Peer, Günther - Der Teufel von Rom
Über den Autor:
Geboren 1950, Pflichtschule,
abgeschlossene Lehre als Großhandelskaufmann, aktiv in der Jugendarbeit,
Angestellter in der bischöflichen Behörde, mehrere Jahre
Benediktinermönch, Theologiestudium, Lehramt, zuletzt Korrektor und
Werbetexter.
Kurzbeschreibung:
Rom,
1456: Der Dominikanermönch Vincent gerät in die Fänge des gefürchteten
Kardinals Rodrigo Borgia. Als Vincent sich weigert, den Zugang zu einem
verborgenen Schatz der Tempelritter zu offenbaren, wird er in eines der
Verliese unterhalb der Engelsburg eingekerkert und muss um sein Leben
bangen, während der Würdenträger seinen unfrommen Begierden frönt. Er
war ein Mörder, ein Lüstling, ein Meister der Intrige. Und doch bestieg
„der personifizierte Teufel“ Rodrigo Borgia im August 1492 als Papst
Alexander VI den Stuhl Petri.
Meine Gedanken zu dem Roman:
Zunächst
möchte ich anmerken, dass der Autor Günther Peer bei diesem Roman die
ganze Arbeit geleistet hat: Fesselnd erzählt und gut recherchiert.
Sowohl die historischen Fakten als auch die Handlung wirkten auf mich
überzeugend und haben mein Interesse an der Geschichte geweckt. Zu
Anfang des Romans geht es um einen Prediger, einen Pastor Vincent, der
von Berufung her ein Mönch geworden ist. Sein Talent, zu predigen, ist
zweifellos groß. Doch was noch mehr die Menschen um ihn herum
fasziniert, ist seine Art. Pater Vincent schreckt nicht davon ab, über
die Geldgier, Machtgier und Verdorbenheit von Kardinälen und dem Papst
zu berichten. Dadurch begibt er sich zwar in Gefahr, doch er bleibt
seiner Linie treu. Als ihm ein Geheimnis um ein Schatz anvertraut wird
und der Kardinal Rodrigo Borgia davon erfahrt, landet Vincent im
Kerker...
Das ist nur ein ganz kurzer Einblick in die
Geschichte. Hier wird der Aufbau des Romans bedeutend. Günther Peer
lässt in dem Roman an der Stelle neue Personen auftreten, nicht von
Anfang an, sondern die kommen dazu im Laufe der Geschichte. Der Vincent
scheint im Moment vergessen zu sein, und ganz andere Personen werden zu
den Hauptprotagonisten, wobei der Kardinal Rodrigo Borgia durchgehend
eine Hauptrolle spielt. Ein Kardinal, der nur dem Dank seines Onkels,
des Papstes Alonso de Borja, seine Stellung verdankte. Am Beispiel der
unterschiedlichen Situationen und verschiedenen Schwerpunkten zeigt der
Autor den verdorbenen Charakter des Kardinals auf. Als Leser begleitet
man diese widerliche Person im Laufe der ganzen Geschichte. Andere
Charaktere kommen und gehen. Was ich ein wenig gewöhnungsbedürftig fand,
denn es bleiben auch manche Fragen offen. Was jedoch nicht das
Lesevergnügen mindert.
Der Erzählstil ist authentisch.
Der Autor hat es gekonnt an die historischen Zeiten angepasst. Was
ebenfalls für mich etwas gewöhnungsbedürftig klang, doch man kann sich
hervorragend in die Geschichte einlesen, da diese sehr einnehmend ist.
Mit
großer Freude habe ich diesen historischen Roman gelesen. Mich hat es
gut unterhalten. Das Interesse an der Adelsfamilie Borgia ist geweckt
und ich werde mich ganz sicher nach anderen Romanen zu dem Thema
umschauen.
Dieser Roman bekommt von mir 4,5 Sterne und eine
allgemeine Empfehlung, denn ich kann mir vorstellen, dass er nicht nur
für die Liebhaber von historischen Romanen von Interesse ist.