February, Anna - The Hive – Wenn die Königin fällt

   Anna February entwirft in The Hive eine dystopische Welt, die zugleich faszinierend und beklemmend wirkt. Der Roman verbindet Elemente der Gesellschaftskritik mit einer spannungsvollen Ermittlungs-Handlung. Die Welt des Hive ist streng hierarchisch organisiert: An der Spitze stehen Könniginen und derer Kinder, während die Arbeiter einzig dazu bestimmt sind, deren Wohlergehen zu sichern.

Die Erde ist in einem desolaten Zustand, um die wenige Ressourcen zu schützen, braucht es eine strenge Ordnung im System.

Die Handlung setzt mit einem dramatischen Ereignis ein: Die Tochter einer Königin wird ermordet. Ihre Leibwächterin – im Roman „Schild“ genannt – überlebt als Einzige, was eigentlich als unmöglich gilt. Schilde sind von Geburt an darauf trainiert, die Mitglieder der königlichen Familie um jeden Preis zu beschützen und mit ihnen verbunden zu sein. Dass ein Schild den Tod der zu schützenden Person übersteht, ist ein Bruch mit allen Regeln dieser Gesellschaft – und wirft Fragen auf, die die Handlung antreiben. Als weitere Morde folgen, steigert sich die Spannung.

Besonders gelungen ist die detailreiche, komplexe Welt, die Anna February geschaffen hat. Die klare Struktur der Gesellschaft, die fast wie das Innenleben eines Uhrwerks funktioniert, verleiht der Geschichte Tiefe und Glaubwürdigkeit. Gleichzeitig bleibt die Handlung unvorhersehbar.

Allerdings neigt die Autorin dazu, Szenen und Aktionen sehr ausführlich auszumalen. Dieses Verweilen bei einzelnen Momenten verlangsamt den Lesefluss gelegentlich und lässt manche Passagen langatmiger wirken.

Insgesamt jedoch überzeugt The Hive durch seine originelle Welt, die Mischung aus Dystopie und Kriminalgeschichte. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die komplexe Welten und dichte Handlungen schätzen.

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