Boyne, John - Wasser

  Mit Wasser eröffnet John Boyne seinen neuen Romanzyklus, der nach Elementen benannt ist und je einem unterschwellig gewidmet ist. Der Auftaktroman erzählt die Geschichte einer Frau Anfang fünfzig, die sich nach einem schrecklichen Einschnitt in ihrem Leben in die Abgeschiedenheit einer kleinen, abgelegenen Insel zurückzieht. Dublin und ihr vertrautes Umfeld hat sie hinter sich gelassen, um in der Einsamkeit Antworten auf die drängenden Fragen ihres Lebens zu finden.

Boyne zeichnet das Bild einer Protagonistin, die mit Schuld, Vergebung und der Suche nach ihrer eigenen Identität ringt. In der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und den Ereignissen, die sie in die Krise geführt haben, entfaltet sich eine intensive Innenschau. Der Roman überzeugt durch seine dichte, düstere Atmosphäre, die die innere Zerrissenheit der Hauptfigur spiegelt.

Wasser ist ein fesselnder, melancholischer und zugleich nachdenklicher Roman. Boyne gelingt es, die Leserinnen und Leser in den Bann einer existenziellen Lebenskrise zu ziehen und Themen wie Schuld, Vergebung und Selbstfindung literarisch packend zu gestalten. Ein starkes Buch, das nachhaltig beschäftigt und einen würdigen Auftakt für die geplante Reihe bildet. Atmosphärisch dicht, thematisch tiefgründig und literarisch überzeugend – sehr zu empfehlen!

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