Zeniter, Alice - Machtspiele

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, denn von der Thematik her, sprach es mich sehr an. Politik in Frankreich und Europa der letzten ca. 10 Jahren und die Welt des Internets. Spannender Kombination. Antoine, ein in seinem Geburtsort und Schule, als begabt, geltende Junge, muss im späteren Verlauf seines Lebens und Werdegangs feststellen, dass er gegen eigenen Mittelmäßigkeit anzukämpfen muss, um nicht unbedeutend zu werden und um nicht unterzugehen. L eine junge Frau, die für sich die Vorzüge des Internets, des Verborgenes entdeckt, und nach und nach in die Hackerszene und das Darknet hereinrutscht, das "Drinnen", wie sie das nennt. Als ihr Freund verhaftet wird, bekommt die junge Frau psychische Probleme und braucht Hilfe.

Der Roman wird aus der Sicht dieser zwei Personen erzählt. Die Sprache wirkte auf mich zu umständlich und zu holprig, wobei ich nicht sagen kann, ob es nicht vielleicht an der Übersetzung aus dem Französischen lag. Das Lesen des Romans hat sich für mich als unflüssig herausgestellt, und leider keine Freude bereitet. Was mir gut gefiel, war der mitunter süffisante oder spöttische Ton der Autorin.

Dabei sind die Themen, die behandelt werden, wirklich gut gewählt: Cyberkriminalität und gesellschaftlich-politische Spannungen. Doch auch die Charaktere sind meiner Meinung nach nicht geglückt, denn weder Antoine noch L hatten eine Chance mir ans Herz zu wachsen und interessierten mich bedauerlicherweise eher wenig. Ich würde das Buch an die Leser empfehlen, die an der Arbeit Alice Zeniter interessiert sind.

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