Claire, Anna - Der Geschmack von Freiheit


In der Regel bin ich bei Romanen, die sich in zwei Zeitebenen - 2. Weltkriegszeit und Gegenwart, in der die Nachkommen nach irgendwas forschen, abspielen, etwas skeptisch, denn es gibt einfach zu viele davon, und die verlaufen auch noch dazu recht ähnlich. Doch der Roman von Anna Claire hat mich positiv überrascht. Es war so gut, dass ich das Buch in einer Nacht durchgelesen habe.

Erzählt wird die Geschichte von Loise, die während der Nazizeit im Widerstand war, und wegen der Bedrohung nach Amerika auswandert. Eine junge Frau, die nach Leben durstet, tatkräftig und mutig ist, aber auch freundlich, gescheit und hilfsbereit. Ihr Weg und ihre Entwicklung haben mich beeindruckt. Die Autorin gestaltet ihre Geschichte rund um Loise sehr interessant. Es wirkt authentisch und lebendig, und fügt sich harmonisch in den historischen Hintergrund. Dieser Erzählstrang hat mir sehr gut gefallen, mit großem Vergnügen habe ich das Leben von Loise aus Berlin verfolgt. Der zweite Erzählstrang, der sich in der Gegenwart abspielt und sich um die Enkelin von Loise dreht, brauchte einige Kapitel, bis der in Gang kam, meinem Empfinden nach, hatte die Geschichte auf dieser Ebene anfangs ein paar langatmige Stellen. Doch es dauerte nicht lange, und die Handlung auf dieser Zeitebene wurde genauso spannend. So gut, dass ich unbedingt auch die folgenden Bücher der Trilogie lesen möchte.

Der Autorin ist es gelungen den Leser Seite um Seite, an die Geschichte zu binden, sodass ich letztendlich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Auch wenn die Story fiktiv ist, merkt man Ann Claire, dass sie gründlich für diesen Roman recherchiert hat. Ein emotionales Buch, das fesselnd erzählt worden ist. Sehr zu empfehlen!

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