Ho - Yen, Polly - The Mothers – Sie müssen perfekt sein oder der Staat nimmt ihnen ihr Kind
Über die Autorin:
Polly Ho-Yen lebt zusammen mit ihrem Ehemann in Bristol. Nach ihrem Englischstudium an der University of Birmingham hat sie viele Jahre im Verlagswesen und schließlich als Grundschullehrerin gearbeitet, bevor sie anfing, Geschichten für Kinder zu verfassen. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben und arbeitet zudem als Tutorin bei einer Online-Schreibwerkstatt. »The Mothers« ist ihr erster Roman für Erwachsene.
Kurzbeschreibung:
England in der Zukunft: 99 % der Frauen sind unfruchtbar. Nur durch gefährliche medizinische Verfahren ist es ihnen noch möglich, schwanger zu werden. Doch auch dann können sie ihr Mutterglück nicht genießen: Die totalitäre Regierung überwacht alle Eltern und entreißt ihnen beim kleinsten Fehltritt ihr Kind. Daher will Kit keine Kinder – bis sie sich verliebt. Als ihre Tochter Mimi auf die Welt kommt, scheint ihr Glück perfekt. Dann jedoch erhält Kit eine Verwarnung nach der anderen und steht kurz davor, Mimi an den Staat zu verlieren. Aber Kit wird um Mimi kämpfen. Koste es, was es wolle …
Meine Gedanken zu dem Roman:
Es ist ein denkbar schreckliches Szenario aus der Zukunft. Dieser dystopische Roman stellt ein Thema dar, das durchaus eintreten könnte. Die Frauen der Zukunft leiden an Unfruchtbarkeit. Kinder sind das höchste Gut. Die diktatorische und totalitäre Regierung hat eine Behandlung zuwege gebracht, mit der die Frauen schwanger werden könnten. Die Wissenschaftler haben es geschafft, mit Hilfe von Induktion, einer Fruchtbarkeitsbehandlung, es zu ermöglichen, schwanger zu werden. Und auch dies gelingt nicht immer und ist für die Frauen eine beschwerliche und schmerzhafte Prozedur. Außerdem ist das ganze Anliegen nicht so einfach, die Eltern, die die Kinder bekommen, werden Tag und Nacht überwacht, und schon beim kleinsten Fehler, geringeren Gefährdung des Kindes, werden diese Babys der Familie entzogen. Der OSIP - ein Amt für elterliche Normwerte, ist dafür zuständig.
Die Hauptprotagonistin des Romans Kit hat schon früh für sich beschlossen, keine Kinder in die Welt zu setzten. Die Gedanken an die Induktion oder Extraktion, Kindesabnahme, sind für sie unerträglich. Sie kann sich nicht damit abfinden, ein Kind zu gebären, das womöglich der Familie entzogen wird, und das man nie wieder sieht. Doch dann verliebt sie sich, und wird auch schwanger.... Ihre Geschichte wird in diesem Roman erzählt.
Vom Erzählstil ist der Roman möglich einfach gehalten, die Sprache ist unkompliziert, die Sätze kurz. Ohne jeglicher Anstrengung lässt sich dieses Buch lesen. Die simple Art zu erzählen wäre für jüngeren Leser besser geeignet, doch von der Thematik her, ist die Zielgruppe sicherlich die erwachsenen Leser. Die Stimmung des Romans ist düster, reichlich traurig und deprimierend. Dennoch gibt es auch eine andere Seite, die Entschlossenheit der Protagonistin ist äußerst imponierend. Emotionen der Hauptdarsteller konnte die Autorin sehr gut transportieren. Das Setting an sich ist nicht neu, die Idee mit der Unfruchtbarkeit kommt häufiger in dystopischen Romanen vor. Eine nette, unaufgeregte Lektüre für zwischendurch. Von mir gibt es drei Sterne.
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