Pitkin, Joe - Exit Black

Joe Pitkin entführt die Leserinnen und Leser in seinem Roman Exit Black in eine ungewöhnliche Szenerie: Ein ehemaliges Forschungsraumschiff wurde zu einem Luxushotel umgebaut, in dem wohlhabende Gäste ihre Zeit im All genießen wollen. Die Technik und der Weltraum dienen dabei weniger als Hauptthema, sondern vielmehr als Kulisse für eine Geschichte über Macht und Überlebenswillen.

Der Einstieg in die Handlung verläuft gemächlich. Pitkin nimmt sich Zeit, zahlreiche Figuren einzuführen und das Setting zu entfalten. Rund um die 10%-Marke des Buches mag man sich fragen, wann die eigentliche Handlung beginnt – doch genau hier legt der Roman den Grundstein für die spätere Dynamik. Ab etwa dem ersten Drittel beschleunigt sich die Erzählung merklich, und der Spannungsbogen nimmt Fahrt auf.

Die Ruhe trügt nämlich: Unter die betuchten Gäste hat sich eine Terroristengruppe gemischt, die mit einem raffinierten Plan eine gewaltige Lösegeldsumme erpressen will. Doch der Widerstand, auf den sie stoßen, ist härter und unvorhersehbarer, als sie es kalkuliert haben. Aus dem luxuriösen Aufenthalt im All wird schnell ein gefährliches Ringen um Leben und Sicherheit.

Besonders interessant ist, dass Pitkin weniger den Weltraum oder technische Details in den Mittelpunkt rückt, sondern die Menschen an Bord: Gäste, Crewmitglieder und Eindringlinge. Ihre Reaktionen, Konflikte und Entwicklungen bilden das Herzstück der Geschichte.
Exit Black ist kein klassischer Science-Fiction-Roman voller technischer Spielereien, sondern eine Mischung aus Thriller und Charakterdrama vor futuristischer Kulisse. Wer Spannung sucht und sich auf eine etwas langsamere Anlaufphase einlassen kann, wird mit einer abwechslungsreichen und packenden Geschichte belohnt.

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