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Claire, Anna -  Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher

Die Glücksfrauen Saga geht weiter. Mit Ungeduld habe ich auf das 2. Band der Reihe gewartet. In diesem Roman stehen Deutschland in 1939 und Brasilien, Gegenwart im Vordergrund. June, die Enkelin von Loise, um die es im ersten Buch der Reihe ging, begibt sich nach Brasilien, um Sandra, die Enkelin von Marie, zu treffen. Sie wünscht sich mehr Informationen über die drei Freundinnen herauszufinden. Sandra, die die Buchhandlung ihrer Großmutter weiterführt, steigt mit Begeisterung in die Nachforschungen ein. Die beiden jungen Frauen begeben sich auf die Reise, sie wollen die Fluchtroute von Marie, die aus dem Nazi besetztem Deutschland floh, nachreisen, um mehr über die vergangene Geschichte herauszufinden. Auch wenn die jungen Frauen sehr unterschiedlich sind, arbeiten sie gut zusammen und freunden sich an. Nach und nach finden sie heraus, wie das Leben von Maria und ihrer Familie als Juden aussah und welchen Gefahren sie alle ausgesetzt waren.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt: Die Vergangenheit und Gegenwart. Mir haben beide Erzählstränge gut gefallen, wobei die Reise und die Suche nach den Spuren mich mehr unterhalten hat. Die Handlung, die über Marias Familie berichtet, war schwer zu verdauen. Auch wenn die Judenverfolgung bekannt ist, und ich schon viele Bücher zu dem Thema gelesen habe, trifft die Ungeheuerlichkeit der Verfolgung den Leser hart. Es ist emotional schwer zu verkraften, was für welche Verbrechen an Juden begangen wurde. Die Geschichte ist authentisch erzählt und man kann sich in die Gefühlslage aller Beteiligten sehr gut hineinversetzen. Ein aufwühlender Roman, den ich gern weiterempfehle.

Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

 

Tragisches Unglück verbindet das Leben von Jakob und Fanny. 1941 in Österreich, die Eltern von Jakob wurden verhaftet, während er sich versteckt in einem Kasten ganz still verhält. Still sein - das ist etwas, das das zehnjährige Kind schnell lernt. Durch Umwege, mit äußerster Vorsicht, wird Jakob aus dem Land gebracht. Auf der letzten Etappe, beim Durchqueren der Schweizer Grenze, erwischt es Mutter von einem kleinen Mädchen Fanny, mit letzten Worten, bietet die Mutter Jakob sich um ihr kleines Mädchen zu kümmern. Ab da, ist Fanny seine kleine Schwester. Durch Schicksal verbunden erleben die Kinder schwierige Jahre, doch auch das Erwachsenleben gestaltet sich nicht ohne Schwierigkeiten und Entbehrungen.  

In dieser fiktiven Geschichte geht es der Autorin darum, den Kindern aus der Zeit, die nicht so viel Glück haben, eine Stimme zu verleihen. Emotional ist der Roman sehr intensiv, und verlang in der Seele gespürt zu werden. Schmerz und Ungerechtigkeit, die die Hauptdarsteller erleben müssen, können den Leser nicht kaltlassen. Aufwühlender und berührender Roman.