Montemurri, Jacqueline - Der verbotene Planet
Über die Autorin:
Es ist interessant zu erfahren, dass die Autorin im Jahr der Mondlandung geboren worden ist. Irgendwie symbolisch... Sie studierte Luft- und Raumfahrttechnik, was ihrem Roman zugutekommt. Auch ihre Werke, die mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet worden sind, sind nicht uninteressant.
Ihr Debüt-Roman "Die Maggan-Kopie" war für den Deutschen Science Fiction Preis 2013 nominiert. Die zahlreichen Kurzgeschichten wurden in Anthologien und Magazinen veröffentlicht, u.a. in Spektrum der Wissenschaft. Für ihre Story "Koloss aus dem Orbit" aus dem Exodus-Magazin bekam sie 2020 den Kurd-Laßwitz-Preis verliehen. Zudem ist sie Mitautorin der Fantasy-Reihe Karl Mays magischer Orient. (Amazon)
Über die Geschichte:
Die Menschheit hat für sich den Mars erobert und lebt nun dort in den Städten, die sich unter einer Kuppel befinden. Es ist den Wissenschaftlern noch nicht gelungen, die Atmosphäre so weit zu verändernd, dass die Leute ungeschützt leben können. Dennoch, seit zweihundert Jahren befinden sich die ehemaligen Erdbewohner auf dem Mars. Wie es dazu kam... Kann sich jeder Leser denken, die Menschen haben die Erde so weit runtergewirtschaftet, dass nichts mehr ging. Die Klimakatastrophe hat alles vernichtet, sodass das Leben auf der Erde nicht mehr möglich war. Wieso es nicht dazu kam, dass die komplette Weltbevölkerung auf dem Mars landete, wird später im Roman erklärt. Der Menschenrat von Mars hat nach der Übersiedelung ein Gesetz erlassen, nach dem es keinem Menschen mehr erlaubt ist, sich auf der Erde aufzuhalten. Doch eines Tages kommt ein SOS-Ruf von der Erde... Es kann zwar nicht möglich sein, doch es stimmt. Und eine Aufklärungsmission wird gestartet...
Meine Meinung:
Der Roman beginnt ohne lange Vorrede an. Der Leser wird sofort in das Geschehen involviert und die Gegebenheiten werden von der Autorin auch nicht näher erläutert. Doch im Laufe der Geschichte wird so einiges klar. Dabei ist die Story von Anfang an spannend erzählt. Was mir aber besonders gut gefiel, ist die Tatsache, dass in diesem Roman wichtige sozialen, politischen und philosophischen Fragen zum Tragen kommen. "Der verbotene Planet" lässt den Leser nachdenken und nicht nur Spaß haben.
Darf man gegen das Gesetz der Menschlichkeit verstoßen, um andere Menschen zu retten? Hat jedes Leben den gleichen Wert? Muss man der Bevölkerung in der Medien oder Nachrichten die Wahrheit sagen, oder kann die Wahrheit in der Hand einigen Wenigen bleiben, damit es nicht zu Unruhen kommt? Ich fand die Fragen aktuell und auch wichtig. Und während des Lesens musste ich oft innehalten, um nachzudenken. Das Thema der Geschichte, wenn man die nicht nur als Unterhaltung betrachtet, doch recht schwierig. Mir hat sehr gut gefallen, wie Jacqueline Montemurri die Thematik umgesetzt hat.
Mein Lob gilt auch den Charakteren der Geschichte. Die sind sehr gut ausgearbeitet worden, die Nebendarsteller kamen etwas zu kurz, aber es war für die Handlung nicht so wichtig, da diese sich hauptsächlich zwischen den Hauptprotagonisten abspielte.
Dieser Roman ist kein Hardcore Science Fiction, eher eine Sozialstudie mit Rahmenbedienungen eines Science-Fiction-Romans. Ich habe auch schon eine negative Rezension zu dem Roman gelesen, die kann ich allerdings nicht so gut nachvollziehen. Denn mich hat die Geschichte voll und ganz überzeugt. Ich langweilte mich nicht, der Roman ließ sich fließend lesen, war fesselnd erzählt und die Rahmenbedingungen für solche Fragen nach Moral, haben mir auch gut gefallen.Ich würde diesen Roman nicht nur an die Science Fiction Leser empfehlen.Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Empfehlung.
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