Polat, Yasmin - Im Prinzip ist alles okay


Diesem Roman wünsche ich mehr Leser.

In der Geschichte geht es um eine junge Frau von dreißig Jahren, die Mutter geworden ist, und von Selbstzweifel geplagt wird. Wie soll sie eine gute Mutter sein? Wie soll sie der Welt gerecht werden? Selbstzweifel und Wunsch nach Anerkennung machen das Leben von Myriam nicht leichter. Die Mutterschaft bringt die Protagonistin dazu, sich mit ihrer Kindheit

auseinanderzusetzen, denn sie leidet zu all den anderen Schwierigkeiten, die wohl die meisten Menschen betreffen können, noch an Depressionen. Die Therapie bewirkt, dass sie sich erinnert. Die Kindheit von dieser jungen Frau wurde von Gewalt in der Familie geprägt.

Als Leser hat man es nicht leicht. "Im Prinzip ist alles okay" ist weiß Gott, keine leichte Kost. Mit einer nüchternen Stimme erzählt die Autorin von schrecklichen Dingen, und wenn man sich in die Protagonistin einfühlt, was einem nicht schwer fällt, dann durchlebt der Leser eine Maße an negativen Emotionen. Der Leser leidet mit Myriam und wünscht sich, dass sie zurecht kommt und letztendlich sich von den belastenden Erlebnissen befreien kann. Nicht alles ist leicht nachzuvollziehen, doch bewegend ist der Roman auf jeden Fall.

Manche Kritiker meinen, dass die Geschichte trotz allem stellenweise humorvoll sei. Doch auf mich wirkte es nicht so. Hier und da ironisch, das stimmt, doch als humorvoll würde ich keine Szene in dem Buch bezeichnen. Der Roman hat eine große Wirkung, denn er erzählt von Dingen, die Wahr sind. Voll und ganz überzeugend. Ein aufwühlendes Debüt.


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