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Rabe, Anne - Die Möglichkeit von Glück

 

Hier liegt ein biografischer Roman der Autorin vor. Von der Thematik her ansprechend, und lässt eine tiefgründige, von Emotionen gezeichnete Geschichte erwarten. Anscheinend habe ich aber ein anderes Buch gelesen, als all die begeisterten Leser, die das Buch mit der Höchstwertung bedacht haben. Der geschichtliche Teil des Romans ist inzwischen so weit bekannt, dass man als Autor kaum noch was Neues dazu beitragen kann, doch was viel Wert für die Leser in meinen Augen darstellt, ist das persönliche Erleben, die individuelle Geschichte, die sich hinter den vielen Schicksalen verbirgt. Auf jeden Fall ist dies meine Motivation und Interesse bei biografischen Romanen. Leider erschien mir die Geschichte der Autorin, und ich möchte sie in ihren Erinnerungen nicht verletzten, den dieses sind sehr persönlich und immer wichtig und tragend für die Person selbst, einfach nur wenig interessant. Die erzählerische Kunst, den Leser zu begeistert und mit dem Thema zu fesseln, scheint hier nicht vorhanden zu sein. Das Auflisten von Vorkommnissen oder historischen Fakten, wirkte eher aneinanderreihend, für mich gefühllos und ermüdend aufgelistet. Ich bin immer dafür, dass jede Person das Recht hat, ihre eigene Geschichte und Schicksal literarisch aufarbeiten zu dürfen, doch in der Regel entstehen dabei Geschichte, die einen einnehmen und bewegen, was hier bedauerlicherweise nicht der Fall war. Ich würde empfehlen, sich selbst ein Blick über diesen Roman zu verschaffen, denn die Geschichte ist nicht für alle von Interesse.

 Beck, Michaela - Das Licht zwischen den Schatten

Der Roman von Michaela Beck hat mir gut gefallen. Eine komplexe Handlung, die sich auf drei Zeitebenen, mit drei Hauptprotagonisten abspielt. Anfangs brauchte ich etwas Zeit, um mich einzulesen, doch dies dauerte nicht lange. Der Roman beginnt mit dem Leben eines zehnjährigen Jungen im Jahr 1919, der im späteren Verlauf Medizin studiert. Seine Familie ist vom Schrecken des Ersten Weltkriegs gezeichnet, da der Tod seines Vaters eine große Auswirkung auf das Leben des Jungen hatte. Im weiteren Verlauf wechselt die Geschichte in das Jahr 1950, in diesem Strang der Geschichte wird über Brigitte und ihre Familie erzählt. Kennzeichnen für diese Abschnitte ist die Entwicklung von der Hauptprotagonistin, die Anfangs noch dem alten nationalsozialistischen Gedankengut nachgeht. Im dritten Erzählstrang lernt der Leser einen verwaisten Jungen kennen, der 1976 lebt.

Diese Art von Erzählungen liegt mir sehr, denn bei diesem Umfang, hat die Autorin die Möglichkeit, das Leben der drei Protagonisten ausführlich zu betrachten, und das Bild der drei unterschiedlichen Schicksale vollständig zu entwickeln. Sehr interessant bindet die Autorin geschichtliche Merkmale in die Geschichte mit ein, was ihren Roman glaubwürdig und authentisch erscheinen lässt. Alles in allem ein gut recherchierter Roman, der unterhaltsam und auch fesselnd erzählt ist.


 Valery Tscheplanowa - Das Pferd im Brunnen

Ein vielversprechendes Buch von Valery Tscheplanowa, in dem die Autorin ihre biografische Geschichte durchblicken lässt. Von der Thematik her absolut meins: Viele Charaktere, die miteinander verbunden sind, Familiengeschichte, Generationenfragen. Mit viel Tiefe hätte man die unterschiedlichen Personagen der Geschichte vorstellen können und Einblicke in ihr Leben zu schildern. Doch dank der etwas distanzierten und nüchternen Sprache der Autorin, hat mich die Geschichte nur schlecht emotional erreicht. Das fand ich schade.

 
Die Geschichte wechselt zwischen vier Charakteren: Walja, die Hauptdarstellerin, die ihre Großmutter Nina besucht, und dort die Geschichte ihrer Familie näher kennenlernt. Hinzu kommen noch Urgroßmutter und die Mutter Lena. Einige Schicksalswendungen sind der Frauen eigen: Die Männer verschwinden aus deren Leben recht schnell und die Frauen sind auf sich gestellt. Die Geschichte spielt in einer Stadt in Russland ab, Kasan und auch später in Deutschland. Da der Roman nur wenige Seiten bietet, habe ich eine dichte, intensive Geschichte erwartet, doch leider, konnte mich die Geschichte nicht ganz packen. Den Erzählstil von Frau Tscheplanowa bezeichnet "Die Zeit" als knappe, literarische Eleganz. Für mich war es zu trocken und zu nüchtern. 

Dennoch hat mir das Hörbuch recht gut gefallen. Vorgetragen von der Autorin selbst, in einer sehr ruhigen, klaren Art zu sprechen, hat mich die Art und Weise des Vorlesens in seinen Bann gezogen. Mit knapp 5 Stunden ist der Roman überschaubar und ich würde die Geschichte weiterempfehlen, denn die bietet interessante Einblicke in das Leben der Frauen in Russland. Von mir 4 Sterne.


 Hunter, Becky - Das Chaos eines Augenblicks

"Das Chaos eines Augenblicks" liefert genau das, was sich ein Leser beim Anblick des Covers oder Lesen des Klappentextes, erwartet. Es ist eine recht einfach gestrickte Geschichte über das Leben ganz normaler Menschen, die ich und du sein könnten. Keine ausgefallene Ideen, kein allzu komplizierter Plot. Damit will ich sagen, dass es genau richtig für mich war. Ich habe der Geschichte um Evie, Scarlett und Nate mit großem Vergnügen gelauscht. 


In dem Buch geht es um Verlust, Freundschaft, Liebe, Zukunftsperspektive und ganz viel Trauer. Soll heißen, dass dieses Buch einen emotional nicht kaltlässt. Vor allem nicht, wenn man mit dem Herzen bei der Protagonisten ist.
Die Handlungen und Gedanken der Protagonisten konnte ich sehr gut nachvollziehen, und fieberte um alle Beteiligten. 


Die Sprecherinnen des Hörbuchs, Mélanie Fouché und Nora Jokhosha, haben die Geschichte so lebendig vorgetragen, dass es mir an einigen Stellen die Tränen kamen. Mag auch daran liegen, dass dieser Schicksal, genauso wie beschrieben, jeden beliebigen Menschen, treffen kann. Keiner ist vor einer schweren Erkrankung, Verlust oder Trauer sicher. Doch nicht nur Tränen kamen mir während des Zuhörens, die positiven Momente, die Entwicklung von Evie, zarte Liebe, und vor allem Blick der verstorbenen Scarlett auf die Lebenden, der in dem zweiten Strang erzählt wird, haben mich zu einem schönen Gefühl des Friedens und Freude verleitet. 


Das Hörbuch dauert fast 10 unterhaltsamen Stunden und wurde vom Argon Verlag herausgegeben.
Warmherzige, liebevolle Geschichte voller Trauer, Erinnerungen und Hoffnung.
An die Freunde von bewegenden Romanen, die den Gefühlen freien Lauf lassen, sehr zu empfehlen.
Von mir gibt es 5 Sterne.


 Baumheier, Anja - Die Buchverliebten


 

Kurzbeschreibung:

In Geschichten eintauchen, die Nacht durchlesen, ein Buch mit dieser wohligen Mischung aus Freude und Abschiedsschmerz zuschlagen. Nichts liebt der Buchhändler Ole Oevermann so sehr wie die Literatur. Doch seit einiger Zeit kommen immer weniger Kunden in seine kleine Buchhandlung in der Lübecker Marlesgrube. Auch Gesa Grambek hat die Bücher aus ihrem Leben verbannt, seit ihre große Liebe Onni, ein finnischer Schriftsteller, vor zwanzig Jahren starb. Als Gesa ihre Stelle bei einer Versicherung zu verlieren droht, ist sie verzweifelt. Wie soll sie wenige Jahre vor der Rente eine neue Stelle finden? Da lernt sie Ole Oevermann kennen. Der Buchhändler ist nicht nur überaus charmant und überzeugt davon, dass sich Gesas Kündigung abwenden lässt – er möchte auch ihre Liebe zur Literatur wiedererwecken …

Meine Gedanken zu dem Roman:

Diese Geschichte ist sehr liebevoll geschrieben. Man merkt es der Autorin an, dass sie ihre Protagonisten mit viel Gefühl und Zuneigung zeichnet. Mit Leichtigkeit macht man sich als Leser ein Bild von den Charakteren. Gero und Gesa sind Geschwister, die sich gut verstehen, inzwischen ca. 60 Jahre alt sind und jeweils in einem Bestattungsinstitut und einer Versicherungsfirma arbeiten. Für mich persönlich ein sehr interessanter Darsteller Ole Oevermann, ein älterer Herr, der eine Buchhandlung führt und in seinem früheren Leben als Handwerker tätig war. Doch ein Schicksalsschlag hat sein Leben grundlegend geändert, er hat Literatur für sich entdeckt und die Bücher haben ihm quasi das Leben gerettet. Bei Gesa sieht es genau gegenteilig aus, nach einem Unfall, hat sie die Liebe zum Lesen ganz und gar abgeschworen und eine Bibliophobie entwickelt, so schlimm, dass sie nicht einmal in der Nähe der Bücher sich aufhalten kann. So wie das Leben spielt, kommen sich die zwei jedoch näher.

Ein gefühlvoller Roman, der Emotionen beim Lesen weckt. Besonders Liebhaber der Literatur würden viel Vergnügen an der Handlung haben. Es gibt viele Zitate, es werden Romane erwähnt, es wird darüber nachgedacht und darüber berichtet. Das ganze Buch dreht sich um Bücher und die Handlung wird um das Thema aufgebaut. Doch natürlich geht es nicht nur um die Liebe oder Abneigung zu Büchern, es geht um das Leben selbst: Um das Alter, Arbeit, Schicksal und die Vergangenheit.

Ich habe den Roman als Hörbuch gehört, vorgetragen von Eva Gosciejewicz, die ihre Sache sehr gut gemacht hat. Ausreichend Betonung und Emotionalität in der Stimme. Das Hörbuch ist beim Argon Verlag erschienen, dauert über 10 Stunden und ist ungekürzt.

"Die Buchverliebten" ist eher ein leiser Roman. Emotional und von der Idee her nicht allzu anspruchsvoll. Leichter Unterhaltungslektüre, in die man gerne versinkt, um sich auszuruhen und von einer schönen Geschichte berieseln zu lassen.

Versuch einer neutralen Bewertung: Eine leichte, flüssig erzählte, angenehme Geschichte über Literatur, Bücher und Zitate. Es gibt 4,5 Sterne dafür.

Mein persönliches Empfinden: Sehr gerne mochte ich in diesem Roman den Bezug zu Literatur. Es war mir angenehm, wenn die Bücher oder Zitate erwähnt worden sind, die ich kenne, die ich ebenfalls gelesen und geliebt habe. Auch die Story um die liebenswerten Protagonisten hat mir gut zugesagt. Von mir gibt es 4 Sterne.

 Ruthledge, Lynda - Sonnenaufgang mit Giraffen


Über die Autorin:

Lynda Rutledge ist seit über 25 Jahren als professionelle Autorin tätig und hat als Werbetexterin, Restaurant- und Filmkritikerin, Sachbuchautorin, Reiseschriftstellerin und freiberufliche Journalistin gearbeitet. Sie hat Nashornbabys gestreichelt, mit gefährdeten Meeresschildkröten geschnorchelt, ist mit dem Gleitschirm von einem kleinen Schweizer Berg geflogen und hat Wirbelstürmen getrotzt, um Artikel für nationale und internationale Publikationen zu schreiben.

Kurzbeschreibung:

USA, 1938. Woody Nickels hat bereits viele Schicksalsschläge erlitten. Da bringt ausgerechnet ein Hurrikan, der die halbe Ostküste zerstört, ein Wunder, das ihm neuen Lebensmut geben wird: Woody findet zwei Giraffen am New Yorker Hafen, die den Sturm auf wundersame Weise überlebt haben.

Zusammen mit einem ruppigen, aber gutmütigen Zoowärter und einer geheimnisvollen Fotografin begibt er sich auf einen Roadtrip quer durchs Land, um die Tiere nach San Diego in den dortigen Zoo zu bringen. Eine Reise, die ein unzerstörbares Band zwischen Mensch und Tier entstehen lässt und alles verändert!

Meine Gedanken zu dem Roman:

Dieses Buch basiert auf einer wahren Geschichte. Es gibt Dokumenten, die belegen, dass im Jahr 1938 bei einem schrecklichen Hurrikan zwei Giraffen wundersamerweise überlebt haben. Es stellt sich die Frage, wie man diese hochsensible Tiere mit wenig Schaden nach San Diego transportiert. Anschließend wurden die von einem Zoowärter mit einem umgebauten Lastwagen auf die lange Reise geschickt. "Nach ihrer aufregenden Reise lebten die beiden Giraffen Lofty und Patches noch dreißig Jahre und bekamen sieben Kälber." :love:

Eine wahrlich ausgezeichnete Sommerlektüre für einen angenehmen Abend. Warmherzig, freundlich und liebevoll erzählt. Der Roman kommt mit wenigen Protagonisten aus. Der alte Mann, wie der im Roman genannt wird, der Zoowärter, ist dafür zuständig, die Giraffen zu dem Aufenthaltsort zu bringen. Ein junger Mann, der seine Anwesenheit bei den Giraffen einem Zufall verdankt und mit einem Traum verbindet, und eine junge Fotografin, die den Transport begleitet. Die Reise erweist sich mehr als beschwerlich. Der Umgang mit solchen exotischen Tieren ist noch unbekannt. Auf der Reise treffen den alten Mann und seine Schützlinge viele Hindernisse und nur Dank des Zusammenhaltes und Hilfe anderer ist es möglich diese Reise fortzusetzen.

Besonders gut gelungen ist meiner Meinung nach die Figur des 18-jährigen jungen Mannes, der unerwartet und unverhofft in diese Geschichte hineinstolpert. Ein aufgeweckter junger Mann, der ein großes Herz für Tiere hat. Leider Gottes, musste er in seinem noch kurzem Leben, viele Schicksalsschläge erleiden, doch gebrochen ist sein Herz und seine Seele nicht. Ein Protagonist, mit dem man sich freuen und mit dem man trauern kann. Mir jedoch hat der Rotschopf, eine junge Fotografin, besonders zugesagt. Fast Nebenrolle, doch beeindruckend lebhaft. O:-)

Es ist eine Geschichte über Freundschaft, über den Zusammenhalt und über die Liebe zwischen Mensch und Tier. Eine herzliche Wohlfühllektüre, die ich gern an die Liebhaber von gemütlichen Lesestunden ohne großer Aufregung, weiterempfehle. :D