Jackson, Holly - Five Survive

  Ein spannender Jugendthriller. Mit großem Vergnügen habe ich dieses Buch gelesen. Eine undurchschaubare Geschichte, die nicht langweilig wird. Da der Schreibstil sehr flüssig ist, ist das Buch schnell gelesen. Dazu kommt noch, dass die Spannung im Laufe der Geschichte steigt, und in der zweiten Hälfte des Romans, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich wollte es wissen... 

Erzählt wird die Geschichte von einer Gruppe von Freunden, die einen Ausflug mit einem Wohnmobil machen. Auf dem Weg zum Campingplatz passiert jedoch Unerwartetes, die Reifen platzen, und dazu auch gleich alle vier... Was ist los? Bis die Jugendlichen verstehen, wie es denen geschieht, ist es klar, dass die von einem Scharfschützen aus der Dunkelheit beschossen werden. Nur im Wohnmobil können sie sich verstecken. Das gefährliche Spiel beginnt. Was will der Scharfschütze? Was bedeutet es, dass es ihm um ein Geheimnis geht? Wer von den Freunden hat ein Geheimnis? Wie können die sich retten?

Wie es sich herausstellt, hat so gut, wie jeder in der Gruppe ein Geheimnis, nach und nach, wird der Leser in die Situation involviert. Fesselnd berichtet die Autorin von der Verstrickungen, verborgenem Wissen und Leuten, die für diese Situation verantwortlich sind. 

Diese Story garantiert Nervenkitzel, wie auch interessanten und authentischen Charaktere. Etwas weniger hat mir die anfänglich etwas langsame Entwicklung gefallen, doch da würde ich auf jeden Fall empfehlen, dranzubleiben, denn das lohnt sich. Zwei Drittel des Romans verfliegen im Nu. Das Buch wird für Leser ab 14 Jahren empfohlen. Doch es ist definitiv nicht nur für junge Leser was. Ich hatte großen Spaß an dem Thriller.

Gregg, Stefanie - Das Glaskind

 Eine dramatische, gefühlsvolle Geschichte, die einen beschäftigt und bewegt. In der Regel drehen sich solche Familiendramen um das Kind, das krank ist und zusätzliche Fürsorge braucht, doch die Autorin Stefanie Gregg hat in dieser Geschichte den Spieß umgedreht und widmete den Roman dem Geschwister zu. Die Hauptdarstellerin Maya kommt aus einer Familie, in der ein Kind, mit besonderen Bedürfnissen, aufwächst. Ihr Bruder bedarf eine enorm große Zuwendung, um im Alltag zurechtzukommen. Doch um das besondere Kind geht es in der Story nicht, sondern um das vernachlässigte Kind, das zu früh Verantwortung für den benachteiligten Bruder übernehmen muss. Die Interessen des Mädchens bleiben auf der Strecke, die Aufmerksamkeit der Eltern geht an ihm vorbei, da auch die Mutter all ihre Kraft in das besondere Kind, das mehr Hilfe bedarf, investieren muss. Wie das Leben von Maya sich entwickelt, welche Auswirkungen so eine Kindheit auf ihren Charakter, auf ihren Lebensweg hat, erzählt der Roman. 

Gefangen zwischen Schuld und dem Pflichtgefühl, lernt die junge Frau, mithilfe von außerhalb ihr Lebensbild zu überdenken. Dieser Prozess ist alles andere als einfach. Eine bewegende und nachdenklich stimmende Geschichte, die flüssig erzählt worden ist und viele emotionale Momente bietet. 

Ich habe das Hörbuch gehört, das von einer sehr angenehmen, unaufdringlichen, ruhigen Stimme von Lina Syren gesprochen wurde. Das Hörbuch dauert etwas über 6 Studen. Und wird von mir auf jeden Fall weiterempfohlen. Eine schöne, zum Teil traurige und doch hoffnungsvolle Geschichte.

 McFadden, Freida - Wenn sie wüsste

  Ich habe einen Thriller gelesen, das mich voll und ganz überzeugt hat und hervorragend unterhalten. In zwei Tagen verschlungen, so fesselnd fand ich die Geschichte. Weniger offener Brutalität, eher subtile, psychologische Gewalt.  Von mir bekommt das Buch eine volle Punktzahl. Ich fand den Roman Klasse, bei aller Unscheinbarkeit, sowohl in der Beschreibung als auch beim Cover. Eine spannende Geschichte um Macht, Druck, Lügen, Versteckspiel.

Da dieser Thriller inzwischen sehr bekannt ist, spare ich mir die Beschreibung, ich kann es nur für die Liebhaber des Genre wärmstens empfehlen.

Wahl, Caroline - 22 Bahnen

 

Alkoholmissbrauch, häusliche Gewalt, vernachlässigte und missbrauchte Kinder, Einsamkeit und schlimme Kindheit. Alles Themen, die einen bewegen und zum Nachdenken bringen. Es wären auch Themen, die mich ansprechen. Emotionale und tragische Geschichten lese ich gerne, denn die lassen den Leser die Figuren spüren und das Leben aus der Sicht der Protagonisten erleben.

Doch was haben wir hier? Ein Roman, bei dem ich nie verstehen werde, wie dieses Buch Tausenden von Lesern so gut gefallen konnte?

Eine oberflächliche Handlung ohne tiefgreifender Analyse der Charaktere. Die Psychologie der Protagonisten nicht mal oberflächlich angekratzt. Die Figuren bleiben leblos, dabei verspürte ich als Leserin keinerlei Nähe zu den Personen, wobei es bei dieser Thematik notwendig wäre. Nähe und nicht Distanz. Doch was mich am meisten bei diesem Roman überrascht hat, war der Schreibstil. Ich frage mich, was lesen den Menschen heutzutage, wenn sie dieses Buch für gut halten? Der Schreibstil ist möglichst einfach gehalten, holzig und unbeholfen klingend. Doch die Höhepunkte waren die flachen Dialoge, wo ich gedacht habe, der Autorin musste es an Fantasie und Vorstellungskraft fehlen, wenn sie sich entschlossen hat, die Dialoge in dieser Form zu gestalten. Ein Beispiel:

Ich: Blabla...

Sie: Blabla...

Ich: Blabla...

Sie: Blabla...

Ich: Blabla...

Furchtbarer Schreibstil, der eintönig und langweilig wirkt, ständigen Wiederholungen, gehalts- und leblose Dialoge.

Dazu kommt eine unrealistische Handlung und offen gebliebenen Fragen. Ein Buch, dem es an Tiefe fehlt und das durch schlechten Erzählstil glänzt. Mit 200 Seiten ist es allerdings nicht lang, und so ist es schnell gelesen. Kopfschüttelnd fragte ich mich, wie kann so ein schwacher Roman zu einem Bestseller aufsteigen? Das einzig gute an dieser Geschichte ist die Thematik, doch das Potenzial zu einem guten Buch, wurde verschenkt.

Leider kein literarischer Glücksgriff.

Nicht zu empfehlen, einzig vielleicht aus Neugier, um zu wissen, wie einer selbst über die Geschichte denkt.

 Ahern, Cecelia - Dem Sturm entgegen

  Enya, die Hauptprotagonistin dieses Romans, kämpft seit dem Tod ihrer Mutter mit dem Trauma, das dieser hinterlassen hat. Es geht so weit, dass sie im Alltag Probleme bekommt, die Angst, dass ihr das Gleiche passieren könnte, wächst mit dem nahenden Geburtstag. Als es eines verregneten und stürmischen Nachts zu einem Autounfall kommt, erinnert das Unfallopfer die junge Ärztin an ihren Sohn. Das seelische Durcheinander ist vorprogrammiert, emotionale Entgleisung folgt. Um mit der Situation zurechtzukommen, verlässt Enya ihren Mann und versucht einen Neuanfang als Ärztin auf dem Land. Sie findet neue Freunde, geht in ihrer Arbeit auf und kann den Kontakt zu ihrem Sohn wiederherstellen. Doch es gibt ein dunkles Geheimnis in ihrem Leben...


Die schwierige Situation, die zugrunde dieser Geschichte liegt, ist leicht nachzufühlen, doch die Handlungen und Reaktionen der Hauptprotagonistin blieben mir fremd. Leider ist Enya absolut keine Sympathieträgerin, sodass das Mitgefühl mit ihr sich nicht so recht einstellen lässt. Von der Idee her verspracht das Buch interessant und emotional zu werden, doch teilweise nicht nachvollziehbare Enya, liest das Gefühl nicht aufkommen. 


Dennoch habe ich das Hörbuch sehr gerne gehört. Die angenehme, unaufdringliche, gefühlvolle Stimme von Sandrine Mittelstädt sorgte dafür, dass das Hörbuch bei mir gut ankam. Hierbei handelt es sich um eine ungekürzte Lesung, die knapp über 11 Stunden andauert. Ich kann das Hörbuch auf jeden Fall weiterempfehlen. Denn es gab einige Momente in diesem Roman, die mir sehr gut gefallen haben. Als Beispiel, möchte ich die neuen Freundschaften nennen. Sehr schönes Thema, hervorragend dargeboten. Oder auch Liebe zu eigenen Kindern, auch sehr schön dargestellt. Alles in allem habe ich das Hörbuch doch gerne gehört.