Hunter, Becky - Das Chaos eines Augenblicks

"Das Chaos eines Augenblicks" liefert genau das, was sich ein Leser beim Anblick des Covers oder Lesen des Klappentextes, erwartet. Es ist eine recht einfach gestrickte Geschichte über das Leben ganz normaler Menschen, die ich und du sein könnten. Keine ausgefallene Ideen, kein allzu komplizierter Plot. Damit will ich sagen, dass es genau richtig für mich war. Ich habe der Geschichte um Evie, Scarlett und Nate mit großem Vergnügen gelauscht. 


In dem Buch geht es um Verlust, Freundschaft, Liebe, Zukunftsperspektive und ganz viel Trauer. Soll heißen, dass dieses Buch einen emotional nicht kaltlässt. Vor allem nicht, wenn man mit dem Herzen bei der Protagonisten ist.
Die Handlungen und Gedanken der Protagonisten konnte ich sehr gut nachvollziehen, und fieberte um alle Beteiligten. 


Die Sprecherinnen des Hörbuchs, Mélanie Fouché und Nora Jokhosha, haben die Geschichte so lebendig vorgetragen, dass es mir an einigen Stellen die Tränen kamen. Mag auch daran liegen, dass dieser Schicksal, genauso wie beschrieben, jeden beliebigen Menschen, treffen kann. Keiner ist vor einer schweren Erkrankung, Verlust oder Trauer sicher. Doch nicht nur Tränen kamen mir während des Zuhörens, die positiven Momente, die Entwicklung von Evie, zarte Liebe, und vor allem Blick der verstorbenen Scarlett auf die Lebenden, der in dem zweiten Strang erzählt wird, haben mich zu einem schönen Gefühl des Friedens und Freude verleitet. 


Das Hörbuch dauert fast 10 unterhaltsamen Stunden und wurde vom Argon Verlag herausgegeben.
Warmherzige, liebevolle Geschichte voller Trauer, Erinnerungen und Hoffnung.
An die Freunde von bewegenden Romanen, die den Gefühlen freien Lauf lassen, sehr zu empfehlen.
Von mir gibt es 5 Sterne.


 Shelley Burr - Hell

Meine Gedanken zu dem Roman:

Mit großem Vergnügen habe ich den Debütroman von Shelley Burr gelesen. Das Buch wird dem Genre Thriller zugeordnet, doch ich würde es eher als ein Spannungsroman oder Krimi bezeichnen. Dann entstehen auch keine Missverständnisse. Im Gegensatz zu einigen negativen Meinungen, die ich dazu im Netz gelesen habe, muss ich sagen, dass mir persönlich "Hell" sehr gut gefallen hat. Ich habe weder das Tempo, noch überraschende Momente vermisst. Auch den Plot fand ich sehr fesselnd.

Zugrunde der Geschichte liegt ein Psychogramm zweier Hauptprotagonisten, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben. Die Erfahrungen, die sie leider in ihrem Leben machen mussten, lassen die beiden nicht zu Ruhe kommen, und hindern sie an einem normalen, zufriedenen Leben.
 
Der Plot ist rasch erzählt: In dem Roman geht es um eine Entführung oder Mord. Mina, eine junge Frau, die zurückgezogen lebt, vermisst seit neunzehn Jahren ihre Zwillingsschwester Evelyn. Als der Privatdetektiv Lane in ihr Leben trifft, erwachen all die schrecklichen Erinnerungen wieder. Lane verspricht ihr zu helfen. Widerwillig, zunächst, öffnet sich Mina dem jungen, engagierten Detektiv, und erhofft Hilfe bei der Suche nach ihrer Schwester. Doch Lane möchte nicht nur helfen, die verschwundenen Evelyn zu finden, er verfolgt auch eigene düstere Pläne.
 
In einem angenehmen Tempo wird die Geschichte der Beiden erzählt. Die Einblicke in die Vergangenheit wechseln sich mit der Gegenwart ab. Es wird viel Wert auf die Psyche der Darsteller gelegt, was ich persönlich sehr schätze und interessant finde.
Die Beschreibungen der Umgebung und des Lebens der Beiden sind bildhaft und lebendig.
Verletzungen aus der Vergangenheit, ungesagte Dinge, Verschwiegenheit, Schuldgefühle, Rache und immer wieder aufkeimende Hoffnung sind Themen dieses Buchs. Ich würde diesen Roman sehr gerne an die Liebhaber unblutiger Spannungsgeschichten empfehlen. Von mir gibt es 4,5 Sterne.


Schmitt, Manuel - Godmode. Der Videospiel-Prophet 

 

Der Debütroman von Manuel Schmitt, eine Hommage an die Computerspiele, wurde von Louis Friedemann Thiele vorgetragen. Die Stimme des Sprechers ist im Fernseher und Radio bekannt. Zahlreichen Schauspielern gab er schon seine Stimme, die ich sehr angenehm fand. Das Hörbuch dauert fast 9 Stunden, wird lebhaft und temporeich vorgetragen.


Bei "Godmode" hatte ich das Vergnügen nicht nur das Hörbuch zu hören, sondern auch das Ebook abwechselnd zu lesen. Ich mag es sehr gerne, wenn unterschiedliche Sinnen angesprochen werden. Und in diesem Fall muss ich sagen, dass mir das Hörbuch sogar noch besser gefallen hat, als das Buch.
Passend zu diesem sich rasch entwickelten Szenario wird der Text lebendig und energisch vorgetragen.


In dem Roman geht es um einen jungen Mann, der sich einen Namen in der Gamingszene gemacht hat. Jeder kennt Orkus666, der einen Erfolg nach dem anderen feiert. Sein Reichtum und unbeschwertes Leben, in dem er praktisch seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht, sind für viele Mitmenschen beneidenswert. Doch eines Tages passiert etwas. Neil wacht in einer Welt auf, in der kein Mensch was von Computerspielen weiß. Die gibt es schlicht und ergreifend nicht.


Die Geschichte es temporeich und für die Liebhaber der Thematik auf jeden Fall interessant, denn es geht nicht nur um den Hauptcharakter und seine Entwicklung, sondern es gibt auch reichlich Informationen aus der Branche.


Der Debütroman weist zwar noch einige Schwächen auf, doch ich bin froh, das Buch gelesen zu haben. Durchaus unterhaltsam und an die Interessierte zu empfehlen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

 Phillip P. Peterson - Janus

Über den Autoren:

Phillip P. Peterson arbeitete als Ingenieur an zukünftigen Trägerraketenkonzepten und im Management von Satellitenprogrammen. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen schrieb er für einen Raumfahrtfachverlag. »Transport« war sein erster Roman, der zum Bestseller wurde. Mit »Paradox« gewann er 2015 den Kindle Storyteller-Award, bei FISCHER Tor erschien zuletzt »Nano«. Zu seinen literarischen Vorbildern gehören die Hard-SF-Autoren Stephen Baxter, Arthur C. Clarke und Larry Niven.

Kurzbeschreibung:

 Die Astronautin Jenny Nelson soll zum Marsmond Phobos fliegen, um ein Objekt zu bergen, bei dem es sich womöglich um außerirdische Technologie handelt. Russen und Chinesen bereiten ebenfalls eine Bergungsmission vor und wollen als erste vor Ort sein. Jenny bricht mit einem Team zu einer eilig vorbereiteten Mission auf, die zu einem Wettlauf mit den östlichen Mächten wird. Schon während des Flugs könnte die kleinste Panne den Tod bedeuten. Und niemand weiß wirklich, was sie auf dem Marsmond erwartet.

Meine Gedanken zu dem Roman:

Die Geschichte beginnt vielversprechend. Jenny eine junge Astronautin wird für einen Flug der SSI vorbereitet. Nichts Weltbewegendes, doch viele Chancen für die Zukunft bietend. Ihr Freund, Danny ist auch erfolgreich. Er arbeitet als internationaler Berater in der Weltraumforschung, muss sehr viel um die Welt reisen und hat zahlreiche internationale Kontakte, darunter auch gute Freunde. Doch die Pläne werden geändert, als auf dem Marsmond Phobos ein außerirdisches Artefakt entdeckt wird. Jenny wird ausgewählt als Pilotin zu einem dreier Team zu dem Phobos zu reisen und das Artefakt als Eigentum von USA zu sichern. 

Bis hier brauchte der Autor ca. 70 % des Romans. Was schlimm daran ist? Diese Story, so oder so ähnlich, hat jeder Leser von Science Fiction Romanen schon gelesen. Es ist nicht uninteressant gewesen, doch absolut vorhersehbar. 

Danach wurde der Roman spannender und dennoch mit reichlich Schwächen. Es klang Zeit fern, hatte wenig bis gar keine Überraschungsmomente. Die ganze Zeit fragte ich mich, wo bleibt die Science Fiction? Dies ist ein mittelmäßiger Roman, wobei ich sagen muss, dass der Erzählstil des Autors unschlagbar ist. 

Die zweite Hälfte war fesselnd gewesen, jedoch bei weitem nicht so gut wie sonstige Romane von Peterson. Von mir gibt es gutgemeinte 4 Sterne. 


 Deutscher Buchpreis 2023: Die Nominierte

Kurzbeschreibung:

Die nominierten Titel und ihre Autor*innen entdecken: Das Taschenbuch „Deutscher Buchpreis 2023: Die Nominierten“ bietet Leseproben der 20 Titel, die diesen Herbst ins Rennen um die Auszeichnung „Roman des Jahres“ gehen. Darüber hinaus enthält es weiterführende Informationen, kuratiert vom Fachmagazin Börsenblatt des Technologie- und Informationsanbieters MVB, die zum Kennenlernen der Romane und ihrer Autor*innen einladen.

Meine Gedanken zu dem Buch:

Ein hilfreicher Ratgeber. Hier werden 20 Romane vorgestellt von Autoren, die für den Deutschen Buchpreis nominiert wurden. Mit Kurzinformationen zu den Autoren und einer Leseprobe werden die Bücher dem Leser präsentiert.

Ich fand die Übersicht sehr hilfreich. Sieben Romane kamen auf die "will ich unbedingt lesen" Liste, zwei nominierten Bücher habe ich schon und eins habe ich sogar gelesen. Für alle, die sich für die Nominierungen interessieren, ist diese hilfreiche Übersicht ein Muss. Von mir gibt es 5 Sterne. 

 Samanta Hayes - Der Nachbar

Über die Autorin:

Samantha Hayes wuchs in den englischen Midlands auf und wünschte sich schon mit zehn Jahren sehnlichst eine Schreibmaschine. Doch erst nach vielen Reisen und beruflichen Umwegen erfüllte sie sich ihren Traum und verfasste ihren ersten Roman. Während eines Australienaufenthalts lernte sie ihren Ehemann kennen. Mit ihm und ihren Kindern lebte Samantha Hayes für einige Zeit in den USA, bevor sie schließlich in ihre Heimat England zurückkehrte, wo sie, wenn sie nicht gerade schreibt, alte Häuser renoviert.

Kurzbeschreibung:

 Wir wohnen noch nicht lange hier. Das Haus ist klein und etwas heruntergekommen, aber es ist die zweite Chance, die ich beinahe nie gehabt hätte. Endlich kann ich anziehen, was ich will, und muss keine Angst mehr um meine Kinder haben.
Doch dann sehe ich, wie mein Ex-Mann
Craig an meinem Fenster vorbeischlendert und in das Haus nebenan geht. Die Angst erdrückt mich. Wie hat er uns gefunden? Will er mich zurück, oder will er mich endgültig vernichten?

Meine Gedanken zu dem Roman:

Mit dem Roman "Der Nachbar" hat die Autorin einen fesselnden Thriller vorgelegt. Die Handlung ist zwar nicht neu, doch die Wendungen in dem Roman sind ausgefallen und kommen völlig unerwartet. 

Die Geschichte berichtet von einer noch jungen Frau Leah, Mutter zwei Kindern, einem 7-jährigen Sohn und einer 13-jährigen Tochter. Leah ist in Schwierigkeiten. Mit Mühe und Not lässt sie sich von ihrem fremdgehenden Mann scheiden. Diesen Schritt zu gehen, war gar nicht einfach, denn ihr Mann setzte Leah mit Selbstmorddrohungen unter Druck. Auch in Sachen Psychoterror zeigt sich ihr Mann als ein raffinierter Könner der psychischen Gewalt. Doch Leah gelingt der Absprung, sie kauft sich ein kleines Haus mit einem verwuchertem Garten und zieht mit ihren Kindern um. Doch das Glück währt nicht lange. Ihr Mann lässt sich was ganz Gemeines einfallen und kauft das Haus direkt nebenan. Die Hölle für Leah beginnt. 

Da ich sehr viele Thriller lese, kam mir der Plot nicht ungewöhnlich vor, doch die Autorin hat wirklich das Beste daraus gemacht, mit unerwarteten und ausgeklügelten Wendungen machte sie diesen Roman zu einer Lektüre, die die Liebhaber von Familienthriller lieben würden. Ich würde das Buch gerne weiterempfehlen. Von mir gibt es 4 Sterne.