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Wells, Benedict - Die Geschichten in uns

  Was für ein tolles, zutiefst persönliches Buch. Ich mag Benedict Wells Bücher sehr gerne. Als ich diese quasi biografische Geschichte über seine Erfahrungen in der Welt der Schriftstellerei gesehen habe, wollte ich es unbedingt hören. Da das Hörbuch vom Autor selbst vorgetragen wird, fiel meine Wahl auf ein Hörbuch. Denn seine Stimme macht die Einblicke in seine Welt um so persönlicher. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Mit großem Vergnügen und einem Interesse habe ich der Stimme von Benedict Wells gelauscht. Besonders spannend fand ich seine Berichte über die Arbeit an seinen Romanen, die ich natürlich alle kenne und gelesen habe. Große Klasse! Ein faszinierender Einblick hinter der Kulisse. Nicht nur sein Schaffen wird beleuchtet, sondern auch sein Leben. Ein sehr persönliches und offenes Buch eines Autors, der er versteht den Leser auf eine emotionale Reise mitzunehmen. Auch in diesem biografischen Buch spielen die Emotionen und Gefühle eine große Rolle, aber dafür liebe ich den Autor und seine Bücher. Sehr zu empfehlen.

 Lewinsky, Charles - Täuschend echt

Was für ein großartiger Autor! Für mich eine Neuentdeckung, mit der ich sehr glücklich bin, denn die Erzählart des Autors ist fesselnd und emotional. In der Geschichte "Täuschend echt" geht es um ein brandaktuelles Thema, und zwar KI. Künstliche Intelligenz ist inzwischen allen zugänglich. Wie viel Wert hat noch das schriftstellerische Können in den Zeiten, wo jeder mit Leichtigkeit KI generierte Texte erstellen kann. Mit einer gewissen Portion Ironie begibt sich Charles Lewinsky auf die Reise der Entdeckung von KI Fähigkeiten. Der Protagonist, ein Werbetexter, verliert unverhofft seinen Job, aber nicht nur das, seine Lebensgefährtin verlässt ihn ebenfalls, sodass der Mann, mittleres Alters, vor einem Neuanfang steht. Es ergibt sich, dass der Protagonist mithilfe des Textgenerators sich daran macht einen Roman zu schreiben, was zunächst als eine Art Spielerei beginnt, wird zu einem ernsten Anliegen, das Konsequenzen nach sich zieht. Geschickt baut der Autor KI generierten Passagen in vielen Variationen in seinen Roman ein. Die Geschichte ist sehr gut gelungen, nicht nur interessant und unterhaltsam, sondern auch nachdenklich stimmend und mit einem feinen Humor versehen. Sehr zu empfehlen.

Rosenberger, Pia -  Colette

Die historische Person Sidonie-Gabrielle Colette fand ich immer schon sehr interessant. Eine französische Autorin, die einiges dazu beitrug, sich mit der Rolle der Frau auseinander zu setzen. Ihre unkonventionelle Art war zu der Zeit nicht selbstverständlich. Ihre Romane setzten sich mit Frauenschicksalen auseinander. Dieser biografische Roman beginnt mit den jungen Jahren der Autorin. Als die Familie in finanziellen Schwierigkeiten steckt, bleiben Colette nach der Schule nur zwei Wege offen, entweder als Lehrerin tätig werden oder heiraten. Beides ist nicht in Coletts Interesse. Ihre Träume gehen in eine andere Richtung, sie möchte kreativ tätig sein und eine Spur im Leben hinterlassen. Ein aufregendes Leben beginnt... 

Der Roman über das Leben von Colette bietet sehr viel Material dem Leser. Was auch verständlich ist, denn Colette hatte ein bewegtes Leben geführt. Mit 400 Seiten ist der Roman gerade richtig, doch für das ganze Leben der Schriftstellerin bräuchte man mehr Seiten. Daher fand ich es ganz gut, dass die Autorin sich nur auf die Anfänge des Lebens der berühmten Frau konzentriert hat. Erzählstil des Romans ist lebendig und bildhaft. Die Beschreibungen des Lebens fesselnd und wecken weiteres Interesse. Eine tolle biografische Geschichte einer mutigen, talentierten Frau mit reicher Lebenserfahrung. Sehr zu empfehlen.