Johnson, Josephine W. - Die November - Schwestern

Mit gerade einmal 24 Jahren erhielt Josephine Johnson für ihren Debütroman »Die November-Schwestern« den Pulitzer-Preis. 

Und das völlig zu Recht. 

Erzählt wird über die Familie Haldmarne, vor allem von drei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das Leben auf dem Land ist schwierig, in Armut, Nöten und einem ständigen Kampf ums Überleben. Das Oberhaupt der Familie, als alleiniger Mann im Haus, hat es nicht leicht, von lauter Frauen umgeben zu sein. Auf dem Feld lässt er sich von den Mädchen nicht helfen, da diese eher der Mutter unterstellt sind. Von dem Schuldenberg erschlagen entschließt er sich einen neuen Arbeiter zur Hilfe zu holen, da sein vorheriger eine besser bezahlte Anstellung im Straßenbau gefunden hat. Als der junge Mann dazu kommt, ändert sich das Leben der Familie, vor allem aber das Verhalten der Mädchen. 

Die Figuren des Romans sind keineswegs scharf gezeichnet, vieles wird nur angedeutet und nicht bis ins kleinste Detail zerredet oder betrachtet, dennoch transportiert die Geschichte die Grundstimmung des Romans beeindruckend gut. Nur skizziert stellt die Autorin das schwere Leben der Familie dar, wobei bei 222 Seiten ist es auch nicht zu erwarten, dass der Roman allzu ausführliche Beschreibungen bietet. Eine Handlung im klassischen Sinne gibt es in dem Roman nicht. Viel Aufmerksamkeit wird in dem Roman der Natur und der ländlichen Umgebung gewidmet. In einer kraftvollen und poetischen Sprache schildert die Autorin den Alltag der Familie. Stilistisch eine beeindruckende Geschichte, die eher durch die erzählerischen Fähigkeiten der Autorin besticht.


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