Laurence, Margaret - Das Glutnest

Die Werke von Margaret Laurence wollte ich schon lange mal kennenlernen. Nun habe ich es mit dem Roman "Das Glutnest" versucht. Die Erzählart der Autorin hat mir sehr gut zugesagt. In diesem Roman geht es um eine 39-jährige Frau, Ehefrau, Hausfrau und Mutter von vier Kindern. Mit 19 hat sie ihr Heimatort verlassen und wohnt mit ihrem Mann und Kindern zusammen. Von der ersten Seiten an spürt der Leser eindeutig, dass Stacey unglücklich und unzufrieden ist. Das Hausfrauen-Dasein füllt sie keineswegs aus. Im Gegenteil, die Frau lebt eine existenzielle Krise durch, sie fragt sich, wer sie ist, und ob das ganze Leben einen Sinn macht. Ihr Ehemann ist da nicht sonderlich hilfreich, denn es handelt sich dabei um einen wortkargen Partner, mit wenig Verständnis für die festgefahrene Situation seiner Frau. Stacey langweilt sich und kommt aus dem Hamsterrad nicht raus. Zugegeben, ich habe mich bei diesem Roman auch gelangweilt. Auch wenn man die Autorin für einen guten Sinn für Humor loben muss. Ebenfalls die Erzählperspektiven haben mir gut gefallen. Der Wechsel zwischen Ich-Perspektive, Schilderungen aus der 3. Person und Rückblicke in die Vergangenheit, haben einen interessanten und abwechslungsreichen Charakter der Geschichte verliehen. Auch die Entwicklung der Charaktere fand ich gut gelungen, durchaus realitätsnah. Die Rolle der Frau in der Familie und der Gesellschaft damaliger Zeit ist bedauerlicherweise nach wie vor aktuell. Doch persönlich konnte ich mit der Protagonistin nicht identifizieren und hatte Schwierigkeiten ihren Charakter und ihre Art zu akzeptieren. Alles in allem eine interessante Unterhaltung, doch vermutlich nur für bestimmte Leserschaft gut geeignet.


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