Rin Usami - Idol in Flammen

 


Über die Autorin:

Rin Usami wurde 1999 in der Präfektur Shizuoka in Japan geboren. Schon in der Highschool begann sie mit dem Schreiben von Romanen. Ihr Debütroman wurde mit dem Yukio-Mishima-Preis ausgezeichnet, womit sie die jüngste Preisträgerin in der Geschichte dieses Preises ist. Im Jahr 2020, im Alter von 21 Jahren, gewann Usami den renommierten Akutagawa-Preis für »Idol in Flammen«. Sie lebt in Tokio.

Kurzbeschreibung:

Die Schülerin Akari ist von Masaki, einem Mitglied einer beliebten J-Pop-Gruppe, besessen. Sie schreibt einen Blog, der ihm gewidmet ist, und verbringt Stunden im Internet auf der Suche nach Informationen über ihn und sein Leben. Als Gerüchte aufkommen, dass ihr Idol einen weiblichen Fan angegriffen haben soll, explodieren die sozialen Medien. Masakis Situation spitzt sich zu und droht auch Akaris Leben zu zerstören. Anstatt einen Weg zu finden, sich zu befreien, wird Akari noch fanatischer.

Ein Roman über Fankultur und die zerbrechliche Psyche junger Menschen von einer Autorin, die nicht viel älter ist als ihre Heldin. »Idol in Flammen« wirft ein grelles Licht auf die Geldmacherei der Popindustrie, die verführerische Macht der sozialen Medien und die gewaltige emotionale Leere, die sich auftut, wenn sich ein Idol als normaler Mensch mit Fehlern und Schwächen entpuppt.

Meine Gedanken zu dem Roman:

Zunächst möchte ich anmerken, dass dies eher eine Novelle ist. Für einen Roman ist die Geschichte zu kurz. Nicht nur seitenmäßig, sondern auch inhaltlich zu knapp zusammengefasst. Die Helden der Geschichte sind ein wenig oberflächlich gezeichnet, wobei denkbar wäre, dass dies die Absicht der Autorin ist, um zu verdeutlichen, dass die Protagonistin auch nicht viel als Person zu bieten hat, außer ihrer fanatischen Liebe zu einem Pop-Star Masaki. Akari ist von ihrem Idol besessen. Ihr ganzes Leben dreht sich um diese Person: Fanartikel, Blog, Gespräche, Recherche. Was bleibt da noch von der Persönlichkeit eines Menschen, der sich nur mit einem einzigen Thema beschäftigt. 

Es war schon sehr interessant hinter der Kulisse eines Extrem -Fan zu schauen. Doch Vielseitigkeit der Thematik würde man bei diesem Roman vergeblich suchen. Die Autorin bemüht sich zwar die extreme Neigung von Akari umfassend darzustellen, doch etwas wichtiges bleibt auf der Strecke. Auch nach dem Lesen des Romans waren die Akaris Beweggründe für mich nicht greifbar. Wie kommt es, dass man von einer Liebe zu einem Idol befallen ist, und nicht begreift, dass dies nicht die Realität ist. Interessante Ansätze gab es in diesem Roman auf jeden Fall, doch die Umsetzung hat mich nicht überzeugt, alles in allem recht oberflächlich geblieben.

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