White, Loreth Anne - Schatten im Glashaus

  Eine ungewöhnliche Geschichte mit interessanten Wendungen. Kit arbeitet als Haushaltshilfe in den Häusern von Reichen. Sie ist zuverlässig und bei Auftraggebern beliebt. Keiner weiß, dass sie einen Laster, die man sogar schon als Sucht bezeichnen kann, hat. In den Häusern von reichen Leuten, für die sie arbeitet, kann sie nicht von dem Schnüffeln den Abstand nehmen. Die Neugier ist zu mächtig, sie muss dem Drang über die Geheimnisse ihrer Klienten mehr zu erfahren, nachgehen. Als sie eines Tages in ernste Schwierigkeiten gerät, war es schon beinahe vorzusehen. Gleich zu Beginn wird der Leser mit der Ermittlerin Mall konfrontiert. Die achtzigjährige Nachbarin rief in der Nacht den Notruf an, und meldete im Glashaus Schreie einer Frau. Mall findet am Tatort eine Menge Blut, doch keine Leiche. Bei der Befragung der alten Dame, die schwer krank ist, und vermutlich als Zeugin nicht zuverlässig ist, erfährt sie, dass die Dame mit einem Fernglas das Haus beobachtet, und sich auch genauestens Notizen über alles, was sie sieht, macht. Bringt diese Beobachtung die Ermittlungen weiter? 

Der Einstieg in den Roman fiel mir nicht ganz leicht, da der Leser sich mit sehr vielen Personen auseinandersetzten muss. Die Geschichte wird aus Sicht vieler Protagonisten erzählt. Außerdem wechselt sich die Perspektive ständig von Vergangenheit in die Gegenwart. Doch die Kapitel haben Überschriften, sodass man die Orientierung nicht verliert. Außer der gewohnten Thrillerhandlung macht die Autorin auf solche Themen aufmerksam: Was ist ein Trauma und wie wirkt es sich auf das Leben eines Menschen aus? Bleibt man immer noch der gleiche Mensch bei einem großen Erfolg und Reichtum oder ändert es einen? Die Auflösung des Falls kam für mich unerwartet. Durchaus interessanter Thriller.

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