SPIT LIZE - ICH BIN NICHT DA


 

 

Kurzbeschreibung: Amazon

Nach ihrem aufsehenerregenden Debüt »Und es schmilzt« ist Lize Spits zweiter Roman noch nervenzerreißender, noch emotionaler und noch persönlicher.
Leo ist seit zehn Jahren mit Simon zusammen. Er ist der wichtigste Mensch in ihrem Leben, und viele andere sind da auch nicht. Eines Nachts kommt Simon wie ausgewechselt nach Hause, völlig überdreht, mit neuer Tätowierung, neuen Freunden, neuen Zukunftsplänen. Er schläft immer weniger und wird zunehmend paranoid. Eine manische Episode hat Leos große Liebe fest im Griff. Als sie begreift, wozu Simon jetzt fähig ist, ist es vielleicht zu spät. Zu lange hat Leo alles für ihn aufs Spiel gesetzt. Nun bleiben ihr genau elf Minuten, um eine Tragödie zu verhindern, die nicht nur ihr Leben für immer verändern würde.
Ein Roman über eine junge Frau, die zusehen muss, wie ihre große Liebe von einer psychischen Krankheit geradezu verschlungen wird. 

Meine Meinung:

Die Autorin dieses Romans hat mich schon einmal in meinem Leseleben sehr überrascht. Ich spreche von dem Buch "Und es schmilzt" - der Schock saß damals tief.

Auch diesmal fand ich recht schnell einen Einstieg in die Geschichte. Es wird erzählt über das Leben und die Beziehung eines jungen Paars. Die beiden sind schon über 10 Jahre zusammen, als eine gewisse Veränderung im Umgang miteinander stattfindet. Und nicht nur das, der Partner von Leo beginnt sich anders als gewohnt zu verhalten. Alles fängt an einem frühen Morgen an. Simon verblieb die ganze Nacht woanders, ohne Bescheid zu sagen, was ungewöhnlich ist, als er nach Hause kommt, hat er ein neues Tattoo und redet in einer Art, die der Leo nicht bekannt ist. Lange Zeit versteht sie nicht, was mit ihrem Partner los ist. Und was noch auf die beiden zukommt, erfährt man aus dem spannenden Roman von Lize Spit.

Als Leser kann man relativ schnell dahinter schauen, was mit dem Hauptcharakter nicht stimmen sollte. Es ist eine Geschichte der bipolaren Störung, einer Psychose, mit all den Gefahren, die so eine Erkrankung in sich birgt. Die Story entwickelt sich nach und nach. Der Spannungsbogen dabei steigt kontinuierlich und bleibt auch auf dem hohen Niveau.

Was ich auch sehr positiv fand, ist die Tatsache, dass die Autorin tiefe Einblicke in den Alltag des Paares, in die Beziehung untereinander, in ihr Umgang miteinander, ermöglicht. Diese Untersuchung der Zustände, ob Protagonisten oder der Handlung, ermöglichen dem Leser einen unbeschönigten und detaillierten Einblick in so ein mögliches Szenario.

Jedoch muss man als Leser unbedingt vor Augen halten, dass jede psychische Erkrankung sehr individuell ist, auch wenn es womöglich Parallelen gibt, so ist doch jedes Individuum anders, somit auch andere Reaktionen und Handlungen.

Eine dramatische Geschichte mit Tiefgang erschütternd und mitnehmend. Tabus brechen, scheint die Spezialität der Autorin zu sein. Ich finde es gut. 

Würde den Roman nicht nur Angehörigen oder Betroffenen (wobei man an Trigger denken sollte) empfehlen, sondern auch allgemein Lesern, die sich mit dem Thema bipolare Störungen und Psychosen auseinandersetzen wollen. Außerdem ist es ein recht spannender Roman.

Von mir gibt es 4,5 Sterne.

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