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Vogt, Judith C./Vogt, Christian - Ich, Hannibal

  Erscheinungstermin: 31. 05.24

Eine Geschichte aus dem Jahr 218 vor Christus. Eine antike Überlieferung neu erzählt. Hannibal zieht in den Krieg, um Rom zu besiegen. Doch anstatt des Kriegsherren, führt seine Mörderin die kriegerischen Truppen an. Hannibal ist eine Frau. Nicht nur Kampfelefanten an ihrer Seite, sondern auch mystische Wesen, wie Sphinxen und Harpyien...

Die Autoren haben mit "Ich, Hannibal" eine alternative Geschichte erschaffen. Was wäre wenn, ist der Ausgangspunkt für diesen Roman. Nicht nur die Sichtweise, die diesmal auf Karthago statt Rom konzentriert wurde, auch die Sicht einer Frau, statt Mann als Krieger ist hier von tragender Bedeutung. Ein durchaus interessantes Experiment. Der Roman beginnt mitten im Geschehen, und man merkt die zugrunde liegende Recherche an. Doch auch die Erfahrung der Autoren im Fantasy Genre kommt zum Tragen. Da die Co-Autorin mit dem Thema: Feminismus gut vertraut ist, ist dies schwerpunktmäßig in dieser alternativen Sichtweise den Ereignissen deutlich anzumerken. Ich würde den Roman an alle, die an alternativen Geschichten Interesse zeigen, weiterempfehlen. 


 Alex Gough - Das Schwert des Kaisers

Serie: Die Assassinen von Rom Band 1

Über den Autor:

 Alex Gough ist Autor von historischen Rom-Serien und lebt als Tierarzt im Südwesten Englands. Seine Leidenschaft für das alte Rom bringt er in seinen Büchern sowie auf seinem Blog romanfiction.com zum Ausdruck.

Kurzbeschreibung:

Meine Gedanken zu dem Roman

Wir schreiben das Jahr 210 nach Christus. Silus, ein junger Kämpfer an der Seite des Anführers und Mitkaisers Caracalla, ist ein erfolgreicher und talentierter Soldat, der auch mit Aufgaben eines Spions und Spähers betraut wird. Um die Angriffe von starken Stämmen vorzubeugen, wird auch Silus beauftragt in die fremde Zone einzuschleichen und Informationen zu holen. Doch es kommt anders. Als er den Stammesführer der Maeatae mit seinem Sohn allein im Wald sieht, beschließt er die umzubringen. Es gelingt ihm, den Vater zu köpfen und zu entfliehen. Doch damit hat er einen großen Fehler begangen. Die Folgen werden schwer sein, denn der Sohn des Stammesführers beschließt Rache zu nehmen. Viele Menschen müssen sterben. Daraufhin wird Silus dank seiner Fähigkeiten zu dem Mitkaiser Caracalla gerufen, wo ihm eine Ausbildung zu einem Assassine in dem Bund der Arcani angeboten wird. Dieser Geheimbund ist berüchtigt. Der beherbergt besten von besten: Spione, Attentäter, die hervorragend ausgebildet und absolut loyal sind. 

Der Roman von Alex Grough scheint sehr gut recherchiert zu sein. Er berichtet von Ereignissen, die historisch weniger belegt sind, und nicht allzu oft in der Literatur zum Thema gemacht werden. Der Autor erzählt, dass er sich schon mit zwanzig Jahren mit dem Thema des antiken Roms beschäftigt hat. Speziell die Zeit der Severer interessiert ihn. Über Kaiser Caracalla wird berichtet, dass er ein Monster war, doch der Autor sieht es differenzierter. 

"Das Schwert des Kaisers" ist ein kämpferischer und gewaltvoller Roman. Sehr von politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt. Das zwischenmenschliche bleibt jedoch nicht auf der Strecke. Die Leser sollten aber Interesse an Kämpfen und deren Beschreibungen mitbringen. Die Gewaltszenen werden nicht beschönigt, Blut fließt reichlich. Doch bei Kriegsbeschreibungen nicht wegzudenken. 

Der Hauptcharakter der Geschichte wird authentisch dargestellt. Sehr glaubhaft erzählt der Autor von den inneren Kämpfen des Soldaten zwischen eigenem Gewissen und Loyalität. Sehr gut gefallen hat mir, dass Silus trotz des harten Soldaten Daseins, Trauer empfinden kann. Die Geschichte fließt zügig, ist von Energie geladen und behandelt sehr viele Kriegs- und Kampfszenen. 

Mir persönlich waren doch einige zu viel, da ich generell weniger kriegsbegeistert bin. Etwas mehr Ruhe hätte dem Roman, meiner Meinung nach, nicht geschadet, doch alles in allem fand ich den Roman sehr gut geschrieben. Für die Liebhaber der Geschichte des antiken Roms und Leser der historischen Romane wäre das Buch auf jeden Fall eine interessante Unterhaltung. Ein gelungener Auftakt der Reihe. Von mir gibt es 4 Sterne.

 Peer, Günther - Der Teufel von Rom

Über den Autor:

Geboren 1950, Pflichtschule, abgeschlossene Lehre als Großhandelskaufmann, aktiv in der Jugendarbeit, Angestellter in der bischöflichen Behörde, mehrere Jahre Benediktinermönch, Theologiestudium, Lehramt, zuletzt Korrektor und Werbetexter.

Kurzbeschreibung:

Rom, 1456: Der Dominikanermönch Vincent gerät in die Fänge des gefürchteten Kardinals Rodrigo Borgia. Als Vincent sich weigert, den Zugang zu einem verborgenen Schatz der Tempelritter zu offenbaren, wird er in eines der Verliese unterhalb der Engelsburg eingekerkert und muss um sein Leben bangen, während der Würdenträger seinen unfrommen Begierden frönt. Er war ein Mörder, ein Lüstling, ein Meister der Intrige. Und doch bestieg „der personifizierte Teufel“ Rodrigo Borgia im August 1492 als Papst Alexander VI den Stuhl Petri.

Meine Gedanken zu dem Roman:

Zunächst möchte ich anmerken, dass der Autor Günther Peer bei diesem Roman die ganze Arbeit geleistet hat: Fesselnd erzählt und gut recherchiert. Sowohl die historischen Fakten als auch die Handlung wirkten auf mich überzeugend und haben mein Interesse an der Geschichte geweckt. Zu Anfang des Romans geht es um einen Prediger, einen Pastor Vincent, der von Berufung her ein Mönch geworden ist. Sein Talent, zu predigen, ist zweifellos groß. Doch was noch mehr die Menschen um ihn herum fasziniert, ist seine Art. Pater Vincent schreckt nicht davon ab, über die Geldgier, Machtgier und Verdorbenheit von Kardinälen und dem Papst zu berichten. Dadurch begibt er sich zwar in Gefahr, doch er bleibt seiner Linie treu. Als ihm ein Geheimnis um ein Schatz anvertraut wird und der Kardinal Rodrigo Borgia davon erfahrt, landet Vincent im Kerker...

Das ist nur ein ganz kurzer Einblick in die Geschichte. Hier wird der Aufbau des Romans bedeutend. Günther Peer lässt in dem Roman an der Stelle neue Personen auftreten, nicht von Anfang an, sondern die kommen dazu im Laufe der Geschichte. Der Vincent scheint im Moment vergessen zu sein, und ganz andere Personen werden zu den Hauptprotagonisten, wobei der Kardinal Rodrigo Borgia durchgehend eine Hauptrolle spielt. Ein Kardinal, der nur dem Dank seines Onkels, des Papstes Alonso de Borja, seine Stellung verdankte. Am Beispiel der unterschiedlichen Situationen und verschiedenen Schwerpunkten zeigt der Autor den verdorbenen Charakter des Kardinals auf. Als Leser begleitet man diese widerliche Person im Laufe der ganzen Geschichte. Andere Charaktere kommen und gehen. Was ich ein wenig gewöhnungsbedürftig fand, denn es bleiben auch manche Fragen offen. Was jedoch nicht das Lesevergnügen mindert.

Der Erzählstil ist authentisch. Der Autor hat es gekonnt an die historischen Zeiten angepasst. Was ebenfalls für mich etwas gewöhnungsbedürftig klang, doch man kann sich hervorragend in die Geschichte einlesen, da diese sehr einnehmend ist.

Mit großer Freude habe ich diesen historischen Roman gelesen. Mich hat es gut unterhalten. Das Interesse an der Adelsfamilie Borgia ist geweckt und ich werde mich ganz sicher nach anderen Romanen zu dem Thema umschauen.

Dieser Roman bekommt von mir 4,5 Sterne und eine allgemeine Empfehlung, denn ich kann mir vorstellen, dass er nicht nur für die Liebhaber von historischen Romanen von Interesse ist.

 Michael Sommer - Alle Wege führen nach Rom. Die kürzeste Geschichte der Antike. 


 

Über den Autor: /Amazon

Michael Sommer, geboren 1970, studierte Geschichte, Klassische Philologie, Wissenschaftliche Politik und Vorderasiatische Archäologie in Freiburg. Von 2002 bis 2012 forschte und lehrte er an der University of Oxford und an der University of Liverpool. Seit 2012/13 ist er Professor für Alte Geschichte an der Universität Oldenburg. Arbeits- und Publikationsschwerpunkte: Wirtschafts-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte der römischen Kaiserzeit sowie die antiken Kulturen des Nahen Ostens.

 Kurzbeschreibung: /Verlag

... Vom Kampf um Troia bis zum Ende des römischen Imperiums: In seinem fesselnden Parforceritt durch die Antike entfaltet Michael Sommer anderthalb Jahrtausende Menschheitsgeschichte. Mit vielen Rückbezügen auf die heutige Zeit schärft seine pointierte Erzählung unser Bewusstsein für die großen Bögen des historischen Dramas, das sich um das antike Mittelmeer ereignete. Ein hochaktuelles Buch, das zeigt, wie stark unsere eigene Gegenwart mit der antiken Welt der Griechen und Römer verflochten ist...

 Meine Meinung: 

Von mir gibt es vermutlich die kürzeste Geschichte einer Rezension. Dieses Sachbuch ist in meinen Augen gut geschrieben, und man merkt dem Autor, dass er über vielseitiges und fundiertes Wissen über die römische Zeit der Antike verfügt. Beim Lesen merkt man, wie feurig und leidenschaftlich er als Professor für Alte Geschichte über die Antike berichtet. 

Allerdings im Vorwort zu dem Roman schreibt er selbst über dieses Sachbuch, dass er in Anspannung all seiner Kräfte über anderthalb Jahrtausende Menschheitsgeschichte berichtet. Und das merkt der Leser. Zumindest mir erging es so. Die Geschwindigkeit, mit der der Autor über die geschichtlichen Vorkommnisse reitet, ist extrem. Ich kam als Leser nicht nach und hätte mir gewünscht, dass manche Momente doch ausführlicher dargestellt worden wären. Mir hat die Tiefe gefehlt. 

Des Weiteren möchte ich anmerken, dass das Hauptaugenmerk des Autors lieg auf den politischen Entwicklungen und geografischen Veränderungen. Diese zwei Aspekte beleuchte Michael Winter ausführlicher und mit großer Leidenschaft. Leider sind es genau zwei Bereiche des antiken Lebens, die mich weniger interessieren. Ich erfahre zwar gerne Rahmenbedienungen, doch verweile ungern mehrere Seiten in einem Exkurs zu politischen Lage in der Zeit.

Das Hauptthema des Autors: Der Wunsch aufzuzeigen, dass unsere Gegenwart mit der antiken Welt der Griechen und Römer mehr zusammenhängt, als manche evtl. annehmen, ist sehr deutlich geworden. Dem zufolge, würde ich sagen, dass das Buch im Großen und Ganzen gut gelungen ist. Und ich würde es an Leser, die sich für Geschichte und Politik interessieren, sehr gerne empfehlen. 

Ich selbst hätte lieber mehr zu der Gesellschaft, zu den sozialen Gefügen, zu der Bevölkerung und deren Leben gelesen. Also es liegt nicht an dem Buch, sondern an mir. Von mir gibt es 3,5 Sterne.