Espach, Alison - Wedding People

  „Willst du Gott einen Witz erzählen, so erzähl ihm von deinen Plänen.“ Dieses Motto passt perfekt zu Alison Espachs Roman Wedding People. Im Mittelpunkt steht Phoebe, eine Professorin für Literatur, die keinen Sinn mehr im Leben sieht. Kein Partner,   kein Kater, keine Kinder und jahrelange Depression. Sie fasst den Entschluss, ihr Leben zu beenden. Als letzten Ort wählt sie das edle Hotel Cornwall – ein geplanter Abschied in Würde.

Doch das Schicksal macht ihr einen Strich durch die Rechnung: Ausgerechnet eine Hochzeitsgesellschaft hat das Hotel gebucht. Statt der ersehnten Ruhe trifft Phoebe auf eine bunte Mischung skurriler Gäste, absurde Situationen und eine Atmosphäre, die von Heiterkeit und Feierlaune geprägt ist.

Espach erzählt die Geschichte mit viel Humor und situativer Komik. Die dialogreiche Handlung bringt Tempo und verleiht den Figuren Lebendigkeit. Gleichzeitig bleibt das ernste Thema stets spürbar im Hintergrund: Depression, Einsamkeit und die Frage nach dem Sinn des Daseins. Für mich persönlich geriet der Ton an manchen Stellen etwas zu flapsig, was der Schwere des Stoffes etwas Tiefe nahm. Auch die Länge der Erzählung empfand ich stellenweise als überdehnt.

Trotzdem ist Wedding People ein Roman, der sowohl unterhält als auch nachdenklich stimmt – eine Geschichte über das Stolpern durchs Leben, über ungeplante Begegnungen und darüber, dass man manchmal gerade dann aufgehalten wird, wenn man glaubt, am Ende angekommen zu sein.

Keine Kommentare: