte der Antike. 


 

Über den Autor: /Amazon

Michael Sommer, geboren 1970, studierte Geschichte, Klassische Philologie, Wissenschaftliche Politik und Vorderasiatische Archäologie in Freiburg. Von 2002 bis 2012 forschte und lehrte er an der University of Oxford und an der University of Liverpool. Seit 2012/13 ist er Professor für Alte Geschichte an der Universität Oldenburg. Arbeits- und Publikationsschwerpunkte: Wirtschafts-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte der römischen Kaiserzeit sowie die antiken Kulturen des Nahen Ostens.

 Kurzbeschreibung: /Verlag

... Vom Kampf um Troia bis zum Ende des römischen Imperiums: In seinem fesselnden Parforceritt durch die Antike entfaltet Michael Sommer anderthalb Jahrtausende Menschheitsgeschichte. Mit vielen Rückbezügen auf die heutige Zeit schärft seine pointierte Erzählung unser Bewusstsein für die großen Bögen des historischen Dramas, das sich um das antike Mittelmeer ereignete. Ein hochaktuelles Buch, das zeigt, wie stark unsere eigene Gegenwart mit der antiken Welt der Griechen und Römer verflochten ist...

 Meine Meinung: 

Von mir gibt es vermutlich die kürzeste Geschichte einer Rezension. Dieses Sachbuch ist in meinen Augen gut geschrieben, und man merkt dem Autor, dass er über vielseitiges und fundiertes Wissen über die römische Zeit der Antike verfügt. Beim Lesen merkt man, wie feurig und leidenschaftlich er als Professor für Alte Geschichte über die Antike berichtet. 

Allerdings im Vorwort zu dem Roman schreibt er selbst über dieses Sachbuch, dass er in Anspannung all seiner Kräfte über anderthalb Jahrtausende Menschheitsgeschichte berichtet. Und das merkt der Leser. Zumindest mir erging es so. Die Geschwindigkeit, mit der der Autor über die geschichtlichen Vorkommnisse reitet, ist extrem. Ich kam als Leser nicht nach und hätte mir gewünscht, dass manche Momente doch ausführlicher dargestellt worden wären. Mir hat die Tiefe gefehlt. 

Des Weiteren möchte ich anmerken, dass das Hauptaugenmerk des Autors lieg auf den politischen Entwicklungen und geografischen Veränderungen. Diese zwei Aspekte beleuchte Michael Winter ausführlicher und mit großer Leidenschaft. Leider sind es genau zwei Bereiche des antiken Lebens, die mich weniger interessieren. Ich erfahre zwar gerne Rahmenbedienungen, doch verweile ungern mehrere Seiten in einem Exkurs zu politischen Lage in der Zeit.

Das Hauptthema des Autors: Der Wunsch aufzuzeigen, dass unsere Gegenwart mit der antiken Welt der Griechen und Römer mehr zusammenhängt, als manche evtl. annehmen, ist sehr deutlich geworden. Dem zufolge, würde ich sagen, dass das Buch im Großen und Ganzen gut gelungen ist. Und ich würde es an Leser, die sich für Geschichte und Politik interessieren, sehr gerne empfehlen. 

Ich selbst hätte lieber mehr zu der Gesellschaft, zu den sozialen Gefügen, zu der Bevölkerung und deren Leben gelesen. Also es liegt nicht an dem Buch, sondern an mir. Von mir gibt es 3,5 Sterne.