Ursula K. Le Guin - Die linke Hand der Dunkelheit



Über die Autorin:

Ursula K. Le Guin (1929–2018) gilt als die Grande Dame der angloamerikanischen Science Fiction. Sie wurde mit zahlreichen Literatur- und Genrepreisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem National Book Award für ihr Lebenswerk. Ihre Bücher beeinflussten viele namhafte Autoren, darunter Salman Rushdie und David Mitchell ebenso wie Neil Gaiman und Ian M. Banks.

Kurzbeschreibung:

Gethen ist ein Winterplanet und permanent mit Eis bedeckt. Auch die politische Lage ist alles andere als einfach: Zwischen dem Königreich Karhide und seinem Nachbarland Orgoreyn existieren starke politische Spannungen.

Die Aufgabe von Genly Ai, der als terranischer Abgesandter die Bevölkerung davon überzeugen möchte, dem Weltenverbund des Ekumen beizutreten, ist also alles andere als einfach. Zumal ihm die Regeln und Konventionen vor Ort nicht vertraut sind und ihn die fehlende Zweigeschlechtlichkeit der Bewohner irritiert.

Meine Gedanken zu dem Roman:

Dieses Buch erschien zuerst im Jahre 1969, also man sollte sich beim Lesen bewusst der Zeit sein, in der die Geschichte entstand. Außerdem gehört dieses Buch zu einer Reihe, was leider, nicht ersichtlich war. Ich freue mich, dass der Fischer Verlag Science Fiction Klassiker aufleben lässt, doch wäre es ratsam dies der Reihe nach zu tun. Denn ich vermute, es wäre vorteilhafter gewesen, dieser Reihe mit dem 1.Buch anzufangen.

Von der Thematik her fand ich die Geschichte interessant. Es geht um einen Abgesandten, einen Diplomaten, der immer wieder zu den unterschiedlichen Planeten geschickt wird, um die zu überzeugen der Ekumen, eine Vereinigung vieler Planeten, beizutreten. Dabei ist es verständlich, dass der Gesandter Genly Ai, sich in die Kultur und die Gesellschaft des umworbenen Planet einleben soll und die Bewohner möglichst gut verstehen sollte. Das Hauptthema dieses Romans ist eine androgyne Gesellschaft. Mit ihren möglichen Merkmalen, Normen, Sitten und Eigenarten. Die Autorin stellt die Bewohner als geschlechtslose Wesen, die nur selten ein Geschlecht einnehmen um sich fortzupflanzen, sonst leben die als Neutrum. Dadurch entfallen viele bedeutende Benimmregeln und Interaktionen, die der Gesandter von seinem Planet kennt. Er hat große Schwierigkeiten sich in die Welt des Planet Winter zurechtzukommen.

Die Geschichte an sich ist spannend erzählt. Allerdings hat es mich nur bedingt gepackt. Der Roman entspricht eher einem Fantasy Roman als einem der Science Fiction. Wer auf Abenteuer und actionreiche Handlung aus ist, wird mit diesem Roman vermutlich nicht zufrieden sein. Der Roman ist der Art: "Was wäre wenn". Wenn die Welt von androgynen Wesen bewohnt wäre, wie würde das Zusammenleben aussehen. Die Wiederauflage des Romans ist vermutlich der aktuellen Lage der Politik und Gesellschaft geschuldet. Doch ich finde es schade, dass diese Bücher nicht der Reihe nach neu aufgelegt worden sind.

Da mich die Thematik nicht gepackt hat, und der Roman eher einer Fantasy Geschichte gleicht, hatte ich leider nicht wirklich Spaß beim Lesen. Dennoch muss ich sagen, dass das Buch gut geschrieben worden ist. Und die Fähigkeit der Autorin interessant zu erzählen unbestritten ist. Von mir gibt es 3 Sterne. Es hätte spannender sein können.

Keine Kommentare: