Grangé, Jean-Christophe - Blutrotes Karma
Der Roman beginnt temporeich. Wir schreiben das Jahr 1968 und sind direkt in die Unruhen, den studentischen Aufständen in Paris involviert. Die Atmosphäre ist düster und bedrückend. Die Straßen brennen, die Zusammenstöße mit der Polizei sind alles andere als friedlich, Organisation und Ordnung sind zerstört. Gleich zu Beginn lernen wir den Studenten Hervé, der zu den typischen jungen Leuten dieser Zeit gehört. Alles hinterfragen, alles ausprobieren. Drogen, Haschisch und esoterische Theorien finden hier die Daseinsberechtigung. Mitten in diesem Chaos besucht Hervé eine seiner Freundinnen, Suzanne und findet sie bestialisch zugerichtet in ihrem Apartment auf. Panisch ruft er seinen Halbbruder, Polizisten Jean-Louis Mersch an. Der anschließend die Ermittlung übernimmt. Als weitere Freundin von Harvé ermordet und in einer Yogapose arrangiert aufgefunden wird, wird die Suche drängender, den der Täter hat es auch auf Harvé abgesehen. Diese Einführungsgeschichte brauchte meines Erachtens etwas zu lange und hat der Gesamtentwicklung eines temporeichen Thrillers geschadet. Meiner Meinung nach wäre es besser, schon eher zu dem zweiten Teil der Ermittlung überzugehen. Nervenzerreißende Verfolgungsjagd führt unsere Protagonisten nach Kalkutta, wo sie mit dem Elend und Armut der indischen Kastensysteme wie auch spirituellen Praktiken, Glaubensrichtungen, Gurus und Sekten konfrontiert werden. Dieser Teil der Ermittlung fand ich sehr gut gelungen und fesselnd erzählt. Alles in allem ein lesenswerter Thriller von Jean-Christophe Grangé. Einzig schade fand ich, dass der Beginn und Einstieg in die Geschichte sich etwas zu lang zogen, auch wenn dabei viele interessante Informationen geliefert wurden. Am spannendsten fand ich die Ermittlungen in dem zweien Teil des Romans. Für die Liebhaber des Autors allerdings ein Muss.
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