Sahota, Sunjeev - Das verdorbene Herz

  In diesem großartigen Roman geht es um wichtigen gesellschaftlichen Themen: Rassismus und soziale Ungleichheit. Doch dies geschieht nicht mit einem erhobenen Finger, sondern fließt harmonisch in einer Geschichte, die voller menschlicher Fehler, Tragödien, Hoffnungen und auch tiefer Trauer ist. Mit einem Können, das man hervorheben möchte, gelingt es dem Autor, die Thematik des Rassismus in allen Paletten darzustellen, mit allen möglichen Nuancen und vielen Missverständnissen, die auf dieser Ebene des Zwischenmenschlichen vorkommen. Nayan Olak ist der Hauptprotagonist der Geschichte, sein Leben ist durch eine Tragödie kennzeichnet, bei der er seine Mutter und seinen Sohn verloren hat. Später verließ ihn auch seine Frau, da die beiden es nicht geschafft haben, in all der Trauer und Verarbeitung zusammenzubleiben. In der Gegenwart lebt er mit seinem alten, pflegebedürftigen und dementen Vater. Nayan ist ein erfolgreicher Gewerkschafter, sodass die politischen Themen in diesem Roman einen wichtigen Platz finden. Dabei erzählt Sunjeev Sahota sehr fesselnd und keinesfalls trocken, trotz der Ernsthaftigkeit der Handlung. Der Roman legt sein Hauptaugenmerk auf das gesellschaftliche Zusammenleben und bietet tiefe Einblicke in die menschliche Psyche. Ein schonungsloser, offener und traurig stimmender Roman, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen würde. Ein sehr gutes Buch.

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