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 Ernaux, Annie- Das andere Mädchen

Über die Existenz einer älteren Schwester, hat Annie als zehnjähriges Mädchen durch einen Zufall erfahren, da sie ungewollt Ihre Mutter beim Plaudern mit der Nachbarin, belauscht hat. Was das Mädchen zu hören bekommt, hinterlässt bei einem Kind unweigerlich ein Trauma. Das verstorbene Kind sei der Mutters Meinung nach, besser als dieses gewesen "Sie (die Anni) ist nicht so lieb wie sie..." Was resultiert aus so einem unbedacht gesagtem Satz für ein junges Mädchen? Wie etwickelt es sich in Angesicht der harten Worte, die ihr Denken beherrschen?

Als Erwachsene geht die Autorin in einem Brief an das verstorbene Kind, ihren Gefühlen und Gedanken nach. Ihre Art darüber nachzudenken und die Bedeutung dessen für sich herauszukristallisieren, erlebte ich als distanziert, was ich bei so einer Problematik, die einen auf keinen Fall in Wirklichkeit und Realität kalt lässt, als problematisch empfinde. Die Thematik der Auseinandersetzung mit sich selbt und mit dem verstorbenen Kind, wo man davon ausgeht, dass man nur aus dem Tod des anderen ein Recht auf Leben erhalten hat, ist mehr als dramatisch. Das hätte ich gerne bei dieser Erzählung gefühlt. Doch dem war nicht so. Vermutlich zu kurz, zu nüchtern.

Doch die intensive Sprache der Autorin ist mir aufgefallen. Nur in dem Gesamtbild, kann ich mich den Lobeshymnen nicht anschließen. Liegt womöglich auch u.a. daran, dass es sich dabei um eine Erzählung, die wirklich viel zu kurz ist, handelt. Da habe ich meine Probleme mit, da ich mir in der Regel einen ausführlichen Roman zum Thema wünsche.

 Tesche Wulff - Schwestern wie Ebbe und Flut

Auf diese Familiengeschichte, in der die Beziehung zweier Schwestern, eine besondere Rolle einnehmen, habe ich mich sehr gefreut, denn ich habe mit der ähnlichen Thematik sehr gute Erfahrungen machen dürfen. "Schwestern wie Ebbe und Flut" habe ich als Hörbuch, das sehr umfangreich mit fast 14 Stunden ist und von einer guten Sprecherin, Jodie Ahlborn vorgetragen wurde, gehört. Der Gesamteindruck war, die Geschichte ist mir zu verworren. Sehr gutes Thema, doch die Erzählart war, leider, nicht meins. Gemächlicher Beginn, drei Erzählstränge, die schwer auseinander zu halten waren, und zum Teil langatmiges Vorankommen. Erst gegen das Ende wurde der Roman zunehmend fesselnder. Es sind für mich viele Fragen oder Momente offen und ungeklärt geblieben, dabei gehöre ich zu den Lesern, die klare Aussagen bevor ziehen. Insgesamt habe ich eine etwas andere Geschichte erwartet, in der die Beziehung der Schwestern im Vordergrund liegt. Leider nur mittelmäßiges Vergnügen für mich. 3 Sterne