Langemann, Irene - Das Gedächtnis der Töchter


 

Der Titel des Romans ist kennzeichnend für die Geschichte der Hauptprotagonistin, der Autorin selbst. In sich trägt sie die Geschichte ihrer Familie über sechs Generationen, die Erinnerungen an ihre Ahnen. Der biografische Roman beginnt mit einer Szene der elfjährigen Darstellerin, wie sie von gleichaltrigen Kindern als Faschistin beschimpft wird, und das nur, weil sie keine Russin, sondern eine aus Generation zu Generation, Deutsche. Ihre Familie bewahrt die Kultur, die die älteren der Familie weiter geben, die sprechen zu Hause Deutsch, weil die Eltern die Muttersprache bewahren möchten, die Erzählungen über das Leben der Vorfahren werden von der Generation zu Generation weitergegeben. 

Die Geschichte bietet für Interessierten sehr viel Informationen. Leider mutet diese ein wenig verworren: Es kommen sehr viele Namen darin vor, ohne ausführlich zu besprechen, außerdem werden bestimmte Worte in Russisch geschrieben, ohne diese zu übersetzen. Meist versteht man die jedoch aus dem Kontext. Ich habe mich auf diesen Roman sehr gefreut, da ich die Geschichte von Deutschen aus Russland spannend finde. Viele Informationen von Irene Langemann fand ich auch sehr ansprechend. Was mir bei diesem Buch so ein wenig gefehlt hat, war die Tiefe der auftretenden Protagonisten, die blieben doch oberflächlich. Auf jeden Fall kam bei mir keinerlei Gefühl an. Das Buch liest sich eher als eine Berichterstattung, wenig als ein Unterhaltungsroman. Doch für die Interessierten ist diese Geschichte auf jeden Fall zu empfehlen. Ich bin mir sicher, dass der Leser hier spannende und unbekannte Momente für sich findet.

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